Verkehrsprojekte

Hier erhalten Sie einen Überblick über den Fortschritt der DEGES-Projekte in Berlin


A 100 – Infoveranstaltung zum Neubau der Ringbahnbrücke am 6. November 2025

Am 20. Oktober 2025 erfolgte der feierliche Spatenstich für den Neubau der Ringbahnbrücke. Damit haben die Arbeiten zur Wiederherstellung des Bauwerks offiziell begonnen. Wie es nun weitergeht, wie genau die Baumaßnahmen ablaufen werden und welche Verbesserungen für Lärmschutz und Verkehrssicherheit auf der neuen Brücke zu erwarten sind, darüber informiert die DEGES Anwohnerinnen, Anwohner und Interessierte in der Infoveranstaltung am 6. November 2025.

Mit dem gemeinsamen Spatenstich gaben Vertreter des Bundesministeriums für Verkehr, der Autobahn GmbH des Bundes, der DEGES und des Landes Berlin am 20. Oktober den offiziellen Startschuss für den Neubau der Ringbahnbrücke
Mit dem gemeinsamen Spatenstich gaben Vertreter des Bundesministeriums für Verkehr, der Autobahn GmbH des Bundes, der DEGES und des Landes Berlin am 20. Oktober den offiziellen Startschuss für den Neubau der Ringbahnbrücke | Bildnachweis: DEGES

Bereits in den vergangenen Wochen hat die DEGES die Anwohnerinnen und Anwohner per Postwurf und Plakaten in den Hauseingängen über verschiedene Aktivitäten im Zuge des Neubaus der Brücke informiert. Auf der Infoveranstaltung werden die Bauabläufe im Detail vorgestellt, und es gibt ausreichend Zeit für die Beantwortung von Fragen.

Die Infoveranstaltung findet am Donnerstag, 6. November 2025, von 18:30 Uhr bis circa 20:00 Uhr statt. Der Einlass beginnt um 18:00 Uhr.

Veranstaltungsort: Technische Universität Berlin, Horst-Wagon-Saal (H1012), Hauptgebäude, 1. OG, Straße des 17. Juni 135, 10263 Berlin

Die Teilnehmenden vor Ort erwartet ein kurzer Rückblick auf die bisherige Planung und den Dialog. Die Planerinnen und Planer stellen Details des neuen Bauwerks vor und informieren insbesondere über die Maßnahmen zur Verbesserung des Lärmschutzes und der Verkehrssicherheit. Ein Schwerpunkt liegt auf den Informationen zum Bauablauf und zur Baulogistik. Anschließend erfolgt ein Ausblick auf die weiteren Projekte der DEGES in Berlin, unter anderem auf den Neubau der Westendbrücke und den Umbau des Autobahndreiecks Funkturm. Wie bei allen Veranstaltungen der DEGES wird es auch dieses Mal ausreichend Zeit für die Beantwortung von Fragen geben.

Rund 970 Haushalte im Umfeld der Baustelle haben bereits per Postwurfsendung eine Einladung erhalten. Die DEGES freut sich auf zahlreiche Teilnahme und eine gute Diskussion.

Interessierte können ihre Fragen direkt vor Ort stellen oder sie bereits vorab über das Kontaktformular auf der Projektwebseite an die DEGES übermitteln.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektwebseite.


A 100 / A 115 – 79-Stunden-Sperrung im Bereich des Autobahndreiecks Funkturm Ende Oktober / Anfang November für den Abbruch einer Brücke über die Halenseestraße Ost

Bevor Neues entsteht, muss das Alte weichen. Konkret bedeutet dies: Bevor der Neubau der Ringbahnbrücke vorangehen kann, muss die bereits seit längerem gesperrte Autobahnbrücke in Fahrtrichtung Nord über die Halenseestraße Ost abgerissen werden. Sie schließt direkt an das südliche Ende der ehemaligen Ringbahnbrücke an und wird im Zuge der Bauarbeiten ebenfalls neu errichtet. Der Abbruch wird als Teil einer 79-Stunden-Sperrung im Bereich des Autobahndreiecks Funkturm umgesetzt. Die Sperrung beginnt am Donnerstag, 30. Oktober 2025, 22:00 Uhr, und endet voraussichtlich am Montag, 3.  November 2025, 5:00 Uhr.

Überblick über die Verkehrseinschränkungen im Bereich des Autobahndreiecks Funkturm
Überblick über die Verkehrseinschränkungen im Bereich des Autobahndreiecks Funkturm | Bildnachweis: DEGES

Im Rahmen der 79-Stunden-Sperrung kommt es zu erheblichen Einschränkungen auf den Autobahnen A 100, A 115, dem Messedamm sowie der Halenseestraße Ost. Der Termin wurde gemeinsam mit dem Land Berlin, der Autobahn GmbH des Bundes und dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf festgelegt. Details der Sperrungen sowie das Umleitungskonzept wurden in den Medien sowie auf der Webseite der DEGES veröffentlicht.

Die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer werden gebeten, das Autobahndreieck Funkturm möglichst großräumig zu umfahren oder auf alternative Verkehrsmittel, vor allem den ÖPNV, umzusteigen.

Frühzeitige Informationen für Wirtschaft und Logistikunternehmen

Vertreter der Wirtschaft und der Logistikbranche sowie Logistikunternehmen wurden von der DEGES angeschrieben und frühzeitig über die anstehenden Einschränkungen informiert, damit sie ihre Routenplanung rechtzeitig anpassen können. Denn für den Lkw-Verkehr wird es für die Dauer der Sperrungen keine Möglichkeit geben, das Autobahndreieck Funkturm in Fahrtrichtung Hamburg zu durchfahren. Lieferverkehre und Transporte, die ihren Start- oder Zielpunkt nicht im Berliner Stadtgebiet haben, sollten auf den Berliner Ring (A 10) ausweichen.

Bündelung von Maßnahmen verringert insgesamt Dauer der Einschränkungen

Die Abbrucharbeiten an der Brücke über die Halenseestraße Ost finden im Zeitraum von Freitag, 31. Oktober 2025, bis Sonntag, 2. November 2025, statt. Bereits ab Donnerstag, 30. Oktober 2025, werden seitens des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf zudem dringend erforderliche Sanierungsarbeiten im Kreuzungsbereich Messedamm/Halenseestraße umgesetzt. Da der Messedamm derzeit als Umleitungsstrecke für den Lkw-Verkehr in Fahrtrichtung Nord genutzt wird, hat sich der Zustand der Kreuzung in den vergangenen Monaten erheblich verschlechtert. Die Sanierung ist erforderlich, um die Befahrbarkeit der Umleitungsstrecke während der Bauphase für die Ringbahnbrücke zu gewährleisten. Durch die Bündelung der Baumaßnahmen kann die Dauer der Einschränkungen insgesamt kürzer gehalten werden.

Baulärm auch nachts – Anwohnerinnen und Anwohner sind bereits informiert

Aufgrund des engen Zeitplans für den Brückenabbruch kann es von Freitag, 31. Oktober, bis Sonntag, 2. November, auch zu nächtlichem Baulärm kommen. Die DEGES hat die Anwohnerinnen und Anwohner in der Dernburgstraße durch Aushänge in allen anliegenden Wohngebäuden über die anstehenden Arbeiten informiert. Diejenigen Anwohnerinnen und Anwohner, die basierend auf dem Lärmgutachten Anspruch auf eine Ersatzunterbringung haben, wurden durch ein persönliches Schreiben über das Verfahren für die Beantragung einer Bezuschussung für die Ersatzunterbringung benachrichtigt. Pauschale Entschädigungen werden an diesem Abbruchwochenende nicht ausgezahlt.

Die DEGES dankt allen Verkehrsteilnehmenden sowie den Anwohnerinnen und Anwohnern für ihr Verständnis.

Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebseite.


A 100 – Stand der Vorbereitungen für den Neubau der Westendbrücke

Die Vorbereitungen für den Neubau der Westendbrücke laufen auf Hochtouren. Die Planungen für das neue Bauwerk sind abgeschlossen. Die Vergabe der Bauleistungen erfolgt in den kommenden Tagen, sodass ein Baubeginn noch im Jahr 2025 möglich ist.

Der Abbruch der alten Westendbrücke wurde in Rekordzeit umgesetzt. Der Neubau soll ebenfalls in kürzester Zeit erfolgen | Bildnachweis: Time:Code:Media

In den vergangenen Monaten scheint es still geworden zu sein um die Westendbrücke, doch der Eindruck täuscht. Seit März haben die Planerinnen und Planer der DEGES zusammen mit den Ingenieurbüros intensiv daran gearbeitet, die Planungen für die neue Brücke abzuschließen und daran anschließend das Vergabeverfahren auf den Weg zu bringen. In den nächsten Tagen steht mit der Vergabe der Bauleistungen der nächste große Meilenstein an. Der Neubau soll noch in diesem Jahr beginnen und zügig umgesetzt werden.

Gleichzeitiger Neubau von Westend- und Ringbahnbrücke

Das Ziel der DEGES ist es, den Neubau der Westendbrücke zeitgleich zum Neubau der Ringbahnbrücke umzusetzen und bereits im Sommer 2027 abzuschließen. Denn nur wenn beide Bauwerke fertiggestellt sind und in den Betrieb gehen können, kann der seit März 2025 gesperrte Abschnitt der Autobahn A 100 in Fahrtrichtung Nord zwischen Autobahndreieck Funkturm und der Anschlussstelle Spandauer Damm wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Neubau ohne fließenden Verkehr, dafür in kürzester Zeit

Im Gegensatz zur Ringbahnbrücke, bei der die Planung im Rahmen des Umbaus des Autobahndreiecks Funkturm erfolgt ist und mit nur wenigen Anpassungen übernommen werden konnte, waren bei der Westendbrücke umfassende Änderungen der bisherigen Planung erforderlich.

Bis März 2025 galt die Vorgabe: Der Ersatzneubau muss unter fließendem Verkehr erfolgen. Entsprechend war vorgesehen, die neue Brücke neben dem Bestandsbauwerk zu errichten. Dies hätte auch Veränderungen an der Trasse der Autobahn A 100 in Fahrtrichtung Süd erforderlich gemacht. Nach der Sperrung und dem vorgezogenen Abbruch des alten Bauwerks haben sich die Rahmenbedingungen geändert: Der Antrag auf das nicht mehr erforderliche Planfeststellungsverfahren wurde zurückgezogen. Nun kann der Neubau ohne fließenden Verkehr erfolgen, aber es muss zügig gehen.

Leistungsfähige Brücke mit verbessertem Lärmschutz

Die DEGES errichtet anstelle des ehemaligen Spannbetonbauwerks eine leistungsfähige Brücke, die den heutigen und zukünftig weiter steigenden Verkehrsmengen gewachsen und damit langfristig leistungsfähig ist. Die neue Westendbrücke wird in gleicher Lage wie das alte Bauwerk errichtet und an den heutigen Stand der Technik angepasst. Darüber hinaus haben der Bund und die Autobahn GmbH des Bundes entschieden, im Bereich der Westendbrücke freiwillige Lärmsanierungsmaßnahmen durchzuführen. Dazu gehören lärmmindernder Asphalt und sogenannte passive Lärmschutzmaßnahmen, die im Rahmen der Lärmsanierung an Wohngebäuden umgesetzt werden können. Dadurch kann die Lärmbelastung für zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner im Umfeld der neuen Westendbrücke erheblich verringert werden.

Details und Austausch in einer Infoveranstaltung

Über Details des Neubaus, die vorgesehenen Maßnahmen zum Lärmschutz sowie über den geplanten Bauablauf wird die DEGES in einer Infoveranstaltung umfassend Auskunft geben. Über den Termin informieren wir rechtzeitig.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektwebseite.


A 100 / A 115 – Stand der Genehmigungsverfahren für den Umbau des Autobahndreiecks Funkturm und den Neubau der Rudolf-Wissell-Brücke

Die Entwicklungen rund um Westendbrücke und Ringbahnbrücke haben gezeigt, wie wichtig es ist, die Berliner Infrastruktur fit für die Zukunft zu machen. Daher arbeiten alle Akteure beim Bund und beim Land gemeinsam weiter daran, auch die anderen Projekte der DEGES an der Berliner Stadtautobahn schnell und professionell zu realisieren.

Der Umbau des Autobahndreiecks Funkturm und der Ersatzneubau der Rudolf-Wissell-Brücke sind zwei der insgesamt fünf Großprojekte der DEGES an der Berliner Stadtautobahn
Der Umbau des Autobahndreiecks Funkturm (Visualisierung, unten rechts) und der Ersatzneubau der Rudolf-Wissell-Brücke (Visualisierung, oben rechts) sind zwei der insgesamt fünf Großprojekte der DEGES an der Berliner Stadtautobahn (Karte, links) | Bildnachweis: DEGES

Wie ist der Stand beim Autobahndreieck Funkturm und bei der Rudolf-Wissell-Brücke? Diese Frage wurde der DEGES in den vergangenen Monaten häufig gestellt. Die Antwort lautet in beiden Fällen: Das Genehmigungsverfahren läuft noch.

Über 1.600 Einwendungen und Stellungnahmen zum Umbau des Autobahndreiecks Funkturm

Für den Umbau des Autobahndreiecks Funkturm wurde der Antrag auf Planfeststellung beim Fernstraßen-Bundesamt (FBA) im April 2022 gestellt. Die Unterlagen haben öffentlich ausgelegen, nachfolgend wurden die eingegangenen Stellungnahmen und Einwendungen betroffener Bürger und Institutionen ausgewertet. Insgesamt waren 1.560 Einwendungen von Bürgerinnen und Bürgern, die sich durch das Projekt betroffen fühlen, sowie 73 Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange beim FBA eingegangen.

Das FBA als Herr des Verfahrens wertet die Ergebnisse der Einwendungen, Stellungnahmen und des Erörterungstermins aus. Die DEGES liefert Erwiderungen und Aktualisierungen. Nach Abschluss der Abwägung trifft das FBA die Entscheidung, ob die Planungen wie beantragt, mit Änderungen oder mit Auflagen genehmigt werden.

Nach dem Erörterungstermin für den Neubau der Rudolf-Wissell-Brücke und den Umbau des Autobahndreiecks Charlottenburg läuft derzeit die Prüfung und Abwägung durch das FBA

Gleiches gilt für den Neubau der Rudolf-Wissell-Brücke und den Umbau des AD Charlottenburg. Die DEGES hat den formalen Antrag auf Planfeststellung im August 2023 eingereicht. Im Rahmen der Auslegung und Einwendungsfrist gingen 420 Einwendungen und 66 Stellungnahmen beim FBA ein. Der Erörterungstermin fand im April 2025 statt. Die DEGES hat keinen Einfluss auf die Dauer des Verfahrens beim FBA. Vorgesehen ist jedoch, zügig mit den Bauarbeiten zu beginnen, sobald der Beschluss vorliegt und rechtskräftig ist.

Die DEGES setzt auf Dialog

Die DEGES geht davon aus, dass der intensive, planungsbegleitende Dialog mit der Öffentlichkeit das Risiko von Klagen deutlich verringert. So konnte im Rahmen eines eigens initiierten Projektdialogs für den Umbau des Autobahndreiecks Funkturm eine alternative Planung für die neue Anschlussstelle Messedamm entwickelt werden. Diese wurde als gelungener Kompromiss zwischen den verkehrlichen Anforderungen und den Bedürfnissen der Anwohnerinnen und Anwohner von allen Beteiligten akzeptiert und zur Planfeststellung eingereicht. Für den Ersatzneubau der Rudolf-Wissell-Brücke und den Umbau des Autobahndreiecks Charlottenburg konnten ebenfalls zahlreiche Fragen und Bedenken in Veranstaltungen und persönlichen Gesprächen geklärt und gelöst werden.

Weitere Informationen zum Projekt Umbau des Autobahndreiecks Funkturm finden Sie auf der Projektwebseite.


Weitere Informationen zum Projekt Ersatzneubau der Rudolf-Wissell-Brücke und Umbau des Autobahndreiecks Charlottenburg finden Sie auf der Projektwebseite.

Im Gespräch

„Wir sind mit viel Leidenschaft am Werk“

Hinter Franziska Gundermann-Vogelsang, seit September 2025 Bereichsleiterin für die Projekte der DEGES in Berlin, und Bernd Rothe, Leiter der Taskforce A 100, liegen bewegte Wochen und Monate. Im Gespräch berichten sie über ihre Eindrücke und Erfahrungen mit dem Planen und Bauen im „neuen Berliner Tempo“ und blicken gemeinsam nach vorn.

Franziska Gundermann-Vogelsang und Bernd Rothe auf der Baustelle für den Neubau der Ringbahnbrücke
Franziska Gundermann-Vogelsang und Bernd Rothe auf der Baustelle für den Neubau der Ringbahnbrücke | Bildnachweis: DEGES

Frau Gundermann-Vogelsang, Sie sind seit September bei der DEGES als Bereichsleiterin für die Berliner Projekte im Einsatz: Wie sind die ersten Wochen verlaufen?

FGV: In drei Worten: spannend, herausfordernd und intensiv. Und vor allem durch und durch positiv. Es herrscht ein ausgesprochen großer Teamgeist unter den Kolleginnen und Kollegen. Die enge Zusammenarbeit hilft mir dabei, mich schnell in die Abläufe und in die konkreten Anforderungen der Berliner Projekte einzuarbeiten. Ein Höhepunkt der ersten Wochen war der Spatenstich für den Neubau der Ringbahnbrücke, der ein wichtiger Meilenstein für die Arbeit des gesamten Berliner Teams gewesen ist.

Seit dem 1. September 2025 ist Franziska Gundermann-Vogelsang als Bereichsleiterin für die Projekte der DEGES in Berlin verantwortlich. Die Diplom-Ingenieurin für Bau-, Immobilien- und Infrastrukturmanagement bringt umfangreiche Erfahrung aus der Leitung großer Infrastrukturvorhaben mit. Zuletzt war sie als Bereichsleiterin Infrastruktur bei den Potsdamer Verkehrsbetrieben (ViP) an der Instandhaltung, Erneuerung und am Ausbau des Potsdamer Tramnetzes beteiligt.

Herr Rothe, Sie sind nur wenige Monate nach Ihrem Eintritt in den Ruhestand wieder zurückgekommen, um die Taskforce A 100 zu leiten. Warum haben Sie sich dazu entschieden?

BR: Ich war sozusagen noch in der Probezeit für den Ruhestand, als mich im Frühjahr 2025 der technische Geschäftsführer der DEGES, Andreas Irngartinger, anrief und mir die anspruchsvolle Situation auf der A 100 erläuterte. Er fragte mich, ob ich bereit wäre, meine Erfahrung mit großstädtischen Autobahnprojekten in das Berliner Team einzubringen. Ich kannte die mitwirkenden Kolleginnen und Kollegen ja bereits aus meiner früheren Tätigkeit, und die Erinnerung an die gute Zusammenarbeit war noch sehr präsent. Da musste ich nicht lange überlegen und habe mich gerne bereit erklärt, in dieser außergewöhnlichen Situation die DEGES und das Team noch einmal zu unterstützen.

Bernd Rothe ist seit Jahrzehnten eng mit der DEGES verbunden. Nach Stationen in der Berliner Verwaltung stieg er 1993 bei der DEGES ein, leitete zahlreiche Autobahnprojekte in mehreren Bundesländern und wurde 2023 technischer Geschäftsführer. Ende 2024 ging er in den Ruhestand, der allerdings nicht lange währte. Im April 2025 kehrte Bernd Rothe zur DEGES zurück und leitet seitdem die Taskforce A 100.

Wie bewerten Sie Ihre Entscheidung heute?

BR: Ich habe sie keine Minute lang bereut. Ich kam zurück in ein fachlich kompetentes, sehr engagiertes Team. Alle Kolleginnen und Kollegen zeichnet der Wille aus, schnell etwas zu bewegen – und das auch ohne Rücksicht auf Überstunden oder das Wochenende. Erfolgreiche Meilensteine, wie beispielsweise die schnelle Vergabe und der in kürzester Zeit erfolgte Baubeginn an der Ringbahnbrücke, erhöhen die Motivation noch einmal zusätzlich. In gewisser Weise herrscht bei der DEGES in diesen Projekten gerade eine Aufbruchsstimmung, wie in der Gründungsphase: Wir können wieder Tempo, Kreativität und Entscheidungsfreudigkeit beweisen.

Blicken wir nun nach vorn: Welche Schwerpunkte sehen Sie für Ihre Arbeit bei der DEGES in Berlin in den nächsten Jahren?

FGV: Da kann ich direkt an das anschließen, was Bernd Rothe gerade gesagt hat. Die Geschwindigkeit, die die DEGES gemeinsam mit der Autobahn GmbH und dem Land Berlin an der Ringbahnbrücke und der Westendbrücke gerade an den Tag legt, wollen wir auch in weitere Projekte einbringen. Der Umbau des Autobahndreiecks Funkturm und der Neubau der Rudolf-Wissell-Brücke mit dem Umbau des Autobahndreiecks Charlottenburg befinden sich noch im Planfeststellungsverfahren. Hier müssen wir gemeinsam mit allen an den Verfahren Beteiligten schauen, wie wir das Planen, Genehmigen und Bauen beschleunigen können. Das geht nur mit einer intensiven und kollaborativen Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Welche Rolle haben digitale Planungsmethoden bei der Beschleunigung, wie zum Beispiel die Methode BIM, Building Information Modeling, die bei der Ringbahnbrücke eingesetzt wurde?

BR: Die Planung für die neue Ringbahnbrücke wurde als Teil der Planung für den Umbau des Autobahndreiecks Funkturm mit BIM erstellt. Das hatte eine Reihe von Vorteilen. Zum Beispiel waren wir in der Lage, im Ausschreibungsverfahren den Bietern sehr schnell ein digitales Geländemodell zur Verfügung zu stellen. Sie konnten damit direkt auf das Modell zugreifen und ihre Optimierungen für das wichtige Vergabekriterium „kurze Bauzeit“ zügig umsetzen. BIM hat also auf jeden Fall zu einer Beschleunigung beigetragen. Entscheidend für die schnelle Umsetzung der Anpassungsplanung und für ein erfolgreiches Vergabeverfahren waren vor allem der persönliche Einsatz unserer Kolleginnen und Kollegen, deren fachliche Kompetenz und die Fähigkeit zu entscheiden. Hier haben auch die planenden Ingenieure und die Bauunternehmen einen wichtigen Beitrag geleistet.

Um eine möglichst kurze Bauzeit für die Ringbahnbrücke zu erreichen, wurden im Vertrag mit der Baufirma Anreize für schnelles Bauen gesetzt. Welche sind diese, und wie effektiv sind sie Ihrer Erfahrung nach?

FGV: Auf Basis des Angebots, das im Vergabeverfahren den Zuschlag erhalten hat, wurde im Vertrag mit der Baufirma ein Fertigstellungstermin verbindlich vereinbart. Gelingt es der Baufirma, vor diesem Termin fertig zu werden, kann ein Bonus ausgezahlt werden. Wird der Termin überschritten, greifen Sanktionen. Solche Bonus-Malus-Regelungen gibt es auch bei anderen Projekten und ich kann aus meiner Erfahrung bestätigen, dass sie absolut hilfreich sind, um enge Terminketten mindestens einzuhalten.

Gibt es einen messbaren Vorteil der vertraglichen Anreize für schnelles Bauen?

BR: Direkt messbar noch nicht. Wir stehen erst am Anfang des Bauens. Im Zeitverlauf wird sich zeigen, ob die vertraglichen Anreize die Bauzeit weiter verkürzen können. Allerdings konnten wir im Vorfeld, das heißt im Zuge der Vergabe, bereits viele positive Effekte erzielen, indem wir die Bauzeit sowie die Minimierung von Sperrzeiten für den Bahnverkehr als Bewertungskriterien hoch gewichtet haben – und nicht wie sonst üblich nur den Faktor Preis. Dadurch wurden in der Ausschreibung schon viele innovative Ansätze in die Planung und in die Bauabläufe eingebracht, wie beispielsweise die Verwendung von Stahl mit vereinfachtem Korrosionsschutz, die Verwendung von Teilfertigteilen oder ein beschleunigendes Montagekonzept für die Stahlteile des Überbaus über den Bahnanlagen.

Mit Blick auf die anstehende Bauzeit: Was würden Sie den Berlinerinnen und Berlinern und insbesondere den Anwohnerinnen und Anwohnern der Ringbahnbrücke noch sagen wollen?

FGV: Halten Sie durch! Wir wissen, dass die derzeitige Situation den Anwohnerinnen, Anwohnern und Verkehrsteilnehmern viel abverlangt. Wir geben unser Bestes, um die Arbeiten am gesamten Streckenabschnitt bis zum Sommer 2027 abzuschließen. Und wir bitten um Verständnis, dass es dabei auch immer wieder zu Einschränkungen und zu Baulärm kommen wird.

BR: Dem schließe ich mich an. Seit der Sperrung von Ringbahn- und Westendbrücke hat sich der Verkehr neu im Stadtgebiet verteilt. Insbesondere die Stadtstraßen im Umfeld, wie beispielsweise Messedamm und Königin-Elisabeth-Straße, sind verkehrlich hoch belastet. Ab Sommer 2027 wird sich die Situation zumindest für diesen Abschnitt der A 100 verbessern. Langfristig arbeiten wir daran, vom Autobahndreieck Funkturm bis zur Landesgrenze Berlin/Brandenburg die Stadtautobahnen 100 und 111 fit zu machen für den Verkehr, so dass dieser nicht länger in die Wohngebiete ausweicht.

Vielen Dank für das Gespräch. Das Schlusswort gehört nun Ihnen beiden.

FGV: Auch wenn es von außen nicht immer sichtbar ist: Bei der DEGES ist ein tolles Team am Werk, das sich weit über das normale Maß hinaus dafür engagiert, die Autobahninfrastruktur in Berlin wieder fit zu machen.

BR: Genau. Wir sind mit viel Leidenschaft am Werk – und so macht die Arbeit auch in komplexen Projekten und unter Hochdruck viel Spaß.

Dialog – Die DEGES in Berlin

Insgesamt zeichnet die DEGES für den Aus- bzw. Neubau von rund 3.000 km Bundesfernstraßen mit einem Auftragsvolumen von rund 57,3 Milliarden Euro verantwortlich. Die DEGES ist auch für die Kommunikation ihrer Projekte und für die Beteiligung der Öffentlichkeit zuständig.

Die Informations- und Dialogangebote der DEGES

Wir halten Sie auf dem Laufenden:

  • Auf der Projektwebseite können Sie sich über den aktuellen Projektstand sowie über baubedingte Verkehrseinschränkungen informieren. Sie finden dort Hintergrundinformationen und Antworten auf häufig gestellte Fragen.
  • Zu allen Projekten der DEGES in Berlin berichtet der Informationsdienst VERKEHRSPROJEKTE AKTUELL. Sie können den Informationsdienst abonnieren und erhalten dann regelmäßig Informationen zu den Projekten.
  • Wir informieren die Anwohnerinnen und Anwohner anlassbezogen über aktuelle Entwicklungen in den Projekten.
  • Informationen und Impressionen zu unseren Projekten bundesweit finden sich in den sozialen Medien – bei LinkedIn unter #DEGES sowie auf X unter @degesberlin.

Stellen Sie uns Ihre Fragen:

  • Anfragen über das Kontaktformular auf der jeweiligen Unterseite zum Projekt beantworten wir so schnell wie möglich. Sie können uns auch gerne eine E-Mail schicken an: info@deges.de.
  • Unterstützen Sie uns und teilen Sie uns mit, welche Themen und Fragen für Sie von besonderem Interesse sind. Ihre Rückmeldungen und Hinweise fließen in die Projektkommunikation ein.

 

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