Der Vorbauschnabel ist ein Baubehelf beim Taktschiebeverfahren. Er hat zwei Hauptaufgaben:

  • Lastreduzierung während des Taktschiebens:
    Beim Taktschiebeverfahren wird der neu hergestellte Überbau abschnittsweise in Brückenlängsrichtung eingeschoben. Beim Einschieben ergibt sich kurz vor dem Auffahren des Überbaus auf den nächsten Pfeiler ein maßgebender Lastfall: Der Überbau kragt auf gesamter Länge ohne vordere Abstützung aus. Damit wirken auf dem letzten Auflagerpfeiler sehr große Kräfte im Stahlüberbau. Hier wirkt der Vorbauschnabel lastreduzierend, da er leichter ist als die gleiche Länge des fertigen Überbaus.
  • Ausgleich von Verformungen:
    Durch den Einschiebevorgang und das damit freie Auskragen des Überbaus kommt es zum Absenken des Überbauendes kurz vor dem Auffahren auf den Pfeiler. Diese Höhendifferenz wird durch den ausgerundeten Vorbauschnabel ausgeglichen. Damit kann ein sicheres Auffahren auf den nächsten Pfeiler sichergestellt werden.