Im Oktober 2021 hatte die DEGES unter dem Motto „Suche: Nistplätze – Biete: Tierisch gute Nachbarn“ die Menschen in der Altmark um ihre Mithilfe gebeten. Gesucht wurde nach Niststandorten für Schleiereulen, Hausrotschwänze, Rauchschwalben sowie Quartieren für Fledermäuse entlang der Neubaustrecke der künftigen Autobahn A 14 zwischen Seehausen-Nord und Wittenberge. Nach nur vier Wochen sind bereits über 45 Angebote eingegangen. Die DEGES sammelt und sichtet alle Angebote und wird sich so schnell wie möglich mit den Eigentümern der Gebäude und Grundstücke in Verbindung setzen.

Holger Behrmann, DEGES-Projektleiter für die A 14: „Die Vielzahl der Rückmeldungen und die hohe Qualität der vorgeschlagenen Standorte haben uns positiv überrascht. Wir freuen uns, dass die Menschen entlang des Abschnitts der neuen Autobahn A 14 uns so tatkräftig bei unserem Vorhaben unterstützen, Naturschutz und Infrastrukturentwicklung miteinander in Einklang zu bringen. Dafür von uns ein herzliches Dankeschön.“

DEGES-Umweltexpertin Stefanie Liebsch zum weiteren Vorgehen: „Wer sich bei uns meldet, bekommt umgehend eine Eingangsbestätigung. Dann prüfen wir genau, wo sich der angebotene Standort befindet und für welche Tierart er mit Blick auf vorhandene Gebäude, Umfeld und Lage am besten geeignet ist. Mit einigen Anbietern sind wir bereits im persönlichen Kontakt und klären Details des Standorts.“

Mittlerweile liegen „Wohnungsangebote“ für alle Tierarten vor. Die DEGES nimmt gerne weitere Standortvorschläge entgegen. Projektleiter Holger Behrmann: „Der Planfeststellungsbeschluss verpflichtet uns dazu, drei Nistkästen für Schleiereulen zu schaffen. Im Zuge der bauvorbereitenden Maßnahmen haben wir festgestellt, dass wir darüber hinaus auch drei Nistplätze für Hausrotschwänze, vier Nistplätze für Rauchschwalben und vier Fledermausquartiere benötigen. Es ist nicht auszuschließen, dass wir noch weiteren Bedarf für Niststandorte feststellen. Darum werden wir die Liste der eingehenden Angebote kontinuierlich pflegen und fortschreiben.“

Auf den Aufruf zur Standortsuche haben sich sowohl Vertreterinnen und Vertreter von Naturschutzvereinen und Gemeinden als auch eine Friedhofsverwaltung sowie private Eigentümer von Gebäuden und Flächen gemeldet. Die Bandbreite der Angebote reicht von Trafohäuschen über Scheunen und Ställe bis hin zu Wald- und Ackerflächen. Für die Auswahl der Standorte ist zum einen die Eignung für die jeweiligen Tierarten ausschlaggebend. Hierzu stimmt sich die DEGES mit der zuständigen Naturschutzbehörde ab. Zum anderen ist es notwendig, dass die Eigentümer mit dem Eintrag des Nistplatzes im Grundbuch einverstanden sind. Dadurch wird sichergestellt, dass die Niststandorte auf Dauer gesichert sind.

Über das Projekt

Die Nordverlängerung der Autobahn A 14 von Magdeburg über Wittenberge nach Schwerin ist das größte Bundesfernstraßenprojekt in den östlichen Bundesländern. Die DEGES realisiert den Neubau der Autobahn A 14 im Abschnitt 3 mit vier Fahrstreifen und zwei Standstreifen. Der Abschnitt beginnt nördlich von Seehausen (Sachsen-Anhalt) an der heutigen Landesstraße L 2 und endet südlich der zukünftigen Anschlussstelle Wittenberge (Brandenburg). Einen wesentlichen Teil bildet die neue länderverbindende Elbebrücke.

Als Teil der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen schafft die DEGES im Umfeld der neuen A 14-Trasse neue Nistmöglichkeiten für Schleiereulen, Rauchschwalben und Hausrotschwänze sowie Quartiere für Fledermäuse. Da geeignete Standorte oft nicht leicht zu finden sind, hat die DEGES die Menschen vor Ort um ihre Mithilfe gebeten. Im Oktober 2021 wurden per Postwurfsendung fast 7.000 Flyer an die Anwohnerinnen und Anwohner der Neubaustrecke versendet. In der Presse, auf Twitter, auf der Webseite www.deges.de/a14-nistplaetze sowie in ihrem Informationsdienst „Verkehrsprojekte Aktuell“ machte die DEGES ebenfalls auf das Vorhaben aufmerksam.

Gute Aussichten für Schleiereule und Co: Die Nistplatzsuche der DEGES in der nördlichen Altmark läuft erfolgreich
Gute Aussichten für Schleiereule und Co: Die Nistplatzsuche der DEGES in der nördlichen Altmark läuft erfolgreich | Bildnachweis: dmbaker/123RF.com