• Trotz Corona-Krise: Start des Bauabschnitts 4 der A 26 zwischen Neu Wulmstorf und der A 7
  • Bau von 8,7 Kilometer Autobahn mit 17 Brückenbauwerken, eines 190 Meter langen Tunnelbauwerks und des Autobahnkreuzes HH-Hafen

Heute wurde aufgrund der Corona-bedingten Auflagen im Rahmen einer kleinen Pressekonferenz der symbolische Spatenstich zum Start des Neubaus der A 26 West von Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Freie und Hansestadt Hamburg, Dr. Berend Lindner, Niedersächsischer Staatssekretär für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, und Dirk Brandenburger, Technischer Geschäftsführer der DEGES, vorgenommen. Der Bauabschnitt 4 der A 26 schließt auf 8,7 Kilometern die Lücke zwischen Neu Wulmstorf in Niedersachsen und der A 7 in Hamburg. In diesem Abschnitt werden bis 2025 17 Brückenbauwerke erstellt, ein 190 Meter langer Tunnel unter der Hafenbahn und ein Autobahnkreuz an der A 7 errichtet.

Die A 26 wird in Zukunft Norddeutschlands leistungsfähige Ost-West-Verbindung für die Verkehre südlich der Elbe. Sie wird die seit Jahrzehnten hochbelastete und unfallträchtige B 73 entlasten und deren Anwohner vor Verkehrslärm schützen. Im Zusammenspiel mit der A 20 bildet sie künftig die westliche Umfahrung Hamburgs und schließt an die A 7 in Hamburg an. Über das neu zu errichtende Autobahnkreuz HH-Hafen bildet die A 26 im Osten die Verbindung zur A 1. Im Hamburger Raum wird sie entscheidend dazu beitragen, die Verkehre zu bündeln, das Stadtstraßennetz zu entlasten, den Straßenlärm in den Wohngebieten zu minimieren und den größten deutschen Seehafen im Süden der Stadt an das Autobahnnetz anzubinden.

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Mit dem Baustart des Abschnitts A 26 West werden wir endlich eine weitere Lücke schließen, um letztlich in absehbarer Zeit von Stade bis nach Hamburg zur A 7 zu kommen. Die B 73, unfallträchtig und stauanfällig, wird dann endlich entlastet und Anwohner vor Verkehrslärm geschützt. Ich wünsche der DEGES und allen am Bau Beteiligten alles Gute und viel Erfolg.“

Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Freie und Hansestadt Hamburg: „Der Hamburger Süden braucht dringend eine Entlastung vom starken Verkehr. Mit der A 26 schützen wir die Anwohnerinnen und Anwohner und stärken die Erreichbarkeit des Hamburger Hafens. Mit der geplanten A 26 Ost, der Hafenpassage im Anschluss an diesen Abschnitt, werden wir dann die Verkehre konsequent zur A 1 weiterführen, um die Stadt im Süden zu entlasten.“

Dr. Berend Lindner, Niedersächsischer Staatssekretär für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung: „Gut, dass es mit der A 26 jetzt vorangeht. Wir brauchen eine bedarfsgerechte Infrastruktur. Der Lückenschluss wird die seit Jahrzehnten geplagten Pendler entlasten und die Lebensqualität im südlichen Umland Hamburgs deutlich verbessern.“

Dirk Brandenburger, Technischer Geschäftsführer DEGES: „In Deutschland wird auch in Zeiten von Corona Verkehrsinfrastruktur der Zukunft gebaut. Heute starten wir den Bau des länderübergreifenden Abschnitts der A 26. Die DEGES wird das für den Norden so wichtige Projekt für den Bund und die Länder umzusetzen. Mein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen bei der DEGES, die den heutigen Baustart trotz der aktuell schwierigen Randbedingungen termingerecht vorbereitet haben. Gut, dass wir in Deutschland eine so leistungsbereite Bauindustrie haben, die trotz Einschränkungen mit Elan den Bau dieses wichtigen Abschnitts beginnt. Denn wir wissen alle: Ein guter Start ist für diese Großprojekte wichtig.“

Hintergrund

In Hamburg ist die A 26 in vier Abschnitte aufgeteilt: Die A 26 West wird als Abschnitt 4 bezeichnet; die A 26 Ost ist in die drei Planungsabschnitte 6a, 6b und 6c unterteilt. Das Planfeststellungsverfahren für die A 26 West wurde 2012 eingeleitet. Seit Juni 2019 besteht Baurecht für den Bauabschnitt 4 des länderübergreifenden Neubauprojekts A 26 West von Niedersachsen nach Hamburg. Die Trasse des Bauabschnitts ist gekennzeichnet durch seine besondere Lage zwischen dem Natur- und Vogelschutzgebiet „Moorgürtel“ und dem bekannten Obstanbaugebiet „Altes Land“. Aktuell laufen die Arbeiten zur Baufeldfreimachung mit der Kampfmittelsondierung, der Baustelleneinrichtung und deren provisorische Erschließung durch die Baustellenzufahrten. Die besondere Lage der neuen A 26 erfordert eine nachhaltige und vorausschauende Herangehensweise bei der Inanspruchnahme der Flächen. Daher werden umfangreiche Maßnahmen im Vorwege realisiert, um das bestehende Gebiet trotz der erforderlichen Eingriffe so umzugestalten, dass die Ursprünglichkeit bewahrt und wiederhergestellt werden kann. So wurde für das gesamte Gebiet ein komplett neues Entwässerungskonzept aufgestellt: Es werden mehrere Wettern verlegt und neu hergestellt, neue Pumpanlagen geschaffen und zahlreiche Schilfbecken errichtet, um die Be- und Entwässerung während und nach dem Bau der A 26 zu schützen und aufrechtzuhalten.

Nach geplanter Fertigstellung der A 26 in 2025 werden wie im gesamten Streckenverlauf vier Fahrstreifen zur Verfügung stehen und die südlich gelegenen Wohngebiete entlang der B 73 verkehrlich entlasten. Neben dem Neubau des neuen Autobahnkreuzes HH-Hafen zur Anbindung der A 26 an die A 7 werden an der Trasse zwischen der A 7 bis nach Niedersachsen bei Rübke/Neu Wulmstorf 17 Brücken hergestellt. Zudem ist die Herstellung eines ca. 190 m langen Tunnelbauwerks geplant. Der neue Hafentunnel wird im östlichen Teil als Querung für die zu erweiternde Hafenbahn und im westlichen Teil als Grünbrücke gebaut. Im Zuge des Neubaus des Autobahnkreuzes HH-Hafen wird die A 7 nördlich und südlich des neuen Autobahnkreuzes auf acht Fahrstreifen ausgebaut.