Für die Menschen in und um Bremen werden die Arbeiten der DEGES am Bremer Wesertunnel jetzt noch ein Stück sichtbarer: Die Planungsgesellschaft setzt im Oktober weitere Schritte der Baufeldvorbereitung am südlichen Weserufer um.

Derzeit läuft auf beiden Seiten des Flusses noch die Kampfmittelräumung, weiß Projektleiter Andreas Böddeker. „Diese ist in der Hansestadt immer sehr aufwendig. Im südlichen Baufeld nähern wir uns in den kommenden Monaten dem Weserufer und werden in Seehausen an der Hasenbürener Landstraße auf einer Fläche von etwa zwei Hektar den verbliebenen Busch- und Baumbestand roden“, erläutert er die anstehenden Maßnahmen. Parallel dazu haben die Kampfmittelräumungen in den direkten Uferbereichen auf der Nord- und Südseite auch vom Wasser aus begonnen.

Über diese Arbeiten und den weiteren Verlauf des Projekts informierten Böddeker und sein Team am Mittwoch, 13. Oktober, zunächst die direkt betroffenen Anwohner. „Es ist immer unser Anspruch, bei Projekten mit Baurecht die Menschen in den betroffenen Regionen auch im direkten Gespräch zu den neuesten Entwicklungen zu informieren“, so der DEGES-Vertreter. Für die Baumfällungen seien eine Reihe naturschutzrechtlicher Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen: Zum Bauende entstehen begrünte Wälle, die als Sicht- und Immissionsschutz für Licht, Lärm und Schadstoffe wirken. Darüber hinaus werden Mittelstreifen und Bankette mit Rasen bepflanzt. Und auch für das überschüssige Bodenmaterial hat die DEGES ein schlüssiges Konzept – aus diesem entstehen begrünte Landschaftsbauwerke direkt neben der Trasse, die sowohl gestalterische als auch ökologische Ansprüche erfüllen und eine abschirmende Wirkung entwickeln. Umfangreiche Bodentransporte innerhalb Bremens werden damit vermieden.

In der Wesermarsch werden darüber hinaus großflächig auf 67,9 Hektar Grünlandbestände extensiviert – und damit die Lebensraumbedingungen für Wiesenvögel und der naturschutzfachliche Wert der Flächen verbessert. Zudem legt die DEGES ein Gelege- und Jungvogelschutzprogramm auf, um die Fortpflanzungserfolge seltener Wiesenvogelarten zu stärken. In der Wesermarsch entstehen Röhrichte, Gehölze und Kleingewässer, um neuen Lebensraum für diverse Arten zu schaffen und die naturschutzfachliche Wertigkeit der Flächen zu erhöhen.

Über das Projekt

Der Planfeststellungsbeschluss für den Bauabschnitt 4 der A 281 erging im Juni 2010. Nach individuellen Einigungen besteht vollziehbares Baurecht. Ein erster Spatenstich zum offiziellen Baubeginn erfolgte am 10. Januar 2019. Die Fertigstellung ist für 2026 vorgesehen.