Am Samstag, 22. April 2023, gibt die DEGES der Region die Gelegenheit, das Großprojekt A 44 aus nächster Nähe und aus der Fußgängerperspektive zu erleben.

Zwischen 11 und 15 Uhr ist die Besichtigung des gesamten Neubauabschnitts von der Anschlussstelle Waldkappel bis zur Anschlussstelle Ringgau einschließlich der drei großen Ingenieurbauwerke bei Reichensachsen möglich. Besucher können die nahezu fertiggestellten Tunnel Trimberg und Spitzenberg in Augenschein nehmen und über die knapp 670 m lange Wehretalbrücke flanieren, die die beiden Tunnel verbindet. Die Tunnel sind an diesem Tag jeweils in einer Röhre begehbar und erlauben ungewöhnliche Einblicke. Vor Ort erhalten die Baustellenbesucher Informationen zu den einzelnen Bauwerken und allgemein zum Neubau der A 44. Insbesondere für mobilitätseingeschränkte Gäste wird eine Express-Bahn für den Transport auf der insgesamt rund sieben Kilometer langen Strecke kostenfrei zur Verfügung gestellt. Getränke und Speisen werden erhältlich sein.

Anreise

Die DEGES empfiehlt die Anreise mit der Bahn (Bahnhof Reichensachsen), dem Fahrrad oder zu Fuß. An einigen der Haltepunkte des Bus-Shuttles werden wenige Parkplätze für Pkw zur Verfügung stehen. Der Shuttleverkehr wird durchgängig und kostenfrei mit Bussen eingerichtet, die im Veranstaltungszeitraum mehrere Haltestellen in Reichensachsen, Oetmannshausen und Hoheneiche in einem Ringverkehr gegen den Uhrzeigersinn anfahren. Die genaue Route und die Haltestellen werden in der kommenden Woche veröffentlicht.

Bitte beachten: An der Baustelle gibt es keine Parkmöglichkeiten. Das Parken entlang der B 27 und B 452 ist nicht gestattet.

Organisatorisches

  • Das Gelände ist nicht barrierefrei.
  • Festes Schuhwerk ist erforderlich.
  • Haustiere und Glasflaschen dürfen nicht mitgebracht werden.
  • Das Betreten der Baustelle sowie die Nutzung des Bus-Shuttles zur Anfahrt und der Express-Bahn auf der Autobahntrasse erfolgen auf eigene Gefahr.
  • Am 22. April ruhen die Arbeiten auf der Baustelle, die normalerweise allein sachkundigem Personal zugänglich ist. Gleichwohl sind alle Besucher verpflichtet, sich besonders umsichtig zu verhalten sowie größtmögliche Rücksicht auf andere Personen und die Baustelleneinrichtung zu nehmen.
  • Die Anweisungen des Baustellenpersonals vor Ort sind unbedingt zu befolgen.
  • Abgesperrte Arbeitsbereiche dürfen nicht betreten werden.

Die Bauwerke

Der Tunnel Trimberg bei Oetmannshausen besteht aus zwei parallel verlaufenden Tunnelröhren. Am 20. März 2019 wurde der Durchschlag der Nordröhre gefeiert – 295 Tage nach dem Tunnelanstich im April 2018. Insgesamt wurden 125.000 Kubikmeter Gestein entfernt, um den 590 m langen Tunnel zu bauen.

Die Wehretalbrücke verbindet die Tunnel Trimberg und Spitzenberg. Das knapp 670 m lange Bauwerk führt die neue A 44 über die Wehre, einen Radweg, drei Wirtschaftswege, die Bahnstrecke Göttingen – Frankfurt am Main sowie die Bundesstraßen B 27 und B 452. Für jede Richtungsfahrbahn ist ein separates Teilbauwerk entstanden.

Der 599 m lange Tunnel Spitzenberg war ab Mitte 2017 im Bau. Er unterquert in Hanglage das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Werra- und Wehretal“. Auch dieser Tunnel besteht aus zwei parallelen Tunnelröhren. Pro Röhre erfolgten 480 m Sprengvortrieb und 80 m Baggervortrieb. Diese Arbeiten waren aufgrund der schwierigen geologischen Verhältnisse höchst anspruchsvoll.

Verkehrsfreigabe des Abschnitts

Alle Beteiligten arbeiten mit Hochdruck darauf hin, den Abschnitt von Waldkappel bis Ringgau bis Ende des Jahres 2023 für den Verkehr freigeben zu können. Im Zuge der andauernden technischen Ausstattung der beiden Tunnel sowie deren Anbindung an die Tunnelleitzentrale sind noch sicherheitsrelevante Arbeitsschritte vor der Verkehrsfreigabe erforderlich. Die Gründe für die Verzögerung liegen in den bekannten, durch die Pandemie und den Ukraine-Krieg ausgelösten Lieferkettenschwierigkeiten.