Auf einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 31. Oktober 2019, informierte die DEGES Anwohnerinnen und Anwohner sowie weitere Interessierte über den Stand der Planungen und das weitere Vorgehen beim Umbau des Autobahndreiecks Funkturm.

Neugestaltung des Dreiecks mit der Autobahn „A 115 in Mittellage“

Auf der Veranstaltung wurde die derzeitige Vorzugsvariante für den Umbau des Autobahndreiecks Funkturm vorgestellt. Demnach soll die A 115 zukünftig mittig über das heutige Gelände des Rasthofs AVUS führen. Die Anschlussstelle Messedamm, die heute auf der Autobahn A 100 in das Autobahndreieck eingebunden ist, wird auf die weniger stark befahrene Autobahn A 115 verlegt. Für die neue Anschlussstelle Messedamm ist eine Unterführung unterhalb der Autobahn vorgesehen.

Durch die Neuordnung der Verkehrsströme soll die unübersichtliche Verkehrsführung im heutigen Autobahndreieck aufgelöst werden. Die Verbindungsrampen werden teilweise verlängert und so gestaltet, dass sie zukünftig mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h befahren werden können. Zudem ist geplant, die bestehenden Lärmschutzwände zwischen der A 115 und der Eichkampstraße durch neue Lärmschutzwände zu ersetzen. Für die Anlieger der Dernburgstraße sowie der angrenzenden Charlottenburger Stadtteile östlich der A 100 werden im Zuge des Umbaus erstmals Lärmschutzwände errichtet.

Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner sowie der Öffentlichkeit in der Phase der Entwurfsplanung

Im Zuge der Vorplanung hat die DEGES mehrere Varianten für den Umbau des Autobahndreiecks Funkturm entwickelt und geprüft. Die aktuelle Vorzugsvariante wurde dem Land Berlin und den Trägern öffentlicher Belange im ersten Halbjahr 2019 vorgestellt. Ziel war es, die grundsätzliche Umsetzbarkeit aus fachlicher Sicht abzustimmen.

Zahlreiche Details des Umbaus sind jedoch noch nicht festgelegt und werden nun im Zuge der weiteren Planung ausgearbeitet. Die Anwohnerinnen und Anwohner und die Unternehmen im Umfeld des Autobahndreiecks sollen an der Planung beteiligt werden. Ebenso arbeitet die DEGES eng mit dem Land Berlin und dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zusammen. Dafür schafft die Informationsveranstaltung am 31. Oktober 2019 die Grundlage (siehe beigefügte Grafik zum geplanten Beteiligungsprozess). In den kommenden Monaten soll ein regelmäßiger Austausch mit den Betroffenen vor Ort stattfinden. Hierfür wird es Vor-Ort-Dialoge mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Eichkampsiedlung, den Pächtern der Kleingartenanlage der Bahn-Landwirtschaft sowie bei Bedarf mit weiteren Anliegern geben. Der Dialog mit Politik und Verwaltung im Bezirk findet im Projektbeirat sowie in der Bezirksverordnetenversammlung statt. Für Fragen zum Projekt hat die DEGES ein Bürgertelefon eingerichtet. Dieses ist montags bis sonntags zwischen 8 und 20 Uhr unter der Telefonnummer 0800 5895 2479 erreichbar. Die Informationen auf der Webseite der DEGES unter www.deges.de/ad-funkturm werden kontinuierlich aktualisiert.

Weitere öffentliche Veranstaltungen sind im Verlauf der Entwurfsplanung für das Jahr 2020 vorgesehen. In zwei Themenwerkstätten werden die Aspekte der Planung vorgestellt und diskutiert, die die Anwohnerinnen und Anwohner sowie weitere Interessierte am meisten bewegen. Die Auswahl der Themen erfolgt anhand der Fragen und Hinweise, die in Veranstaltungen, Gesprächen sowie über die Webseite und das Bürgertelefon an die DEGES gestellt werden.

Über das Projekt

Das Autobahndreieck Funkturm wurde maßgeblich ab Anfang der 1960er Jahre gebaut und für den Verkehr freigegeben. Ausgelegt war das Dreieck ursprünglich für 20.000 Fahrzeuge pro Tag. Heute nutzen täglich 230.000 Fahrzeuge, darunter 12.000 Lkw, den Knoten. Prognosen des Bundes gehen davon aus, dass das Verkehrsaufkommen bis 2030 weiter steigen wird. Dann werden 250.000 Fahrzeuge pro Tag über die Autobahnen A 100 und A 115 rollen.

Das hohe Baualter und die starke Verkehrsbelastung haben die Bausubstanz verschlissen. Mittel- bis langfristig reichen auch umfassende Instandhaltungsarbeiten nicht aus, um das Dreieck funktionsfähig zu halten. Die Brückenbauwerke sind aufgrund ihrer Konstruktion nur sehr bedingt sanierungsfähig.

Durch den Umbau wird die Funktionsfähigkeit des Dreiecks langfristig gesichert. Die Verkehrssicherheit wird verbessert. Weniger Unfälle und ein verbesserter Verkehrsfluss reduzieren die Stauanfälligkeit im Knoten. Die Erneuerung des Lärmschutzes für die Anwohnerinnen und Anwohner sorgt für mehr Ruhe in den angrenzenden Wohngebieten. Durch die Verlagerung der Lkw-Stellplätze werden zu beiden Seiten der Autobahn A 115 einige Hektar Fläche frei und Potenziale für die städtebauliche Nutzung geschaffen.

Die DEGES geht derzeit davon aus, dass die Entwurfsplanungen bis Ende des Jahres 2020 abgeschlossen werden können. Die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens ist frühestens für Anfang des Jahres 2021 vorgesehen. Ein Baubeginn könnte frühestens 2023 erfolgen. Die DEGES organisiert den Umbau unter fließendem Verkehr.