Ein wichtiger Meilenstein im Projekt Ersatzneubau Rader Hochbrücke ist geschafft: Die DEGES hat den Auftrag für das erste Teilbauwerk erteilt. Ein Konsortium unter Führung der Implenia Construction GmbH wird die östliche Brückenhälfte errichten, die Bauarbeiten sollen Anfang 2023 beginnen.

Zur Bietergemeinschaft gehören außerdem die ZSB Zwickauer Sonderstahlbau GmbH sowie die Plauen Stahl Technologie GmbH. „Wir haben im Rahmen unseres Verhandlungsverfahrens mit diesen drei Unternehmen hoch kompetente Partner gewinnen können, denen wir zutrauen, das ingenieurtechnisch anspruchsvolle Projekt und für die gesamte Region so wichtige Brückenbauwerk über den Nord-Ostsee-Kanal optimal realisieren zu können“, sagte DEGES-Projektleiter Mario Schönherr. Das offizielle Schreiben zur Beauftragung hat die Projektgesellschaft heute (05.12.) versandt. Ausdrücklich dankte er auch den am Ende unterlegenen Bewerbern unter Führung der Hochtief Infrastructure GmbH sowie der Strabag AG für den fairen Umgang im Verfahren.

Schönherr betonte die Transparenz dieses Verfahrens und die Effizienz der Verhandlungen: „Wir haben für die Brücke erst seit Anfang des Jahres Baurecht. Baufeldeinrichtung und bauvorbereitende Arbeiten sind bereits sehr weit fortgeschritten, sodass wir dem Auftragnehmer ein nahtloses Anknüpfen garantieren können. Alle beteiligten Partner haben das Jahr 2022 optimal genutzt und effizient gearbeitet.“

Auf der Baustelle gehen die Arbeiten indes weiter voran: Die Baustraßen am nördlichen und südlichen Kanalufer sind weitgehend hergestellt, die Dammschüttung im Norden des Kanals ebenfalls, und auch auf der Rader Insel hat die Baufeldfreimachung bereits begonnen. „Aufgrund der festgestellten Abgängigkeit der Rader Hochbrücke ist es von großer Bedeutung, dass wir das erste Teilbauwerk 2026 für den Verkehr freigeben können. Mit Blick auf den Zeitplan sehen wir das als absolut realistisch an“, so Schönherr weiter.

Den Auftragswert für das erste Teilbauwerk beziffert die DEGES mit 307 Millionen Euro. Exponentiell gestiegene Material- und Energiekosten, die Knappheit vieler Baumaterialien auf dem Weltmarkt, der Krieg in der Ukraine mit seinen geopolitischen Auswirkungen und mittlerweile zweistellige Inflationsraten hätten zu dieser Kostensteigerung geführt. So zeigt etwa der Index für Flachstahl von September 2021 zu September 2022 eine Steigerung von 49,6 Prozent.

Die östliche Brückenhälfte über den Nord-Ostsee-Kanal soll bis Ende des Jahres 2026 für den Verkehr freigegeben werden. Dieser wird dann von der jetzt bestehende Rader Hochbrücke genommen, damit sie abgebrochen werden kann. Anschließend wird die westliche Brückenhälfte errichtet, gleichzeitig wird die A 7 zwischen der Anschlussstelle Büdelsdorf und dem Kreuz Rendsburg auf sechs Fahrstreifen erweitert.