Mitwirkung der Bürger*innen verbessert die Planung

In seiner dritten und letzten Sitzung beriet das Dialogforum über die drei noch groben Grundvarianten für die Ortsumgehung B1/B55. Alle drei Varianten wären technisch machbar. Die frühzeitige Bürgerbeteiligung im Rahmen der Machbarkeitsstudie geht damit (fast) zu Ende. Letzter Akt ist vorläufig der öffentliche Infomarkt am 10. Dezember. Die Abwägung aller Vor- und Nachteile
und die Auswahl einer Variante ist für das Frühjahr 2020 vorgesehen. Die Öffentlichkeit wird unmittelbar danach im Rahmen einer Veranstaltung über die Entscheidung informiert.

Im Dialogforum hatte es Hinweise auf Probleme der Verkehrszählung aus 2015 gegeben. Daraufhin gab es am 10. Oktober 2019 Zählungen mit Spezialkameras an 10 Knotenpunkte. Die Ergebnisse illustrieren die hohe Belastung einiger Straßen und den überdurchschnittlichen Anteil des Schwerverkehrs auf der jetzigen B55 und der B1. Einige Knotenpunkte zum Teil schon heute an der
Grenze der Belastbarkeit. Die Daten sind in ein Verkehrsmodell eingeflossen, das auch die überregionalen Verkehrsflüsse beachtet. Die Prognosen sind auf dieser Grundlage für die Varianten einer Ortsumgehung berechnet worden. Es wird sichtbar, welche Variante wieviele Kfz pro Tag aufnehmen würde und was das für die jetzigen Ortsdurchfahrten an Entlastung bedeutet.

Zum Abschluss gab es Feedback der Teilnehmenden zum Dialogprozess. Sie begrüßten die sachliche Arbeit und die Möglichkeit, konstruktive Kritik zu  äußern. Die zahlreichen Angebote zur Mitwirkung fanden sie angemessen – sie führten dazu, dass gute Gelegenheiten bestanden, die eigene Position deutlich zu machen. DEGES hat die Anregungen genutzt, um die Pläne zu überarbeiten – und das in hohem Tempo. Eine genaue Rückmeldung, welche Anregung in den Plänen angenommen wurde und welche nicht, wird die DEGES schriftlich fassen.

Die Öffentlichkeit hat am 10. Dezember von 16:30 – 19:30 Uhr im der Hellweghalle eine gute Gelegenheit, sich über die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für die Ortsumgehung ausführlich zu informieren. Der dann stattfindende Infomarkt wird die Ergebnisse der Verkehrszählung und die
Verkehrsprognosen für die drei Varianten darstellen. Die DEGES wird anschaulich Lärmeindrücke vermitteln, Bürgerinitiativen stellen ihre Positionen vor, der weitere Entscheidungsablauf wird vorgestellt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Über das Projekt

Im Ortskern von Erwitte treffen die beiden Bundesstraßen B 1 und B 55 aufeinander. Fast 27.000 Pkw und Lkw fahren pro Tag durch den Ort. Der aktuelle Bundesverkehrswegeplan gibt grünes Licht für den Bau einer Ortsumgehung. Zuständig für die Planung ist die im Auftrag des Bundes und des
nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums tätige DEGES.