Offizieller Baubeginn an der Rader Hochbrücke
Jetzt geht’s auch offiziell los: Am Mittwoch (5. April) gaben Vertreter aus Bundes-, Landes- und Lokalpolitik, Vertreter der beteiligten Baufirmen sowie Anwohnerinnen und Anwohner den Startschuss für den Neubau der Rader Hochbrücke. Der traditionelle erste, symbolische Spatenstich am nördlichen Brückenwiderlager oblag an diesem Morgen Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH des Bundes, dem schleswig-holsteinischen Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen sowie Bernd Rothe, Bereichsleiter der DEGES für Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen.
Mit diesem Spatenstich nimmt das für den Norden so wichtige Infrastrukturprojekt nun noch einmal zusätzlich Fahrt auf. „Wir haben es uns als Bundesregierung auf die Fahnen geschrieben, Brücken instand zu setzen und damit zu ermöglichen, die Verkehre der Zukunft aufzunehmen. Im Fall der Rader Hochbrücke war eine Instandsetzung technisch nicht mehr möglich. Die Lösung konnte also nur Neubau heißen, und den gehen alle Beteiligten jetzt mit Vollgas an“, so der Staatssekretär in seiner Ansprache. Er verwies zudem auf die beim Brückengipfel im Vorjahr erläuterten Maßnahmen zum „Zukunftspaket leistungsfähige Autobahnbrücken“, die sein Haus so schnell wie möglich umsetzen wolle.
Auch Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH des Bundes, betonte die Alternativlosigkeit des Bauvorhabens: „Es gab meiner Wahrnehmung nach in den vergangenen Jahren kaum ein unumstritteneres Projekt als die neue Rader Hochbrücke. Sie ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine Straße eine ganze Region wirtschaftlich, kulturell und touristisch am Leben erhält. Alle Beteiligten haben bei der Umsetzung der Planungen bestens im Sinne einer schnellen Realisierung des Projekts zusammengewirkt.“
Das nahm der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen in seinem Grußwort auf: „Für mich als Däne und Deutscher ist diese Brücke eines der starken Seile, die unsere beiden Länder miteinander verknüpfen. Die Rader Hochbrücke und die A 7 sind Garanten für den barrierefreien Austausch von Waren, Wirtschaftsleistungen und Kultur. Die Brücke sichert Arbeitswege und erleichtert Deutschen und Dänen den Weg in die jeweils andere Region. Wir freuen uns, dass der Ersatzneubau bei der DEGES in guten Händen ist.“
Die Planung für ein Ersatzbauwerk der Rader Hochbrücke war erforderlich geworden, nachdem es im Sommer 2013 wegen Verschleiß an den Betonelementen zu einer Teilsperrung der Brücke gekommen war. Statische Nachrechnungen im Jahr 2014 bescheinigten der Brücke eine Restnutzungsdauer bis 2026. „Das bedeutet natürlich nicht, dass die Brücke am 1. Januar 2027 kollabiert, sondern lediglich, dass sie dann nur noch mit weiteren verkehrlichen Einschränkungen und unter einem durchgehenden Monitoring nutzbar wäre“, so DEGES-Bereichsleiter Bernd Rothe in seiner Begrüßung. Er bedankte sich insbesondere bei den direkten Anwohnern im Bereich des Treidelwegs für die bislang so offene Zusammenarbeit und die Geduld. „Ich kann Ihnen für die kommenden Wochen und Monate nicht versprechen, dass es leiser für Sie wird, aber ich verspreche Ihnen, dass es nach Fertigstellung der Brücke leiser werden wird“, so Rothe.
Bis Ende 2026 wird ein Konsortium unter Führung der Implenia Construction GmbH die östliche Brückenhälfte errichten. Ihr zur Seite stehen die ZSB Zwickauer Sonderstahlbau GmbH sowie die Plauen Stahl Technologie GmbH. Anschließend wird der Verkehr von der jetzt bestehenden Rader Hochbrücke genommen, damit sie abgebrochen werden kann. Von 2028 an lässt die DEGES die westliche Brückenhälfte errichten; gleichzeitig wird die A 7 zwischen der Anschlussstelle Büdelsdorf und dem Kreuz Rendsburg auf sechs Fahrstreifen erweitert.