Auf der Grundlage der Linienbestimmung vom 18. Juni 2021 hat die Bund/Länder-Projektgesellschaft DEGES im Auftrag des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg eine Grobentwurfsplanung für die Ortsumgehungen Elsterwerda und Plessa im Zuge der Bundesstraßen B 101 und B 169 erarbeitet und nun die verkehrswirtschaftliche Bewertung des Gesamtprojekts abgeschlossen.

Im Ergebnis wird die wirtschaftliche Realisierbarkeit des Gesamtvorhabens als gering eingeschätzt, da das Projekt aufgrund der erheblich gestiegenen Projektkosten an der Grenze der Bauwürdigkeit liegt. Ausschlaggebend für die Kostenentwicklung ist neben den stark gestiegenen Baupreisen die gemäß der vertieften Planung zusätzliche Erfordernis weiterer Brückenbauwerke und umfangreicher Erdbauarbeiten. Der Projektnutzen – etwa die Verbesserung von Reisezeiten, der Verkehrssicherheit und der Betriebskosten – überwiegt nur minimal die Projektkosten von insgesamt rund 205 Millionen Euro. Dadurch ergibt sich in der Gesamtbetrachtung eine grenzwertige Projektwirtschaftlichkeit.

Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung hat deshalb die DEGES mit Untersuchungen zur Verbesserung der Projektwirtschaftlichkeit beauftragt. Neben der Prüfung von Möglichkeiten für realisierbare Kostenoptimierungen ist auch eine getrennte Würdigung einzelner Teilprojekte zu prüfen.

Folgende zusätzliche Untersuchungen werden durchgeführt:

  • Überprüfung von weiteren Optimierungsmöglichkeiten, insbesondere im Bereich von Knotenpunkten
  • Verkehrswirtschaftliche Bewertung des Gesamtprojekts unter Zugrundelegung alternativer Trassenvarianten
  • Untersuchungen der verkehrlichen Wirkungen von möglichen Einzelmaßnahmen und deren Kombinationsmöglichkeiten

Ziel ist die Weiterführung der Vorentwurfsplanung auf der Grundlage eines realisierbaren, verkehrswirksamen und raumverträglichen Projektzuschnitts, der zu einer Verbesserung des überregionalen Verkehrs bei gleichzeitiger Entlastung der Region führt.

Über das Projekt

Die Bundesstraßen B 101 und B 169 stellen gemeinsam eine wichtige Verbindung im Süden Brandenburgs mit hoher Bedeutung für die Erreichbarkeit und die wirtschaftliche Entwicklung der Region um Elsterwerda und Plessa dar. Täglich fahren bis zu 12.300 Fahrzeuge im Bereich des Knotenpunkts B 101/B 169 durch Elsterwerda. Die Ortsdurchfahrt der B 169 nutzen in Plessa pro Tag bis zu 7.900 Fahrzeuge. Um die Ortskerne von Elsterwerda und Plessa vom Durchgangsverkehr zu entlasten, plant die DEGES im Auftrag des Bundes und des Landes Brandenburg die Ortsumgehungen, die aus drei neuen Streckenabschnitten im Zuge der B 101 und der B 169 bestehen. Grundlage der Planung ist die im Juni 2021 vom Fernstraßen-Bundesamt bestimmte Linienführung.

Die DEGES ist eine Projektmanagementgesellschaft von Bund und Ländern. Sie verantwortet die Planung und die Baudurchführung für den Neubau und die Erweiterung von Autobahnen und Bundesstraßen. Autobahnprojekte setzt die DEGES im Auftrag der Autobahn GmbH des Bundes um, Bundesstraßenprojekte im Auftrag der Bundesländer.