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A 1: Sanierung Weserbrücke In Bau

Das Bauwerk ist bis 2028 umfassend instand zu setzen und zu ertüchtigen.

A 1 Sanierung Weserbrücke
A 1 Sanierung-Weserbrücke | DEGES

Daten und Fakten

  • Gesamtlänge Bauwerk: 540 m
  • Strombrücke in Stahlbauweise mit 280 m Länge, Vorlandbrücke in Spannbetonbauweise mit 260 m Länge
  • Baujahr 1963 mit zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung ohne Standstreifen
  • Aus,- Umbau und Verbreiterung 1977, drei Fahrstreifen je Fahrtrichtung mit Standstreifen

Karte

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Die A 1 ist für den Wirtschafts- wie den touristischen Verkehr die wichtigste Verbindung zwischen West- und Norddeutschland. Sie verbindet die skandinavischen Länder mit den Ballungsgebieten in Nordrhein-Westfalen und die Metropolregionen Hamburg und Bremen/Oldenburg mit den Oberzentren Osnabrück und Münster sowie der Metropolregion Rhein/Ruhr. Für den Binnenverkehr in Bremen hat die Weserbrücke zwischen den beiden Anschlussstellen Bremen-Arsten und Bremen-Hemelingen eine herausragende Bedeutung.

Luftbild der A 1
Luftbild der A 1 | Bildnachweis: DEGES

Die A 1 ist im Bereich der Weserbrücke mit einem durchschnittlichen täglichen Verkehr von ca. 130.000 Kfz/24h belastet, darunter ein überdurchschnittlich hoher Schwerlastanteil von ca. 24 Prozent. Die Verkehrsprognose 2030 ergibt sogar einen Wert von 146.000 Kfz/24h. Mit der jetzt erforderlichen Instandsetzung und Ertüchtigung der Weserbrücke sind Einschränkungen für Großraum- und Schwertransporte zu erwarten. Infolge der Auslastung und vorhandener Korrosionsschäden ist der 4. Fahrsteifen auf beiden Richtungsfahrbahnen bereits gesperrt. Dazu weist das Bauwerk gravierende Ermüdungsschäden in Form von Rissen auf.

Bis Anfang 2028 wird die DEGES die Brücke unter laufendem Verkehr instand setzen und ertüchtigen. Im Falle eines Verzichts stünde aus Sicherheitsgründen kurzfristig eine zumindest teilweise Sperrung – zunächst für den Schwerverkehr – an.

Details

Die genehmigten Entwürfe für die Instandsetzung und Ertüchtigung der Weserbrücke liegen seit April 2019 resp. Dezember 2021 vor. Die Suche nach einem Auftragnehmer für diese Maßnahme konnten wir im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens im April 2024 mit der Vergabe an die ARGE aus STRABAG, Schachtbau Nordhausen und Leonhard Weiss abschließen.

Die anstehenden Arbeiten sind komplex und hinsichtlich der Anforderungen an den Stahlbau und die Logistik im und am Bauwerk höchst anspruchsvoll. Die Bauarbeiten finden unter laufendem Verkehr der Autobahn und der Wasserstraße Weser statt. Hierfür sind aufwendige Verkehrsführungen einzurichten.

Die erste Entwurfsplanung zur Instandsetzung und Ertüchtigung hat die Straßenbauverwaltung Bremen erstellt. 2018 erhielt die DEGES den Auftrag zur baulichen Umsetzung. Infolge der Notwendigkeit weiterer Instandsetzungsarbeiten wurde die Entwurfsplanung seitens der DEGES fortgeschrieben, Ende 2021 beim Verkehrsministerium eingereicht und 2022 genehmigt. Parallel hierzu arbeitet die DEGES an einer Machbarkeitsstudie zum achtstreifigen Ausbau der A 1, einschließlich eines Ersatzneubaus der Weserbrücke.

Bereits 2017 und 2022 musste das Bauwerk mittels Notinstandsetzungen stabilisiert und verkehrstüchtig erhalten werden. Regelmäßige Brückenprüfungen ergaben unter anderem:

  • Ermüdungs- und Korrosionsschäden in der Stahlkonstruktion
  • schadhafte Betonkappen auf der Vorlandbrücke
  • Lagerschäden
  • schadhafte Fahrzeugrückhaltesysteme und Übergangskonstruktionen
  • Fahrbahnbeläge mit starker Spurrinnenbildung
  • Schäden in der Längsentwässerung des Brückenbauwerkes

Die Brücke ist hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit zu ertüchtigen, die vorhandenen Ermüdungsschäden sind instand zu setzen. Dies erfordert technisch und logistisch anspruchsvolle Arbeiten innerhalb und außerhalb der Stahlhohlkästen. Die Ausführung der Arbeiten im Strombereich über der Weser erfordert zudem umfangreiche Gerüstkonstruktionen. Der Materialtransport schwerer Stahlbauteile im Inneren der Stahlhohlkästen ist kleinteilig, die Montage komplex. Zur Andienung der Baustelleneinrichtungsflächen unterhalb der Brücke auf der Seite Arsten ist ob der bestehenden Umweltrahmenbedingungen eigens eine Anlegestelle in Spundwandbauweise herzustellen, damit die Baustelle über einen Fährverkehr beschickt werden kann. Die Dauer der Arbeiten sind mit vier Jahren veranschlagt.

Der Großteil der Bauarbeiten wird für die Verkehrsteilnehmer unsichtbar unterhalb der Fahrbahn stattfinden. Vier Bauphasen sind geplant; die Auswirkungen auf die Strecke stellen sich derzeit wie folgt dar:

  • Bauzustand I, April 2024 bis ca. April 2025: drei Fahrstreifen je Fahrtrichtung, Geschwindigkeitseinschränkung, Abstandsgebot – keine zusätzlichen verkehrlichen Auswirkungen
  • Bauzustand II, April 2025 bis ca. August 2025: zwei Fahrstreifen Fahrtrichtung Osnabrück, drei Fahrstreifen Fahrtrichtung Hamburg
  • Bauzustand III, August 2025 bis ca. September 2026: Umlegung auf die Richtungsfahrbahn Süd; zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung
  • Bauzustand IV, September 2026 bis ca. Dezember 2027: Umlegung auf die Richtungsfahrbahn Nord; zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung
Skizze der Bautenzustände
Skizze der Bautenzustände | DEGES

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Stets auf dem neuesten Stand

Sie glauben, die Arbeiten haben noch gar nicht begonnen? Weit gefehlt: Sie spüren und sehen nur nichts, weil sich der allergrößte Teil tatsächlich unterhalb der Brücke abspielt. Und da läuft schon eine ganze Menge – genug, um es Ihnen einmal zu zeigen. Werfen Sie also mit uns einen Blick unter die Weserstrombrücke. In unserem Bautagbuch versorgen wir Sie die kommenden Jahre in unregelmäßigen Abständen mit aktuellen Informationen.

März 2025: Fähre nach Arsten

Wenn Straßenbauer ihr Baumaterial auf dem Wasserweg heranschaffen, dann muss man das wohl erklären: Von Anfang an standen wir bei der Sanierung der Weserbrücke vor der Herausforderung, dass die Baustelle, obwohl unter einer der meistbefahrenen Brücken Autobahndeutschlands gelegen, an das öffentliche Straßennetz nurmehr unbefriedigend angeschlossen ist. Die Lösung bot die Weser, und so war ein Fähranleger auf der Arstener Seite schnell Bestandteil des Sanierungskonzepts. Dieser Anleger hat inzwischen seinen Betrieb aufgenommen, ganz ohne Fahrplan und  Regelabfahrtzeiten – die Fähre fährt, wann immer wir ihrer bedürfen.

Ferner haben wir erfolgreich während zweier Wochenendeinsätze ein wenig Kraftsport betrieben – und die Gleitpaarungen bei vier Lagern getauscht. Dazu musste die Brücke mittels Pressen angehoben werden. Nix fürs Leichtgewicht…

Im Inneren der Brücke ist der Besichtigungs- und Arbeitssteg montiert. Derzeit wird noch die Brückenentwässerung umgelegt, damit wir Baufreiheit für die folgenden Arbeiten haben.

Und sonst? Business as usual – zwar gehen wir zum Arbeiten immer noch in den Keller, aber vom kommenden Monat an werden die Auswirkungen  für die Autofahrer erstmals spürbar: Mit Beginn der Bauphase II wird der Verkehr in Fahrtrichtung Osnabrück dauerhaft auf zwei Spuren eingeschränkt. Auf der Brücke sieht man dann ein Fahrgerüst, mit dessen Hilfe wir außenseitig Beulsteifen (s.a. „Februar 2025“) montieren.

Februar 2025: Collageral Damage

Heute wollen wir uns mit der Beulsteife beschäftigen, und um die zu erklären, machen wir mal einen kurzen Ausflug in die Stabilitätstheorie der Baustatik: Sie versteift beulgefährdete Träger und stellt so ein Teil der Tragfähigkeit wieder her, die durch das Beulen verloren geht. Will sagen: Macht, dass alles wieder hält. Im Inneren des mittleren Hohlkastens haben wir mit der Montage der ersten Beulsteifen begonnen – und uns inzwischen auch an das neue Wort gewöhnt…

Wer dieser Tage am Ufer der Weser lustwandelt, sieht die ersten Gerüste – damit wir auch oberhalb der Wasserlinie arbeiten können, sind diese unabdingbar.

Im Inneren des Randhohlkastens Richtung Wesermündung sind wir mit Strahlarbeiten durch. Hier tragen wir bereits in Teilflächen den neuen Korrosionsschutz auf, um schnell mit der Stahlbaumontage beginnen zu können. Richtung Weserursprung geht’s ebenfalls los; die Strahlarbeiten laufen bereits. War übrigens gar nicht so leicht, dorthin vorzudringen, denn zunächst mussten wir die Zugänge aufwändig umbauen.

Ach ja, und dann ist da noch die Sache mit dem  Lagerschaden: Bei einer routinemäßigen Brückenprüfung haben die Kollegen der Autobahn GmbH einen ebensolchen an unserer Weserbrücke festgestellt. Der muss dringend repariert werden, hilft nix… Weil wir aber schon vor Ort sind, machen wir das gleich mit; wär ja auch doof, wenn extra dafür noch ein Bautrupp anrücken müsste.

Die Arbeiten sind an zwei Wochenenden im Februar vorgesehen und machen auch temporäre Verkehrseinschränkungen notwendig: So wird in der Nacht vom 8. auf den 9. Februar zwischen 18 und voraussichtlich 12 Uhr vormittags nur ein Fahrstreifen in Fahrtrichtung Osnabrück zur Verfügung stehen, dasselbe gilt in Fahrtrichtung Hamburg vom 22. auf den 23. Februar.

November 2024: Das grüne Leuchten

Immer noch sind wir ausschließlich unter der Brücke zugange, und immer noch merkt der Autofahrer kaum etwas davon. Und dennoch: Die Arbeiten gehen sehr gut voran, is nix mit Winterpause…

Wir befreien derzeit noch die Hohlkästen vom Korrosionsschutz, die ersten beiden Abschnitte sind inzwischen gereinigt und können wieder betreten werden. Dort stießen wir aber auch auf Risse, die wir sofort sanieren müssen. Mithilfe eines so genannten Magnetpulverfahrens haben wir diese dokumentiert – das ist das grüne Leuchten auf einem der Fotos.  Die gute Nachricht jedoch: Wir sind endlich vor Ort.

Daneben errichten wir derzeit auf Arstener Seite die Anlegestelle, über die wir die Baustelle zukünftig über einen Fährbetrieb beschicken werden.

Im Werk hat außerdem die Stahlbaufertigung bereits begonnen. Anfang Dezember erfolgt die Montage erster Stahlbauteile an der Brücke.

September 2024: Jetzt wird’s schmutzig

Es ist wie angekündigt: Wer zurzeit die Weserbrücke quert, der bemerkt kaum etwas von den Bauarbeiten. Das ist auch gut so, und doch sind wir mittendrin – in einer der unangenehmsten Phasen der Sanierung nämlich. Im Zuge der Strahlung der Hohlkästen entsteht jede Menge asbesthaltiger Abfall, den es fachgerecht zu sammeln und zu entsorgen gilt.

Das findet aus Gründen der Sicherheit für alle Beteiligten und die Umwelt unter Vollschutz statt. Vier Schleusen müssen die Arbeiter passieren, um in den Schwarzbereich zu gelangen. Alles ist hermetisch abgeschottet.

Parallel zu den Arbeiten beginnt jetzt die Werksfertigung der Stahlbauteile. Wenn die ersten von ihnen eintreffen, werden wir an dieser Stelle berichten.

August 2024: Bauarbeiten haben begonnen

Bereits im April konnten wir die Rodungsarbeiten auf der Seite Arsten abschließen. Zur Baustellenandienung haben wir eine kleine Brücke im Zuge der Zufahrtstraße auf der Hemelinger Seite ertüchtigt. Unterhalb der Brücke, ebenfalls auf der Hemelinger Seite, haben wir uns zwar nicht häuslich, aber baustellentechnisch eingerichtet. Als erstes mussten wir großflächig Asphalt ausbringen, man soll ja schließlich einen sicheren Stand haben.

Auch unsere Baustellencontainer stehen schon. Diese mussten wir aufständern, da wir ja im Überschwemmungsgebiet der Weser arbeiten.

Direkt nach Vorbereitung und Einrichtung des Baufeldes haben dann auch die eigentlichen Arbeiten begonnen. Als erstes entfernen wir den Korrosionsschutz im Inneren der Hohlkästen. Der erste von acht Abschnitten wird bis Mitte August abgeschlossen sein. Von diesen Arbeiten sähen Sie übrigens auch unter der Brücke nicht viel, da das Areal aufgrund der Asbestbelastung hermetisch abgeschottet ist.

Ende August werden wir auf der Seite Arsten mit der Herstellung des Anlegers für den Materialtransport beginnen.

Pressekontakt

Ulf Evert

Ulf Evert

Projekte Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen

Telefon: 040 182104-114

E-Mail: presse@deges.de

Pressemitteilungen

Info-Tour zur Weserstrombrücke

Nach Besuchen in den Ortsämtern im Sommer informierten Jörn Kück und Sebastian Max als DEGES-Projektverantwortliche am 14. August die Bremer Wirtschaft zu Einzelheiten der Sanierung der Weserstrombrücke. Auf Einladung der Handelskammer Bremen und Gast im Mercedes-Kundencenter erfuhren mehr als 150 Vertreter von Unternehmen aus Bremen und Umgebung die Einzelheiten zu den anstehenden Arbeiten und verkehrlichen Auswirkungen in den kommenden Jahren. Aus den Fragen der Teilnehmer ergaben sich etliche Anregungen, die wir in die kommenden Termine mit den im Stadtstaat Zuständigen mitnehmen werden. Die Präsentation steht hier zum Download bereit:

2024_08_14_Gewerbetreibende-Sanierung Weserbrücke