Daten und Fakten
- Gesamtlänge Bauwerk: 540 m
- Strombrücke in Stahlbauweise mit 280 m Länge, Vorlandbrücke in Spannbetonbauweise mit 260 m Länge
- Baujahr 1963 mit zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung ohne Standstreifen
- Aus,- Umbau und Verbreiterung 1977, drei Fahrstreifen je Fahrtrichtung mit Standstreifen
Karte
Die A 1 ist für den Wirtschafts- wie den touristischen Verkehr die wichtigste Verbindung zwischen West- und Norddeutschland. Sie verbindet die skandinavischen Länder mit den Ballungsgebieten in Nordrhein-Westfalen und die Metropolregionen Hamburg und Bremen/Oldenburg mit den Oberzentren Osnabrück und Münster sowie der Metropolregion Rhein/Ruhr. Für den Binnenverkehr in Bremen hat die Weserbrücke zwischen den beiden Anschlussstellen Bremen-Arsten und Bremen-Hemelingen eine herausragende Bedeutung.
Die A 1 ist im Bereich der Weserbrücke mit einem durchschnittlichen täglichen Verkehr von ca. 130.000 Kfz/24h belastet, darunter ein überdurchschnittlich hoher Schwerlastanteil von ca. 24 Prozent. Die Verkehrsprognose 2030 ergibt sogar einen Wert von 146.000 Kfz/24h. Mit der jetzt erforderlichen Instandsetzung und Ertüchtigung der Weserbrücke sind Einschränkungen für Großraum- und Schwertransporte zu erwarten. Infolge der Auslastung und vorhandener Korrosionsschäden ist der 4. Fahrsteifen auf beiden Richtungsfahrbahnen bereits gesperrt. Dazu weist das Bauwerk gravierende Ermüdungsschäden in Form von Rissen auf.
Bis Anfang 2028 wird die DEGES die Brücke unter laufendem Verkehr instand setzen und ertüchtigen. Im Falle eines Verzichts stünde aus Sicherheitsgründen kurzfristig eine zumindest teilweise Sperrung – zunächst für den Schwerverkehr – an.
Details
Die genehmigten Entwürfe für die Instandsetzung und Ertüchtigung der Weserbrücke liegen seit April 2019 resp. Dezember 2021 vor. Die Suche nach einem Auftragnehmer für diese Maßnahme konnten wir im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens im April 2024 mit der Vergabe an die ARGE aus STRABAG, Schachtbau Nordhausen und Leonhard Weiss abschließen.
Die anstehenden Arbeiten sind komplex und hinsichtlich der Anforderungen an den Stahlbau und die Logistik im und am Bauwerk höchst anspruchsvoll. Die Bauarbeiten finden unter laufendem Verkehr der Autobahn und der Wasserstraße Weser statt. Hierfür sind aufwendige Verkehrsführungen einzurichten.
Die erste Entwurfsplanung zur Instandsetzung und Ertüchtigung hat die Straßenbauverwaltung Bremen erstellt. 2018 erhielt die DEGES den Auftrag zur baulichen Umsetzung. Infolge der Notwendigkeit weiterer Instandsetzungsarbeiten wurde die Entwurfsplanung seitens der DEGES fortgeschrieben, Ende 2021 beim Verkehrsministerium eingereicht und 2022 genehmigt. Parallel hierzu arbeitet die DEGES an einer Machbarkeitsstudie zum achtstreifigen Ausbau der A 1, einschließlich eines Ersatzneubaus der Weserbrücke.
Bereits 2017 und 2022 musste das Bauwerk mittels Notinstandsetzungen stabilisiert und verkehrstüchtig erhalten werden. Regelmäßige Brückenprüfungen ergaben unter anderem:
- Ermüdungs- und Korrosionsschäden in der Stahlkonstruktion
- schadhafte Betonkappen auf der Vorlandbrücke
- Lagerschäden
- schadhafte Fahrzeugrückhaltesysteme und Übergangskonstruktionen
- Fahrbahnbeläge mit starker Spurrinnenbildung
- Schäden in der Längsentwässerung des Brückenbauwerkes
Die Brücke ist hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit zu ertüchtigen, die vorhandenen Ermüdungsschäden sind instand zu setzen. Dies erfordert technisch und logistisch anspruchsvolle Arbeiten innerhalb und außerhalb der Stahlhohlkästen. Die Ausführung der Arbeiten im Strombereich über der Weser erfordert zudem umfangreiche Gerüstkonstruktionen. Der Materialtransport schwerer Stahlbauteile im Inneren der Stahlhohlkästen ist kleinteilig, die Montage komplex. Zur Andienung der Baustelleneinrichtungsflächen unterhalb der Brücke auf der Seite Arsten ist ob der bestehenden Umweltrahmenbedingungen eigens eine Anlegestelle in Spundwandbauweise herzustellen, damit die Baustelle über einen Fährverkehr beschickt werden kann. Die Dauer der Arbeiten sind mit vier Jahren veranschlagt.
Der Großteil der Bauarbeiten wird für die Verkehrsteilnehmer unsichtbar unterhalb der Fahrbahn stattfinden. Vier Bauphasen sind geplant; die Auswirkungen auf die Strecke stellen sich derzeit wie folgt dar:
- Bauzustand I, April 2024 bis ca. April 2025: drei Fahrstreifen je Fahrtrichtung, Geschwindigkeitseinschränkung, Abstandsgebot – keine zusätzlichen verkehrlichen Auswirkungen
- Bauzustand II, April 2025 bis ca. August 2025: zwei Fahrstreifen Fahrtrichtung Osnabrück, drei Fahrstreifen Fahrtrichtung Hamburg
- Bauzustand III, August 2025 bis ca. September 2026: Umlegung auf die Richtungsfahrbahn Süd; zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung
- Bauzustand IV, September 2026 bis ca. Dezember 2027: Umlegung auf die Richtungsfahrbahn Nord; zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung
Kontaktformular
Gerne können Sie mit uns zu allen Fragen in Kontakt treten. Bitte nutzen Sie dazu das folgende Kontaktformular. Wir freuen uns auf Ihre Mitteilung!
Stets auf dem neuesten Stand
Sie glauben, die Arbeiten haben noch gar nicht begonnen? Weit gefehlt: Sie spüren und sehen nur nichts, weil sich der allergrößte Teil tatsächlich unterhalb der Brücke abspielt. Und da läuft schon eine ganze Menge – genug, um es Ihnen einmal zu zeigen. Werfen Sie also mit uns einen Blick unter die Weserstrombrücke. In unserem Bautagbuch versorgen wir Sie die kommenden Jahre in unregelmäßigen Abständen mit aktuellen Informationen.
September 2024: Jetzt wird’s schmutzig
Es ist wie angekündigt: Wer zurzeit die Weserbrücke quert, der bemerkt kaum etwas von den Bauarbeiten. Das ist auch gut so, und doch sind wir mittendrin – in einer der unangenehmsten Phasen der Sanierung nämlich. Im Zuge der Strahlung der Hohlkästen entsteht jede Menge asbesthaltiger Abfall, den es fachgerecht zu sammeln und zu entsorgen gilt.
Das findet aus Gründen der Sicherheit für alle Beteiligten und die Umwelt unter Vollschutz statt. Vier Schleusen müssen die Arbeiter passieren, um in den Schwarzbereich zu gelangen. Alles ist hermetisch abgeschottet.
Parallel zu den Arbeiten beginnt jetzt die Werksfertigung der Stahlbauteile. Wenn die ersten von ihnen eintreffen, werden wir an dieser Stelle berichten.
August 2024: Bauarbeiten haben begonnen
Bereits im April konnten wir die Rodungsarbeiten auf der Seite Arsten abschließen. Zur Baustellenandienung haben wir eine kleine Brücke im Zuge der Zufahrtstraße auf der Hemelinger Seite ertüchtigt. Unterhalb der Brücke, ebenfalls auf der Hemelinger Seite, haben wir uns zwar nicht häuslich, aber baustellentechnisch eingerichtet. Als erstes mussten wir großflächig Asphalt ausbringen, man soll ja schließlich einen sicheren Stand haben.
Auch unsere Baustellencontainer stehen schon. Diese mussten wir aufständern, da wir ja im Überschwemmungsgebiet der Weser arbeiten.
Direkt nach Vorbereitung und Einrichtung des Baufeldes haben dann auch die eigentlichen Arbeiten begonnen. Als erstes entfernen wir den Korrosionsschutz im Inneren der Hohlkästen. Der erste von acht Abschnitten wird bis Mitte August abgeschlossen sein. Von diesen Arbeiten sähen Sie übrigens auch unter der Brücke nicht viel, da das Areal aufgrund der Asbestbelastung hermetisch abgeschottet ist.
Ende August werden wir auf der Seite Arsten mit der Herstellung des Anlegers für den Materialtransport beginnen.
Info-Tour zur Weserstrombrücke
Nach Besuchen in den Ortsämtern im Sommer informierten Jörn Kück und Sebastian Max als DEGES-Projektverantwortliche am 14. August die Bremer Wirtschaft zu Einzelheiten der Sanierung der Weserstrombrücke. Auf Einladung der Handelskammer Bremen und Gast im Mercedes-Kundencenter erfuhren mehr als 150 Vertreter von Unternehmen aus Bremen und Umgebung die Einzelheiten zu den anstehenden Arbeiten und verkehrlichen Auswirkungen in den kommenden Jahren. Aus den Fragen der Teilnehmer ergaben sich etliche Anregungen, die wir in die kommenden Termine mit den im Stadtstaat Zuständigen mitnehmen werden. Die Präsentation steht hier zum Download bereit: