Die Autobahn A 1 stellt eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen in Nordrhein-Westfalen dar. Sie verbindet die Standorte des Ruhrgebiets untereinander und ist damit sowohl für die Bewohnerinnen und Bewohner der Region als auch für die ansässige Wirtschaft von großer verkehrlicher Bedeutung. Die Brücken im Zuge der Autobahn A 1 stehen dabei unter besonderer Belastung. Im Auftrag des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen plant und realisiert die DEGES den Bau der neuen Talbrücke Volmarstein, sie ersetzt die bisherige Brücke im Zuge der A 1 östlich der Anschlussstelle Volmarstein.

Aus Sicherheitsgründen wurde die bauzeitliche Sperrung der Auffahrt Anschlussstelle Volmarstein (FR Bremen) – beginnend Anfang 2018 – über die gesamte Bauzeit beschlossen. Dies war notwendig, da sich die Talbrücke Volmarstein in unmittelbarer Nähe der Anschlussstelle Volmarstein befindet.

Anwohnerinnen und Anwohner sowie ansässige Gewerbe- und Industrieunternehmen betonen seither immer wieder, welche Einschränkungen sich aus der Sperrung der Anschlussstelle ergeben. Deshalb wurden von den Planern sehr früh im Projektverlauf Lösungen zur frühzeitigen Inbetriebnahme von sechs Fahrstreifen sowie für die Wiederöffnung der gesperrten Auffahrt gesucht. Mit Erfolg – seit Mai 2020 kann der Verkehr auf dem ersten neuen Teilbauwerk (FR Bremen) mit sechs bauzeitlichen Fahrstreifen fließen.

Für eine Öffnung der Anschlussstelle Volmarstein konnten alle baulichen Vorbereitungen bereits bis Mai 2020 realisiert werden. Die Entscheidung über die Öffnung der Anschlussstelle trifft die zuständige Verkehrsbehörde. Dabei sind folgende Faktoren maßgeblich: die topographisch bedingte Längsneigung, die hohe Verkehrsbelastung, die Verkehrsführung mit Geschwindigkeitsbegrenzung einschließlich Überholverbot für LKWs sowie der einfädelnde Baustellenverkehr in die Schwerlastverkehr-Spur.

Um diesbezügliche Bedenken auszuräumen, beauftragte die DEGES Ende Mai 2020 die Erstellung einer Verkehrsbewertung auf Basis einer mikroskopischen Verkehrsflusssimulation mit nachfolgendem Sicherheitsaudit. Nun liegen die Ergebnisse der Untersuchungen zur vorgezogenen Öffnung der gesperrten Auffahrt vor.

Hier können Sie das Video zur Mikrosimulation anschauen:

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Es zeigt die Verkehrsflusssimulation zur detaillierten Nachbildung der Verkehrsabläufe im Zusammenhang mit der bauzeitlichen 6+0-Verkehrsführung an der Talbrücke Volmarstein im Zuge der A1. Dabei wurden zwei Fälle mit unterschiedlichen verkehrlichen Rahmenbedingungen betrachtet, um die bestmögliche Verkehrssteuerung während der Bauzeit zu gewährleisten:

  • Fall 1: Reguläre zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h im Baustellenbereich. Temporäre Reduzierung auf 60 km/h im Fall einer Anforderung durch ein Fahrzeug an der zuflussregulierten Baustelleneinfahrt. Anzeige der potenziellen Konfliktsituation über eine dynamische Beschilderung inkl. gelber Warnblinklichter auf der Hauptfahrbahn.
  • Fall 2: Zulässige Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h oberhalb des Einfädelungsstreifens an der Anschlussstelle Volmarstein sowie im Baustellenbereich unabhängig von den Anforderungen durch die Baustellenfahrzeuge. Anzeige über eine dynamische Beschilderung inkl. gelber Warnblinklichter auf der Hauptfahrbahn.

Durch die Auswertung der Simulation können die verkehrlichen Wirkungen, die sich im Baustellenbereich sowie an der Anschlussstelle Volmarstein in Folge einer Öffnung der gesperrten Einfahrt in Fahrtrichtung Bremen zukünftig ergeben, eingeschätzt und bewertet werden. Sie bildet eine wesentliche Basis für die Entscheidung der Verkehrsbehörde.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen finden Sie im Projekt:

A 1: Ersatzneubau der Talbrücke Volmarstein