Am Freitag, 27. November 2020, wurde der symbolische Baubeginn für die Abbruch- und Neubauarbeiten am Rampenbauwerk K 30 und die Ausbaumaßnahme der K 20 Hochstraße Elbmarsch gefeiert. Den Startschuss für das Projekt gaben Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Martin Bill, Staatsrat in der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende der Freien und Hansestadt Hamburg, sowie Dirk Brandenburger, Technischer Geschäftsführer der DEGES.

Der Bauabschnitt auf der A 7 südlich des Elbtunnels erstreckt sich über 4,3 Kilometer. Dort wird das Brückenbauwerk K 30 auf einer Länge von 400 Metern komplett zurückgebaut und als Dammkonstruktion neu errichtet. Die K 20 Hochstraße Elbmarsch ist mit 3,8 Kilometern die längste Autobahnbrücke deutschlandweit. Sie besteht aus zwei separaten Brückenbauwerken und wird in den nächsten Jahren nach innen mit je einem neuen Fahrstreifen auf insgesamt acht erweitert.

Die A 7 ist eine der wichtigsten Verkehrsadern auch über Deutschlands Grenzen hinaus und hat somit für europaweite Transitverkehre eine besondere Bedeutung. Hinzu kommt die verkehrliche Abwicklung der Hafen- und Tourismusverkehre. Um die A 7 auch zukünftig als Deutschlands leistungsfähige Nord-Süd-Verbindung für die Verkehre zu bewahren, sind der Ersatzneubau der K 30 und die Erweiterung der K 20 südlich des Elbtunnels unausweichlich. Aufgrund der Nähe zum Elbtunnel werden neben den ingenieurtechnischen Anforderungen auch die verkehrlichen Herausforderungen in den nächsten Jahren eine große Rolle spielen. Im Zuge der Verbreiterung wird auch die derzeit offene Entwässerung der A 7 gesamthaft umgestellt und über fünf Regenklärbecken umweltgerecht gereinigt.

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär BMVI: „Mit dem Baubeginn der A 7 südlich des Elbtunnels werden wir endlich eine weitere Lücke schließen, um in absehbarer Zeit die Erreichbarkeit Hamburgs über die A 7 wieder voll leistungsfähig herzustellen. Die technische und verkehrliche Umsetzung der Projekte K 30 und Hochstraße Elbmarsch erfordern ein hohes Maß an Fachkompetenz. Ich wünsche der DEGES und allen am Bau Beteiligten alles Gute und viel Erfolg.“

Martin Bill, Staatsrat für Verkehr und Mobilitätswende, Freie und Hansestadt Hamburg: „Die A 7 ist die Verkehrsader des Nordens. Mit dem Ausbau nördlich der Elbe sorgen wir einerseits dafür, dass die Leistungsfähigkeit erhalten bleibt; gleichzeitig sorgen die Deckel dafür, dass die Trennwirkung der Autobahn verringert wird und die Anwohnenden endlich besser schlafen können. Hier im Süden setzen wir diese Idee fort. Wir erhalten und erweitern die bestehende Infrastruktur und sorgen dabei für Verbesserungen. So wird das Regenwasser künftig gesammelt und gereinigt. Eine direkte Einleitung in die Elbe ist damit Vergangenheit. Die Erneuerung folgt dem Grundsatz, die bestehende Infrastruktur zu erhalten und zu sanieren.“

Dirk Brandenburger, Technischer Geschäftsführer DEGES: „Diese beiden Projekte erforderten schon in der Planung und der umfassenden Vorbereitung unser ganzes Know-how. Die besondere verkehrliche Situation bei der K 30 mit der Nähe zum Elbtunnel und die ingenieurtechnischen Herausforderungen bei der Erweiterung der K 20 werden auch in der Umsetzung allen Projektbeteiligten vieles abverlangen. Ich bin mir sicher, dass wir als DEGES in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten diese Anforderungen meistern werden.“

Hintergrund

Die K 30 ist das Schlüsselbauwerk für den ungehinderten Verkehrsfluss aus und in den Elbtunnel. Der Weichenbereich, als Übergangsbereich zum Elbtunnel, muss aufgrund der gravierenden Schädigungen gesamthaft abgebrochen und neu errichtet werden. Das auf „Stelzen“ stehende Bauwerk wird jeweils halbseitig abgebrochen und als sogenannter Fangedamm neu errichtet. Herzstück ist ein Mittelstreifenüberleitungssystem (MÜLS), welches die Ansteuerung der einzelnen Röhren des Elbtunnels übernehmen wird. Im Zuge der vorbereitenden Baumaßnahmen für die K 30 wurde bereits eine zusätzliche aufgeständerte Mittelstreifenüberfahrt im Bereich der K 20 ausgeführt. Für die Aufrechthaltung aller sechs Fahrstreifen während der Abbruch- und Neubauarbeiten wurde ein Hilfsdamm hergestellt, der zwei Fahrstreifen aufnehmen kann. So kann während der vierjährigen Bauzeit der Verkehr auf insgesamt sechs Fahrstreifen aufrechterhalten werden. Der Hilfsdamm beginnt hinter dem Elbtunnelportal, führt den Verkehr parallel zur A 7 und dann wieder auf die K 20 Hochstraße Elbmarsch.

Beim Bau der K 20 in den 1960er Jahren wurde zwischen den beiden Richtungsfahrbahnen bereits Platz für die jetzt angestrebte Verbreiterung gelassen. In Voruntersuchungen wurde das bestehende Brückenbauwerk als erhaltenswürdig eingestuft. Bereits im Vorwege der nun startenden Arbeiten zur Verbreiterung starteten umfangreiche Sanierungsarbeiten an den Brückenlagern und der Stützkonstruktion. Die Instandsetzung des Bauwerks, wie beispielsweise der Abbruch und Neubau der Megastützen oder der Einbau neuer Fahrbahnübergangskonstruktionen, wird parallel zur Erweiterung der A 7 weitergeführt. Das Bauwerk der K 20 wird um je einen Fahrstreifen pro Richtung nach innen verbreitert, indem zwischen den beiden bestehenden Brückenkonstruktionen eine neue Brücke mit zwei Fahrspuren errichtet wird. Die Erweiterung soll 2026/27 abgeschlossen werden.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen finden Sie im Projekt:

A 7: Erweiterung der Hochstraße K 20 und Ersatzneubau Brücke K 30