Informationen zum Umbau des Autobahndreiecks Funkturm
Ausgabe August 2020
Umbau des Autobahndreiecks Funkturm
Hier erhalten Sie einen Überblick über den Fortschritt des Projektes.
Autobahndreieck Funkturm: Offener Dialog der DEGES schafft Grundlagen für eine neue „Alternativvariante“
Im Mai 2020 hat die DEGES ein Grobkonzept für eine alternative Planungsvariante für den Umbau des Autobahndreiecks Funkturm vorgestellt. Die neue „Alternativvariante“ ist das Ergebnis des Dialogverfahrens, das die DEGES im Oktober 2019 initiiert hatte. Im Zuge der weiteren Planung und Verfeinerung der Variante wird der Dialog mit den Betroffen fortgesetzt.
Das Hauptmerkmal der neuen Planungsvariante ist die veränderte Lage und Anbindung der neuen Anschlussstelle Messedamm. Diese soll gegenüber der im Oktober 2019 öffentlich vorgestellten Vorzugsvariante der DEGES weiter nach Norden in Richtung Autobahndreieck Funkturm verschoben werden. Die Anbindung an das Stadtstraßennetz soll über den Messedamm in Höhe der Messe erfolgen.
Gelungener Kompromiss zwischen den Anforderungen der Stadt und des Verkehrs
Mit der alternativen Planungsvariante hat die DEGES wesentliche Hinweise und Anregungen aufgegriffen, die im Zuge des Beteiligungsverfahrens zum Umbau des Autobahndreiecks Funkturm seit Oktober 2019 eingegangen sind. Dazu gehören vor allem ein größerer Abstand zwischen der neuen Anschlussstelle Messedamm und der Siedlung Eichkamp, der Verzicht auf die Höherlegung der Autobahn A 115 und die Ableitung von weniger Verkehr über die Jafféstraße.
Um die Belange der Anwohnerinnen und Anwohner im Umfeld des Autobahndreiecks Funkturm stärker berücksichtigen zu können, musste aus Sicht der Verkehrsplanung eine Reihe von Kompromissen eingegangen werden. So ist gegenüber der bisherigen Vorzugsvariante die Leistungsfähigkeit für den Verkehr innerhalb des Autobahndreiecks Funkturm und insbesondere auf der A 115 verringert. In dieser Variante werden weniger städtebauliche Potenzialflächen frei und es müssen zusätzliche Flächen versiegelt werden. Aus Sicht der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, des Bundes und der DEGES wären diese Nachteile im Rahmen der Planung vertretbar.
Intensive Einbeziehung der direkt Betroffenen im Vorfeld des Planfeststellungsverfahrens
Das Grobkonzept für die neue Variante wurde frühzeitig mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, mit dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf sowie mit den direkt betroffenen Bürgerinitiativen und den Anwohnerinnen und Anwohnern in einem Projektdialog abgestimmt. Alle Beteiligten stimmten zu, dass die DEGES die „Alternativvariante“ als Grundlage für die Planfeststellung weiter ausarbeiten soll. Die DEGES wird die Planung in den nächsten Monaten verfeinern und im Detail untersuchen. Parallel dazu finden auch weiterhin Gespräche mit den Betroffenen statt.
Zum Ende des Jahres 2020 plant die DEGES eine zweite Themenwerkstatt. Auf dieser soll die alternative Planung im günstigsten Fall als neue Vorzugsvariante vorgestellt und diskutiert werden. Bei der Vorbereitung der Veranstaltung müssen die derzeitigen Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Covid-19-Pandemie sowie die Vorgaben des Infektionsschutzes berücksichtigt werden. Die DEGES prüft derzeit, wie das Veranstaltungskonzept entsprechend angepasst werden kann und welche sinnvollen Alternativen gegebenenfalls möglich wären. Über den genauen Termin und die weiteren Details der Veranstaltung wird die DEGES die Öffentlichkeit rechtzeitig informieren.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Seite zum Umbau des Autobahndreiecks Funkturm.
Autobahndreieck Funkturm: warum die DEGES keine zusätzlichen Zu- und Abfahrten auf der Autobahn A 100 plant.
Im Zuge des Umbaus des Autobahndreiecks Funkturm wird die Verkehrsführung neu organisiert und an heutige Standards angepasst. Dazu gehört, dass die bisher in mehrere Zu- und Abfahrtsrampen aufgeteilte Anschlussstelle Messedamm/ICC auf der Autobahn A 100 durch eine neue Anschlussstelle Messedamm auf der A 115 ersetzt wird. In der Öffentlichkeit besteht die Forderung nach zusätzlichen Anschlüssen an die Halenseestraße auf der A 100. Hier erläutert die DEGES, warum sie dieser Forderung im Rahmen der Planung nicht nachkommen kann.
Zusätzliche Anschlüsse auf der A 100 stellen ein Risiko für die Verkehrssicherheit und den Verkehrsfluss dar.
Ein zentrales Ziel des Umbaus lautet: Verbesserung der Verkehrssicherheit und des Verkehrsflusses. Ein zusätzlicher Anschlusses an die Halenseestraße auf der A 100 würde eine ähnliche Situation bewirken, wie sie bereits im Bestand vorhanden ist – mit allen Nachteilen für die Orientierung, den Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit, die im Zuge des Umbaus beseitigt werden müssen. Auf der A 100 von Süden kommend rechnen die Verkehrsteilnehmer nicht damit, dass kurz nach der Ausfahrt zur Überleitung auf die A 115 die Ausfahrt zum Messedamm erfolgt, da diese kurzfristig innerhalb der Rampe angeordnet und losgelöst von der eigentlichen Anschlussstelle vorgelagert wäre. Dies würde Orientierungsprobleme und unsichere Fahrvorgänge wie abrupte Bremsmanöver und kurzfristige Spurwechsel hervorrufen. Die Folgen wären Behinderungen im Verkehrsfluss sowie ein erhöhtes Unfallrisiko.
Zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit wendet die DEGES heutige Standards und geltende Vorgaben an.
Die DEGES wendet für den Umbau des Autobahndreiecks Funkturm die Richtlinie für die Anlage von Autobahnen (RAA) an. Die RAA enthält die technischen Vorgaben, mit denen sich das Oberziel „Sicherheit und Flüssigkeit des Verkehrs“ beim Umbau, Neubau oder Ersatzneubau von Autobahnen und Bauwerken im Zuge von Autobahnen erreichen lässt. Auf der Grundlage der RAA arbeitet die DEGES mit geregelten Knotenpunktgrundformen und den zugehörigen geregelten Entwurfselementen. Diese Grundformen sind wissenschaftlich nachgewiesen, geprüft, hinreichend erprobt, allgemein anerkannt und verkehrssicher. Eine Ausfahrt auf der A 100 wäre nur mit einer Sonderlösung umsetzbar, die den Anforderungen an einen sicheren und gleichmäßigen Verkehrsfluss nicht entsprechen würde. Sie wäre auch nicht gerechtfertigt, da die geplante Verkehrsführung mit der neuen Anschlussstelle Messedamm auf der A 115 eine umsetzbare Regellösung darstellt. Die Abweichung wäre nicht begründbar und damit nicht genehmigungsfähig.
Weitere Informationen über die Inhalte und die Bedeutung der RAA können Sie der folgenden Videoaufzeichnung zum Vortrag von Prof. Christian Lippold, TU Dresden, auf der ersten Themenwerkstatt zum Umbau des Autobahndreiecks Funkturm entnehmen.
Dialog – Die DEGES in Berlin
Bundesweit zeichnet die DEGES für den Ausbau und Neubau von mehr als 2.450 Kilometer Bundesfernstraßen mit einem Auftragsvolumen von rund 30 Milliarden Euro verantwortlich. Im Auftrag des Bundes und des Landes Berlin plant und realisiert die DEGES in Berlin sechs Verkehrsprojekte, mit denen die Infrastruktur fit für die Zukunft gemacht werden soll. Die DEGES ist auch für die Kommunikation dieser Projekte und für die Beteiligung der Öffentlichkeit zuständig.
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