Verkehrsprojekte

Hier erhalten Sie einen Überblick über den Fortschritt der DEGES-Projekte in Brandenburg


A 14: DEGES bittet um Mithilfe bei Suche nach Niststandorten

„Suche: Nistplätze – Biete: Tierisch gute Nachbarn“ – so lautet der Titel eines Flyers, der in diesen Tagen an fast 7.000 Haushalte zwischen Seehausen und Wittenberge verteilt wird. Der Flyer ist Teil einer größeren Aktion, mit der die DEGES die Menschen in der Altmark und der Prignitz dazu aufruft, bei der Suche nach geeigneten Standorten für Nist- und Brutplätze mitzuwirken. Die Schaffung neuer Nistgelegenheiten ist Teil der Kompensationsmaßnahmen für den Bau der Autobahn A 14. Für welche Tierarten genau gesucht wird, und was bei der Standortsuche alles zu beachten ist, erklärt eine Expertin der DEGES im Interview.

Wohnungsgesuche von Schleiereule, Fledermaus, Hausrotschwanz und Rauchschwalbe
Auch auf ihrem Twitterkanal @deges_bb veröffentlicht die DEGES die „Wohnungsgesuche“ von Schleiereule, Fledermaus, Hausrotschwanz und Rauchschwalbe | Bildnachweis: DEGES

Interview mit Stefanie Liebsch, Dipl.-Geoökologin und Expertin der DEGES in Sachen Umweltschutz

Die DEGES sucht nach Nistmöglichkeiten für Schleiereulen, Rauchschwalben und Hausrotschwänze sowie nach Quartieren für Fledermäuse. Warum gerade für diese Arten und warum gerade jetzt?

Alle vier Arten beziehungsweise Artengruppen sind im Bereich der Trasse der neuen Autobahn A 14 beheimatet. Zum Teil werden durch den Neubau der Autobahn ihre Nist- und Brutgebiete in Anspruch genommen. Auch ist nicht auszuschließen, dass Lebensräume aufgrund von Störungen durch den Betriebslärm der Autobahn aufgegeben werden. Um diese Auswirkungen zu vermindern, müssen wir neue geeignete Nistmöglichkeiten im Gebiet entlang der Trasse schaffen. Diese neuen Quartiere sollen ihren zukünftigen Bewohnern so bald wie möglich zur Verfügung stehen. Im Fall der Schleiereule müssen die neuen Nistkästen spätestens zur Fertigstellung der Trasse zur Verfügung stehen (derzeit geplant für 2025). Das ist im Planfeststellungsbeschluss fest vorgeschrieben. Deshalb wird bereits jetzt aktiv mit der Suche begonnen. Dabei geht es nicht nur darum, den Wegfall von Nistmöglichkeiten eins zu eins zu ersetzen. Sondern wir wollen dafür sorgen, dass die Tiere in der Altmark und der Prignitz so gute Lebens- und Brutbedingungen vorfinden, dass die Populationen weiter wachsen können. Bei den genannten Vogelarten und den Fledermäusen handelt es sich zudem um gesetzlich geschützte Arten. Ihre Erhaltung ist uns ein wichtiges Anliegen.

Flyer, Zeitungsanzeigen und Tweets stellen einen eher unüblichen Weg dar, um Kompensationsmaßnahmen vorzubereiten und umzusetzen. Warum hat die DEGES sich dafür entschieden, auf diese Weise auf ihr Vorhaben aufmerksam zu machen?

Geeignete Nistmöglichkeiten zu finden ist keine ganz einfache Aufgabe – vor allem dann nicht, wenn die neuen Nistquartiere nicht irgendwo, sondern in der Nähe der heutigen Wohnorte der Tiere angelegt werden sollen. Um geeignete Standorte zu finden, benötigen wir die Mithilfe der Bevölkerung. Insgesamt müssen und wollen wir für die Schleiereulen mindestens drei Nistkästen installieren. Hinzu kommen drei Nistkästen für Hausrotschwänze, vier Nistkästen für Rauchschwalben und vier Quartiere für Fledermäuse. Wir hoffen, dass die Menschen in der Region uns erlauben, auf ihren privaten oder gewerblichen Grundstücken die entsprechenden Maßnahmen umzusetzen. Allerdings können wir Nistkästen oder Nistquartiere nicht beliebig irgendwo anbringen, sondern es müssen auf den Grundstücken und von den Eigentümern bestimmte Anforderungen erfüllt werden.

Um welche Anforderungen handelt es sich dabei?

Das hängt von der Tierart ab. Beispielsweise sind Nistkästen für Schleiereulen bis zu 1,20 Meter lang und 70 Zentimeter hoch. Nicht überall ist Platz für einen so großen Kasten, zumal wenn die Einflugmöglichkeiten frei gehalten werden und möglichst ungestört zugänglich sein sollen. Nistkästen für Fledermäuse sind kleiner, sie sollten jedoch so angebracht werden, dass die Tiere nicht von Menschen oder Haustieren, vor allem Hunden und Katzen, gestört werden. Auch Dachböden oder Scheunen kommen als Nistgelegenheiten in Frage. Grundsätzlich ist zu beachten, dass Schleiereulen, Fledermäuse, Rauchschwalben und Hausrotschwänze auch Geräusche und andere Hinterlassenschaften mit sich bringen, die nicht jeder Hausbesitzer mag. Die Nistgelegenheiten und Quartiere sind zudem auf Dauer angelegt. Die im Zuge von Kompensationsmaßnahmen geschaffenen Nistmöglichkeiten für bedrohte Arten werden deshalb ins Grundbuch eingetragen und damit dauerhaft auf dem Grundstück verankert.

Suchgebiet für die neuen Nistkästen von Schleiereulen
Das Suchgebiet für die neuen Nistkästen von Schleiereulen erstreckt sich in einem Radius von etwa 10 Kilometern um die heutigen Standorte der Vögel. Für die anderen Tierarten kommen auch Nistgelegenheiten und Quartiere in größerer Entfernung in Frage | Bildnachweis: DEGES

Wer trägt die Kosten für das Anbringen und die Pflege der Nistkästen?

Die DEGES übernimmt vollumfänglich sowohl die Kosten für das Anbringen der Kästen und eventuell notwendige bauliche Vorbereitungsmaßnahmen als auch eventuell anfallende Aufwände für die Instandhaltung und Pflege der Nistkästen und Quartiere. Es kommen keine Kosten auf die Grundstückseigentümer zu.

Wenn sich Interessierte aus der Altmark und der Prignitz auf Ihren Aufruf zurückmelden möchten, wie ist dann das weitere Vorgehen?

Auf unserer Webseite finden Interessierte weitere Informationen. Die Ansprechpartner der DEGES sind über das Kontaktformular der Webseite erreichbar. Das Bürgertelefon steht montags bis sonntags zwischen 8 und 20 Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 5895 2479 zur Verfügung. Wenn jemand mit einem möglichen Standort für einen Nistkasten oder ein Quartier auf uns zukommt, melden wir uns umgehend zurück. Wir klären dann im persönlichen Gespräch, welche Bedingungen vor Ort vorhanden sind und welche Möglichkeiten sich daraus für die Anlage von Nistgelegenheiten ergeben. Wenn die Bedingungen auf dem Grundstück den Anforderungen der tierischen Bewohner entsprechen, finden wir in Abstimmung mit den Eigentümern einen Termin für den Besuch eines Gutachters. In diesem Termin können dann alle weiteren Details besprochen werden.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektwebseite.


A 14: Bestandskräftiges Baurecht im Abschnitt zwischen Dahlenwarsleben und Wolmirstedt

Der A 14-Abschnitt zwischen Dahlenwarsleben und Wolmirstedt wird auch als das Tor zur A 14-Nordverlängerung bezeichnet. Nachdem die letzte Klage gegen diesen Abschnitt Ende September 2021 zurückgezogen wurde, ist der im Oktober 2020 erlassene Planfeststellungsbeschluss nunmehr rechtskräftig.

Auf dem 11,5 Kilometer langen Abschnitt der Autobahn A 14 werden elf Brückenbauwerke neu errichtet, darunter die Querung des Mittellandkanals
Auf dem 11,5 Kilometer langen Abschnitt der Autobahn A 14 werden elf Brückenbauwerke neu errichtet, darunter die Querung des Mittellandkanals | Bildnachweis: DEGES

Aus Sicht der DEGES ist die Rücknahme der letzten Klage gegen den Abschnitt ein großer Erfolg, da es gelungen ist, gemeinsam mit den zuständigen Behörden in Sachsen-Anhalt eine Einigung mit dem Klageführenden zu erzielen. Da nun bestandskräftiges Baurecht vorliegt, kann die DEGES die Umsetzung des Abschnitts auf den Weg bringen.

Im ersten Schritt wird es vor allem darum gehen, die zahlreichen naturschutzfachlichen Auflagen für den Bau der A 14 zu erbringen. Erforderliche Eingriffe in Natur und Landschaft müssen teilweise bereits ausgeglichen werden, bevor der Bau beginnen kann. Nur so kann sichergestellt werden, dass die ökologischen Funktionen durchgängig hergestellt werden. Hierfür werden beispielsweise Ersatzlebensräume für bestimmte, im Planfeststellungsbeschluss benannte Tierarten eingerichtet. Danach werden die für den Bau und Betrieb der A 14 in Anspruch genommenen Flächen archäologisch untersucht und mögliche Funde werden dokumentiert. Erst nach Abschluss dieser Vorarbeiten kann mit den eigentlichen Baumaßnahmen begonnen werden. Ein Terminplan wird derzeit erarbeitet. Die DEGES geht davon aus, dass die Bauzeit ab Baubeginn circa drei Jahre betragen wird.

Der 11,5 Kilometer lange Abschnitt von Dahlenwarsleben nach Wolmirstedt schließt im Süden an die bereits unter Verkehr stehende A 14 Dresden – Magdeburg an. Im nördlichen Ende des Baubereichs erfolgt der Anschluss an den Abschnitt der A 14 von Wolmirstedt bis Tangerhütte, der ebenfalls bereits für den Verkehr freigegeben ist.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektwebseite.

Jubiläum

30 Jahre DEGES: Wege sind unser Ziel. Und sie bleiben es.

Am 7. Oktober 1991 wurde die DEGES gegründet. Anlässlich ihres Jubiläums hält die DEGES Rückschau auf drei Jahrzehnte im Einsatz dafür, Regionen zu vernetzen und Menschen zu verbinden.

30 Jahre DEGES
Der 7. Oktober 1991 ist das Gründungsdatum der DEGES. Ein Rückblick auf drei Jahrzehnte Unternehmenshistorie | Bildnachweis: DEGES

Aufgerissene Fußböden, herumliegende Kabelleitungen, Bauschutt und ein Paternoster als Teil des täglichen Arbeitsweges: So erinnert sich Constanze Krüger, seit 1992 Mitarbeiterin der DEGES, an ihre ersten Arbeitstage, damals im Gebäude Krausenstraße in Berlin. Birgit Borm ist ebenfalls DEGES-Mitarbeiterin der ersten Stunde. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihr der erste Spatenstich der DEGES für den Neubau der Anschlussstelle Schmölln an der Autobahn A 4 im Jahr 1992 und die Aufbruchstimmung, die damit verbunden war. Diese und weitere Geschichten, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen verbinden, hat die DEGES gesammelt und anlässlich des Jubiläums auf der Webseite „Meilensteine aus 30 Jahren DEGES“ veröffentlicht.

Neben persönlichen Erinnerungen gibt die Webseite auch einen Überblick über die Unternehmensgeschichte. Dazu gehören beispielsweise die Umsetzung der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (VDE), die Fertigstellung der Rügenbrücke, die Bewältigung zahlreicher technischer Herausforderungen beim Bau von Deutschlands längstem Autobahntunnel, die Eröffnung des City-Tunnels Leipzig, die Übernahme weiterer Ausbau- und Neubauprojekte im Auftrag der Länder, die nach und nach zu Gesellschaftern der DEGES werden, sowie die zunehmende Digitalisierung, die Intensivierung der Bürgerbeteiligung auch in Zeiten der Pandemie und die Umsetzung mehrerer Pilotprojekte im Bereich des Building Information Modeling (BIM).

Aus dem Rückblick wird deutlich: In dreißig Jahren hat die DEGES zahlreiche Herausforderungen gemeistert und die Infrastrukturentwicklung in Deutschland maßgeblich vorangebracht. Erkennbar ist aber auch: Die Mobilität in Deutschland hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten verändert, und damit auch die Anforderungen an die Arbeit des Unternehmens und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die DEGES hat den Anspruch, diesen Anforderungen auch in Zukunft und in neuen, spannenden Projekten gerecht zu werden: mit  Beharrlichkeit und Geduld, mit Ingenieurskunst und -können sowie im Dialog mit den Menschen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite „Meilensteine aus 30 Jahren DEGES“.

Dialog – Die DEGES in Brandenburg

Die Informations- und Dialogangebote der DEGES

Bundesweit zeichnet die DEGES für den Aus- bzw. Neubau von fast 3.000 km Bundesfernstraßen mit einem Auftragsvolumen von knapp 41,5 Mrd. € verantwortlich.

Wir halten Sie auf dem Laufenden:

  • Auf der Projektwebseite können Sie sich über den aktuellen Projektstand sowie über baubedingte Verkehrseinschränkungen informieren. Sie finden dort Hintergrundinformationen und Antworten auf häufig gestellte Fragen.
  • Zu allen Projekten der DEGES in Brandenburg berichtet der Informationsdienst VERKEHRSPROJEKTE AKTUELL. Sie können den Informationsdienst abonnieren und erhalten dann regelmäßig Informationen zu den Projekten.
  • Wir informieren die Anwohnerinnen und Anwohner anlassbezogen über aktuelle Entwicklungen in den Projekten.
Stellen Sie uns Ihre Fragen:

  • Sie erreichen unser Bürgertelefon montags bis sonntags zwischen 8 und 20 Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 5895 2479.
  • Auf Anfragen über das Kontaktformular auf der jeweiligen Unterseite zum Projekt reagieren wir in der Regel innerhalb eines Arbeitstages. Sie können uns auch gerne eine E-Mail schicken an: info@deges.de.
  • Unterstützen Sie uns und teilen Sie uns mit, welche Themen und Fragen für Sie von besonderem Interesse sind. Ihre Rückmeldungen und Hinweise fließen in die Projektkommunikation ein.

 

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