Der vierspurige Ausbau der B 207 zwischen Heiligenhafen-Ost und Puttgarden ist nun auch offiziell gestartet: Heute (25. August) nahmen Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, und der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen gemeinsam mit etwa einhundert Gästen den symbolischen ersten Spatenstich vor.

Nachdem die bauvorbereitenden Maßnahmen bereits seit Jahresbeginn angelaufen sind – so wurde etwa das Baufeld freigemacht, Leitungsumlegungs- und Drainagearbeiten vorgenommen – entstehen jetzt am Bauabschnitt der zukünftigen Anschlussstelle Puttgarden die ersten Überführungsbauwerke. Für Daniela Kluckert ist das ein guter Tag für die Region: „Der Bund schafft mit dem 16 Kilometer langen Ausbau der B 207 eine leistungsfähige Hinterlandanbindung für die feste Fehmarnbeltquerung. Dieses Verkehrsprojekt ist Teil der so genannten Vogelfluglinie zwischen Kontinentaleuropa und den nordischen Ländern, die nach Fertigstellung aller Baumaßnahmen eine der leistungsstärksten Transportachsen von und nach Skandinavien sein wird. Die Reisezeit wird sich durch die neue Verbindung erheblich verkürzen. Der Ausbau bündelt die Fernverkehre auf der Bundesstraße, führt zu einer Erhöhung der Leistungsfähigkeit und einer Verbesserung der Verkehrssicherheit.

Der Bund investiert hier 224 Millionen Euro für eine gemeinsame europäische Zukunft,“ sagte sie auf der Veranstaltung.

Auch der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen verwies auf die Bedeutung des Projekts über die Region hinaus: „Zwei Nationen, die Bundesrepublik Deutschland und das Königreich Dänemark, haben gemeinsam entschieden, sich noch enger aneinander zu binden. Die neue Route, auf der die B 207 ein wichtiger Abschnitt ist, wird Menschen, Wirtschaft und Kulturen weiter zusammenführen.“

DEGES-Bereichsleiter Bernd Rothe bedankte sich bei den Fehmaranern und Ostholsteinern für ihre aktive Mitwirkung im Lauf der Planungen. „Wir haben viele Gespräche geführt und sind oft auf der Insel zu Gast, um über den jeweils neuesten Stand der Planungen zu informieren. Wir tun dies in der tiefen Überzeugung, dass wir ein Mammutprojekt wie dieses nur erfolgreich umsetzen können, wenn wir die Menschen mitnehmen.“ Das versprach er auch für die kommenden Arbeiten.

Der Abschnitt Puttgarden ist der erste in der Bauabfolge. Im kommenden Jahr werden die Arbeiten im Bereich Avendorf und Bannesdorf aufgenommen, auch dort werden neue Anschlussstellen entstehen. Nachfolgend ist dann der Abschnitt im Bereich Burg an der Reihe, bevor als letztes mit dem Streckenbau auf dem Festland begonnen werden wird. 2028 soll nach den Plänen der DEGES der Ausbau abgeschlossen und für den Verkehr freigegeben sein. Parallel dazu entstehen der Fehmarnbelt-Tunnel unter Regie von Femern A/S sowie – unter Federführung der Deutschen Bahn – die Fehmarnsundquerung und die Hinterlandanbindung Schiene bis nach Lübeck.

Alle Arbeiten im Verlauf der B 207 wird die DEGES so koordinieren, dass der Verkehr in beide Richtungen zu jeder Zeit gewährleistet bleibt. „Sicher könnte man die 16 Kilometer Straße auch in zwei Jahren fertigstellen, aber das hieße die Insel zeitweise vom Festland abzuschneiden und damit Wirtschaft, Tourismus und die Lebensqualität der Insulaner nachhaltig zu schädigen. Deshalb bauen wir etappenweise“, erläuterte Rothe das Konzept.

Der Bund investiert rund 224 Millionen Euro in den gut 16 Kilometer langen vierstreifigen Ausbau der B 207. Bestandskräftiges Baurecht besteht seit 25. August 2021, nachdem acht Klagen abgewiesen beziehungsweise außergerichtlich geregelt werden konnten. In Absprache mit dem NABU hat sich die DEGES in einer Vergleichsvereinbarung zu ergänzenden Ausgleichsmaßnahmen bereit erklärt.

Weitere Informationen: B 207: AS Heiligenhafen-Ost – AS Puttgarden