Daten und Fakten
- Strecke: ca. 9,5 km, vier Fahrstreifen, Regelquerschnitt RQ 31
- Verkehrsbelastung: rund 18.000 Kfz/24 h
- Einstufung: Längsgeteilte Dringlichkeit (Bedarfsplan 2016)
Fahrbahn – Vordringlicher Bedarf
2. Fahrbahn – Weiterer Bedarf mit Planungsrecht
Karte
Projektbeschreibung
Die Bundesautobahn A 98 ist als einziger Autobahnneubau in Baden-Württemberg ein zentrales Verkehrsinfrastrukturprojekt am Hochrhein an der Grenze zur Schweiz. Die Autobahn beginnt am Dreieck Weil am Rhein an der A 5, führt über Lörrach und Hauenstein und endet in Lauchringen.
Diese Strecke wurde in insgesamt zehn Abschnitte unterteilt. Die Abschnitte 1 bis 4 (AD Weil am Rhein bis AD Hochrhein) sowie 7 (Murg nach Hauenstein) und 10 (AS Tiengen-West – AS Lauchringen) wurden bereits dem Verkehr übergeben. Alle weiteren Abschnitte befinden sich in der Planung. Die Abschnitte 7 und 10 weisen insofern eine Besonderheit auf, dass diese zunächst nur einbahnig (RQ 15,5) verlaufen, also einen Fahrstreifen je Richtung und zusätzlich wechselseitig einen Zusatzfahrstreifen aufweisen.
Der Abschnitt 6 erstreckt sich von Schwörstadt über Bad Säckingen nach Murg. Im Sommer 2021 stellte die DEGES die Vorzugsvariante für diesen Abschnitt der Öffentlichkeit vor. Derzeit wird die Entwurfsplanung erstellt.
Projektstand
Bereits im Oktober 1970 erfolgte die Linienbestimmung für die sogenannte Bergtrasse. Diese wurde durch das Regierungspräsidium (RP) Freiburg entwickelt. 1993 wurden durch das RP Freiburg – auf Grundlage der grundsätzlichen Entscheidung, die A 98 als sogenannte Bergtrasse zu realisieren – die Planungen weitergeführt. Vor diesem Hintergrund hatte das RP Freiburg den Vorentwurf für die Bergtrasse des Abschnitts 6 erstellt.
Von 1998 bis 2001 wurden im Rahmen von Fortschreibungen des Vorentwurfs Varianten und deren Optimierung in Teilbereichen untersucht. In den Folgejahren ging im Ergebnis des Variantenvergleichs die Röthekopfvariante und südliche Bergseevariante als Vorzugsvariante hervor. Im Jahr 2012 wurde die sogenannte „Konsenstrasse“ im Auftrag des Landkreises Waldshut, des Regionalverbands Hochrhein-Bodensee, der Kommunen Wehr und Bad Säckingen sowie der Schluchsee AG entwickelt. Diese Trasse wurde später im Auftrag des RP Freiburg optimiert und als „Kombitrasse“ vorgestellt. In den darauffolgenden Jahren kamen die Planungen für den Abschnitt 6 der A 98 nicht weiter.
Die DEGES hat im April 2018 das Vorhaben vom RP Freiburg übernommen. Seither wurden verschiedene Untersuchungen für eine Optimierung der Trassen im Sinne von umweltfachlichen Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen durchgeführt. Im Juli 2021 hat die DEGES nach einem ausführlichen Variantenvergleich die Vorzugsvariante für den Abschnitt 6 vor verschiedenen Gremien und der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Verkehrsgutachten
Das Verkehrsgutachten wird Bestandteil der Planfeststellungsunterlagen sein, die für das förmliche Genehmigungsverfahren für den Abschnitt 6 erstellt werden. Die Erfahrung zeigt, dass – auch aus Gründen der Datenaktualität – weitere Anpassungen am Gutachten bis zur Antragstellung für das Planfeststellungsverfahren nicht ausgeschlossen werden können. Im Planfeststellungsverfahren findet eine formelle Öffentlichkeitsbeteiligung statt. Dabei besteht die Gelegenheit, das Gutachten einzusehen.
Digitale Informationsveranstaltung
A 98: Vorzugsvariante für den Abschnitt 6 &
Verkehrsgutachten zu den DEGES-Planungsabschnitten am Hochrhein
Alle interessierten Anwohnerinnen und Anwohner, Bürgerinnen und Bürger waren zum digitalen Informationsabend eingeladen. Die Themen des Abends waren die Variantenfindung und die Vorzugsvariante für den Neubau der A 98 im Abschnitt 6 und das Verkehrsgutachten für die DEGES-Planungsabschnitte 6, 8 und 9. Wir haben über den Stand der Planung informiert und es konnten Fragen an die Experten der DEGES gestellt werden.
Wann und wie fand die Informationsveranstaltung statt?
Die Veranstaltung fand online am Mittwoch 14. Juli 2021statt.
Der Schutz der Gesundheit hat oberste Priorität. Um trotz Corona-Pandemie Austausch und Dialog zu ermöglichen, führten wir die Informationsveranstaltung digital durch.
Jeder mit einem internetfähigen Gerät konnte sich zuschalten, über die Chat-Funktion Fragen stellen und Hinweise geben. Es bestand auch die Möglichkeit, die Präsentation, die wir in der Veranstaltung hier bereitgestellt haben, anzusehen.
Präsentation zum Download
Die in der Veranstaltung gezeigten Präsentation mit allen Informationen zum Stand der Planung sowie unseren Kontaktmöglichkeiten können Sie sich hier als PDF-Dateien herunterladen.
Außerdem können Sie einen Mitschnitt der Präsentation zur Verkehrsuntersuchung hier ansehen:
Ihre Fragen
Im Bereich FAQ finden Sie Antworten zu den Fragen, die im Rahmen der Infoveranstaltung an die DEGES gestellt wurden. Gerne können Sie uns Ihre Fragen im Bereich Dialog zusenden. Die Antworten werden, sofern von allgemeinem Interesse, ebenfalls in den FAQ beantwortet.
Ablauf der Informationsveranstaltung
Veranstaltungsteil I: Vorzugsvariante A 98.6
- Beginn: 17:30 Uhr
- Begrüßung und Einführung
- Vorstellung der Vorzugsvariante für den Abschnitt 6 der A 98 durch das DEGES-Projektteam
- Zeit für Rückfragen aus dem Chat
Veranstaltungsteil II: Verkehrsgutachten zu den DEGES-Planungsabschnitten am Hochrhein
- Beginn 19:30 Uhr
- Begrüßung und Einführung
- Vorstellung der Ergebnisse des Verkehrsgutachtens durch die DEGES-Projektleitung und den von der DEGES beauftragten Fachgutachter
- Zeit für Rückfragen aus dem Chat
Fragen und Antworten
Hier finden Sie Antworten zu den Fragen, die im Rahmen der Infoveranstaltung und über das Kontaktformular an die DEGES gestellt wurden.
Gerne können Sie uns Ihre Fragen im Bereich Dialog zusenden. Die Antworten werden, sofern von allgemeinem Interesse, ebenfalls in den FAQ beantwortet.
Fragen zur Vorzugstrasse der A 98 Abschnitt 6
Wo werden entlang des Abschnitts 6 der A 98 Anschlüsse zur B 34 bestehen?
Es sind zwei Anschlussstellen vorgesehen. Die Anschlussstelle Wehr befindet sich östlich der Ortslage Wehr zwischen Wehr und Wallbach. Die Anschlussstelle Murg befindet sich westlich von Murg und verbindet die Abschnitte 6 und 7 der A 98.
Wird es eine direkte Anschlussstelle für Bad Säckingen geben?
Eine Anschlussstelle unmittelbar in Bad Säckingen ist nicht vorgesehen.
Wird die Eisenbahnlinie für die Autobahn verlegt?
Eine Verlegung der Hochrheinbahn (Kursbuchstrecke 730 Basel – Singen) ist nicht erforderlich. Die A 98 wird im Bereich der Ortslage Wehr durch die geplante Talbrücke Wehr zweimal über die Bahnlinie geführt.
Wo sind Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen?
Das Vorhaben befindet sich derzeit in der Vorplanung, so dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine konkreten Aussagen zum Lärmschutz gemacht werden können. Es ist allerdings absehbar, dass im Bereich der Ortslage Wehr sowie zwischen den Ortslagen Wehr und Wallbach (Lage der Anschlussstelle Wehr) aktive Lärmschutzmaßnahmen notwendig werden. Für die spätere Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens wird der konkrete Bedarf für Lärmschutzmaßnahmen im Zuge einer Schalltechnischen Untersuchung nach der 16. Bundes-Immissionsschutzverordnung ermittelt. Zu diesem Zeitpunkt ist die Trasse der Autobahn mit einer größeren Detailgenauigkeit geplant. Im Ergebnis der Schalltechnischen Untersuchung werden die Lärmschutzmaßnahmen in ihrer genauen Lage, ihrer Art und ihrem Umfang geplant. Die vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen sind dann auch Gegenstand der formellen Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens.
Bei dem geplanten LKW-Rastplatz ist einerseits von einer hohen Umweltbelastung, bzw. Belastung des Erholungsgebiets, und andererseits von einem Müll- und Fäkalienproblem auszugehen. Was für Lösungen sind angedacht?
Der genannte Rastplatz befindet sich im Abschnitt 5 der A 98. Dieser Abschnitt 5 wird durch die Autobahn GmbH des Bundes betreut. Weitere Auskünfte kann die Niederlassung Südwest der Autobahn GmbH in Stuttgart geben.
Wie hoch sind die geschätzten Kosten?
Die Kosten werden zurzeit, d.h. im Rahmen der aktuellen Planungsphase, mit ca. 410 Millionen Euro geschätzt. Damit liegt sie in dem Kostenbereich, der auch für die damalige Kombi- /Konsenstrasse angedacht war.
Wie wahrscheinlich ist die Umsetzung bei solch hohen geschätzten Kosten?
Die DEGES sieht in der vorgestellten Variante trotz der relativ hohen Kosten eine große Chance auf Umsetzung, da diese Variante im Vergleich zu kostengünstigeren Varianten Vorteile in Bezug auf die Genehmigungsfähigkeit aufweist.
Ist die Vorzugsvariante mit ihren vielen Ingenieurbauwerken die teuerste der geprüften Varianten?
Ja, das ist sie.
Wenn die Trassenführung zu einer Wertminderung von Privatgebäuden führt, können die Besitzer dann mit Kompensationen rechnen?
Zum jetzigen Planungsstand kann diese Frage nicht beantwortet werden. Fragen der möglichen Wertminderung sind vom konkreten Einzelfall abhängig und werden Gegenstand des späteren Planfeststellungsverfahrens sein, zu dem die konkrete Planung der Autobahn vorliegen wird.
Mit welcher Bauzeit ist bei dieser Trassenführung zu rechnen?
Die Bauzeit wird in den nächsten Planungsphasen ermittelt und ist von mehreren Faktoren abhängig, z.B. von den anzuwendenden Bauverfahren bei den Ingenieurbauwerken und der Finanzierungsplanung der Maßnahme durch den Vorhabenträger. Eine rechtsverbindliche Aussage zur Bauzeit lässt sich erst nach der Planfeststellung treffen.
Wird der Teil Schwörstadt bis Anschluss Öflingen vorgezogen, Verkehrswirksamkeit A 98.5?
Der Abschnitt 5 wird durch die Autobahn GmbH des Bundes betreut. Weitere Auskünfte kann die Niederlassung Südwest der Autobahn GmbH in Stuttgart geben.
Fragen zum Verkehrsgutachten für die Abschnitte 6 sowie 8/9
Wie ist die Qualität der Prognose einzuordnen? Die Unterschiede zu vorangegangenen Studien sind groß.
Das aktuelle Gutachten, das die DEGES in Auftrag gegeben hat, wurde nach Vorlage der Ergebnisse durch einen ebenfalls unabhängigen Gutachter gegengeprüft. Die Kalibrierungsgenauigkeit des zu Grunde gelegten Verkehrsmodells wurde durch den Gutachter bestätigt.
Der Anstieg der Verkehrszahlen gegenüber der Verkehrsuntersuchung von 2012 lässt sich auf unterschiedliche Ursachen zurückführen. Die Bevölkerungsentwicklung und die Verkehrsentwicklung weisen deutliche Anstiege auf. Auch in der Region haben unterschiedliche Entwicklungen, wie die Ansiedlung von Gewerbe und die Ausweisung neuer Baugebiete, bereits heute für mehr Verkehr gesorgt. Dieser Trend wird sich mit weiteren Entwicklungen fortsetzen.
Warum sind vier Fahrstreifen notwendig?
Der Bundesverkehrswegeplan sieht für Abschnitt 6 den Bedarf für einen vierstreifigen Ausbau. Dies wird durch das aktuelle Verkehrsgutachten für den Prognosehorizont 2040 bestätigt, und daher erfolgt die Planung für den vierstreifigen Ausbau im gesamten Abschnitt. Über die Bauausführung im Detail, zum Beispiel in Form einer längsgeteilten Dringlichkeit, wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.
Wie wirken sich neue Entwicklungen im Individualverkehr auf die Verkehrsentwicklung aus – Beispiel Elektromobilität? Was ändern sie für die Gestaltung der Autobahn?
Grundsätzlich kann von einer Zunahme des Individualverkehrs ausgegangen werden. Die Umstellung der Fahrzeuge vom Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität hat keinen wesentlichen Einfluss auf die Ausgestaltung von Autobahnen, da diese auch in Zukunft leistungsfähig Verkehr abwickeln müssen. Einen wesentlich größeren positiven Einfluss einer Umstellung zur Elektromobilität ist jedoch im Bereich Schall- und Schadstoffemission zu erwarten.
Bis 2027 soll die Elektrifizierung der Hochrheinbahn Realität sein, verbunden mit deutlich verbesserten Takten. Ist dies in dem Gutachten vollumfänglich berücksichtigt?
Die Elektrifizierung der Hochrheinbahn wurde bei den Planungen und im Verkehrsgutachten berücksichtigt. Das Verdichten des Taktes und die damit zusammenhängende Steigerung der Attraktivität hat jedoch nur sehr geringen Einfluss auf die Verkehrsmengen auf der A 98.
Zieht eine vierstreifige (2+2-Lösung) mehr Verkehr als eine 2+1-Lösung an?
Grundsätzlich weisen die 2+2-Lösungen auf der A 98 höhere Belastungen auf als 2+1-Lösungen. Die Belastungen sind dort im Mittel um etwa 7.000 Kfz/24h höher. Dementsprechend sind in den Varianten mit 2+1-Lösungen wiederum die Belastungen außerhalb der A 98 höher. Bei einer 2+1 Lösung verbleiben z.B. auf der B 34 westlich Schwörstadt 9.500 Kfz/24h, während in der 2+2-Lösung hier nur 7.100 Kfz/24 h zu verzeichnen sind. Auf der Schweizer Autobahn 3 ist der Verkehr bei einer 2+1 Lösung ebenfalls um ca. 2.000 Kfz/24h höher.
Insgesamt entsteht bei einer 2+2-Lösung nicht mehr Verkehr, vielmehr nimmt die A 98 mehr Verkehr auf, der bei einer reduzierten 2+1-Lösungen auf anderen, parallelen Strecken verbleiben würde.
Wie verteilen sich in der Prognose für 2040 PKW und LKW – mit und ohne Autobahn?
In der Prognose 2040 verkehren auf der A 98 z.B. im Abschnitt 6 westlich der Anschlussstelle Wehr 41.600 Kfz/24h, aufgeteilt auf 37.000 Pkw/24h und 4.600 Lkw/24h (11 % Schwerlastverkehr-Anteil). Auf der B 34 verbleiben hier 7.100 Kfz/24h, davon 6.800 Pkw/24h und 300 Lkw/24h (4% Schwerlastverkehr-Anteil). In der künftigen Ausgangslage im Prognosenullfall ohne die A 98 sind an dieser Stelle auf der B 34 19.600 Kfz/24h zu verzeichnen, unterteilt auf 17.400 Pkw/24h und 2.200 Lkw/24h (11% Schwerlastverkehr-Anteil).
Der Lkw-Verkehr sinkt im nachgeordneten Netz damit absolut und im Schwerlastverkehr-Anteil relativ noch deutlicher gegenüber der Situation ohne die A 98.
Wird sich Verkehr von der Schweizer Seite auf die deutsche Seite und somit auf die A 98 verlagern?
Die derzeitigen Prognosen zeigen einen sog. „Umklappeffekt“ von Schweizer Seite auf die deutsche Seite (rund 12.000 Kfz/24h). Etwa 75% der aus dem „Umklappeffekt“ resultierenden Fahrzeuge haben das Ziel bzw. ihren Ausgangspunkt in Deutschland. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass dieser Verkehr aus Deutschland kommt, derzeit das Schweizer Autobahnnetz nutzt und nach Fertigstellung der A 98 sich wieder nach Deutschland verlagert.
Wird in der Verkehrsprognose eine separate Betrachtung von schweizer und deutschen Verkehrsteilnehmern durchgeführt?
In den Untersuchungen wird grundsätzlich das gesamte Verkehrsaufkommen im Untersuchungsraum (Modell) betrachtet. Eine speziell auf schweizer und deutsche Verkehrsteilnehmer ausgelegte Untersuchung und Bewertung wird dort nicht vorgenommen. Dementsprechende Erkenntnisse können dennoch aus den Gesamtbetrachtungen abgeleitet werden.
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