
Daten und Fakten
- Gesamtlänge: ca. 17 km, sieben Anschlussstellen
- vordringlicher Bedarf für alle Bauabschnitte
- Querschnitt: vierstreifig, teilweise mit Standstreifen
Karte
Projektbeschreibung
Die A 281 stellt die nordwestliche Eckverbindung zwischen den vorhandenen Bundesautobahnen A 1 und A 27 auf bremischem Stadtgebiet dar. Sie dient der Entlastung der A 1, der A 27 und der städtischen Einfallstraßen. Durch die künftige Weserquerung der A 281 ergibt sich eine Verkehrsverbesserung für den gesamten nordwestdeutschen Raum, insbesondere im Einzugsbereich des Autobahnkreuzes Bremen. Ihre Verknüpfung mit dem internationalen Fernstraßennetz macht sie für die Entwicklung des Güterverkehrszentrums (GVZ), der Häfen und des Bremer Flughafens bedeutend.
Die Verkehrssituation in Bremen erforderte den Neubau der Umfahrung der Hansestadt: Der gesamte Verkehr zum und vom GVZ bewegte sich über die überbelastete B 75 oder über die Neuenlander Straße, wo der Schwerlastverkehr bereits einen Anteil von mehr als 15 Prozent am Gesamtverkehr erreicht hatte. Die Prognose für das Jahr 2030 lässt für die A 281 ein Verkehrsaufkommen (DTV) von täglich bis zu 55.000 Fahrzeugen erwarten.
Der Bau dieser innerstädtischen Autobahn ist eine Herausforderung an Planung und Realisierung, bei der neben technischen Fragestellungen insbesondere die Belange der Anwohner sowie des Umwelt- und Naturschutzes angemessen berücksichtigt werden müssen. Die A 281 schafft eine erhebliche innerstädtische Verbesserung entlang der Neuenlander und der Senator-Apelt-Straße. Sie eröffnet die Möglichkeit zur städtebaulichen Revitalisierung der an diese Straßenzüge angrenzenden Quartiere.
Die Realisierung der A 281 bedeutet die Lösung in den genannten Bereichen. Das Zusammenwachsen der Wirtschaftsräume wird die Region stärken und ihr neue Impulse geben.
Projektstand
Im Jahr 1983 erfolgte die Festschreibung der A 281 als Eckverbindung zwischen der A 1 und der A 27 im Flächennutzungsplan. Die Linienbestimmung erfolgte im darauffolgenden Jahr durch das Bundesverkehrsministerium. Der 1. Bauabschnitt zwischen der A 27 und der Hafenrandstraße liegt seit 1995 unter Verkehr. Die Bauabschnitte 2/1 und 3/1 wurden Ende Januar 2008, der Bauabschnitt 3/2 im September 2014 für den Verkehr freigegeben. Derzeit erfolgen die bauliche Umsetzung der weiteren Bauabschnitte 2/2 und 4 sowie der Anschluss der B 6n und B 212n an die A 281.
- BA 2/1: Bremen-Airport-Stadt – Warturmer Heerstraße
Länge: 3,3 km
Sachstand: Verkehrsfreigabe am 30. Januar 2008
- BA 2/2: Kattenturm – Bremen-Airport-Stadt
Länge: 1,9 km
Sachstand: Einreichung und Vorstellung RE-Entwurf beim BMVI im Juni 2013, Gesehenvermerk vom 24.10.2014, Einleitung Planfeststellungsverfahren im Mai 2015
Planfeststellungsbeschluss: 24. Mai 2019
Klageabweisung: 2. Juli 2020
Offizieller Baubeginn: 3. Dezember 2020
Voraussichtliche Fertigstellung: Ende 2028
Ein erster Planfeststellungsbeschluss erfolgte im April 2009. Der Beschluss wurde beklagt und war nach der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes vom 24. November 2010 nicht vollziehbar. Daraufhin wurde in Bremen ein Runder Tisch zur Findung einer konsensfähigen und rechtssicheren Trassenführung eingesetzt. Das Ergebnis, die sogenannte Variante 4Süd, wurde zur Prüfung an das Bundesverkehrsministerium gesandt. Zudem wurde eine modifizierte Variante mit einem gegenüber der Vorzugsvariante des Runden Tisches verkürzten Tunnel untersucht. Diese als Variante 4Süd modifiziert bezeichnete Lösung wurde nach Abschluss der Gespräche mit dem Bundesverkehrsministerium im Juli 2012 dem Runden Tisch vorgestellt.
Im Oktober 2012 beschloss die Bremische Bürgerschaft die Variante 4Süd modifiziert als weiter zu verfolgende Variante. Auf dieser Grundlage erhielt das Bundesverkehrsministerium im Juni 2013 den technischen Entwurf zur Erteilung des Gesehenvermerks. Dieser liegt seit dem 24. Oktober 2014 vor. Im Mai 2015 begann das Planfeststellungsverfahren. Der Planfeststellungsbeschluss vom 24. Mai 2019 wurde beklagt, am 2. Juli 2020 wies das Bundesverwaltungsgericht die letzten Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss ab. Der Baubeginn erfolgte am 3. Dezember 2020 mit bauvorbereitenden Arbeiten. Die Ausschreibung für das Tunnel-Trogbauwerk wird aktuell vorbereitet und im Anschluss veröffentlicht.
- BA 3/1: Warturmer Heerstraße – Strom
Länge: 2,4 km
Sachstand: Verkehrsfreigabe am 30. Januar 2008
- BA 3/2: Strom – Seehausen
Länge: 4,2 km
Baubeginn: April 2009
Sachstand: Verkehrsfreigabe am 29. September 2014
- BA 4: Weserquerung Bremen-Gröpelingen – Bremen-Seehausen
Länge: 4,9 km (davon 1.095 m Tunnel im Einschwimm-/Absenk-Verfahren)
Sachstand: Planfeststellungsbeschluss vom 30. Juni 2010 wurde beklagt, ein Teil der Klagen am 24. November 2011 vor dem BVerwG abgewiesen. Die zum Ruhen gebrachten Klagen wurden erfolgreich verhandelt. Die Einstellung in den Bundeshaushalt ist erfolgt. Das Verhandlungsverfahren für das Hauptbaulos wurde gestartet.
Baubeginn: 1. Spatenstich am 10.01.2019
Voraussichtliche Fertigstellung: ab 2028 (abhängig von der Herstellungsmöglichkeit der Tunnelelemente)
Eine Verfassungsbeschwerde gegen die Planfeststellung Anfang 2016 nahm das Bundesverfassungsgericht nicht zur Entscheidung an.
Nach dem aktuellen Bundesverkehrswegeplan wird der Bauabschnitt 4 konventionell realisiert. Alle entschädigungsrechtlichen Aspekte sind abgearbeitet. Der Vorbehalt im Planfeststellungsbeschluss wurde mit einem ergänzenden Planfeststellungsbeschluss vom 1. März 2018 aufgelöst. Mit Verfügung vom 2. August 2018 wurde der Sofortvollzug wiederhergestellt. Ein offizieller Baubeginn fand am 10. Januar 2019 statt. Die Einstellung der Maßnahme in den Bundeshaushalt hat stattgefunden. Die Ausschreibungen zur Herstellung des Einschwimm- und Absenktunnels, der Tröge und Teile des Straßenbaus wurden am 30. Juni 2022 veröffentlicht, finale Angebote sollen bis Ende April 2023 vorliegen.
Für die Menschen in und um Bremen werden die Arbeiten der DEGES am Bremer Wesertunnel jetzt noch ein Stück sichtbarer: Die Planungsgesellschaft setzt von Oktober an weitere Schritte der Baufeldvorbereitung am südlichen Weserufer um.
Warum müssen die Bäume gefällt werden?
Die Rodungen erfolgen, um das Baufeld für die anstehenden Kampfmittelräumungen begeh- und befahrbar zu machen. Die zukünftige Trasse muss für den Tunnelbau vollständig geräumt werden.
Wie und wo wird ein Ausgleich geschaffen?
Zum Bauende entstehen begrünte Wälle, die als Sicht- und Immissionsschutz für Licht, Lärm und Schadstoffe wirken. Darüber hinaus werden Mittelstreifen und Bankette mit Rasen bepflanzt.
In der Wesermarsch werden darüber hinaus großflächig auf 67,9 ha Grünlandbestände extensiviert – und damit die Lebensraumbedingungen für Wiesenvögel und der naturschutzfachliche Wert der Flächen verbessert. Zudem legt die DEGES ein Gelege- und Jungvogelschutzprogramm auf, um die Fortpflanzungserfolge seltener Wiesenvogelarten zu stärken. In der Wesermarsch entstehen Röhrichte, Gehölze und Kleingewässer, um neuen Lebensraum für diverse Arten zu schaffen und die naturschutzfachliche Wertigkeit der Flächen zu erhöhen.
Was geschieht mit dem abgetragenen Boden?
Für das überschüssige Bodenmaterial hat die DEGES ein schlüssiges Konzept – aus diesem entstehen begrünte Landschaftsbauwerke direkt neben der Trasse, die sowohl gestalterische als auch ökologische Ansprüche erfüllen und eine abschirmende Wirkung entwickeln. Umfangreiche Bodentransporte innerhalb Bremens werden damit vermieden.
Wie sieht es mit Lärmbelästigungen aus?
Über die sich im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften bewegenden Lärmemissionen hinaus wird es keinen zusätzlichen Lärm geben.
Ausblick
Die Fertigstellung der Abschnitte BA 2/2 AS Bremen-Kattenturm – AS Bremen-Airport-Stadt und BA 4 AS Bremen-Gröpelingen – AS Bremen-Strom ist für 2028 geplant.

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Infobroschüre
Pressemitteilungen
Was passiert denn grad so auf der Baustelle?
Der Wesertunnel kommt – an dieser Stelle werden wir von sofort an in regelmäßigen Abständen vom Fortgang der Arbeiten berichten. Sehen Sie hier stets aktuelle Bilder und seien Sie über den Fortgang der Bauarbeiten immer auf dem neusten Stand. So bekommen Sie immer einen aktuellen Einblick in die Prozesse vor Ort und sehen selbst, wie der Autobahnring rund um Bremen Stück für Stück geschlossen wird.
Februar 2025: Wieder in Bremerhaven
Heute haben wir noch einmal einen Abstecher nach Bremerhaven gemacht, einfach weil’s so imposant ist: Im Kaiserdock der dortigen Lloyds-Werft nehmen die ersten beiden Tunnelelemente nämlich zunehmend Gestalt an: Etliche der Sohlen sind bereits gegossen, und in der Mitte ist zu erkennen, dass auch die ersten Mittelwände bereits in die Höhe ragen. Für die nächsten steht schon die Schalung.
Wenn die beiden Elemente fertig sind, wird das Dock im Sommer geflutet, und zwei Tunnelröhren im Rohbau von jeweils 120 Metern Länge, einer Breite zwischen 30 und 32 Metern und acht bis 9,30 Meter Höhe machen sich dann auf den Weg stromabwärts nach Bremen, wo sie für das Einschwimmen ausgerüstet werden. Und noch eine Zahl zum Schluss: Das Element 5 etwa, das den Anfang machen wird, wiegt ohne Ballast 19.800 Tonnen – und kann dennoch schwimmen. Ein Hoch auf die Physik!
Januar 2025: Im Süden viel Neues
Die Tunnelarbeiten nehmen allerorten Fahrt auf: Spezialschiffe bereinigen im Nieselregen des trüben Januarmorgens von der Oberfläche aus den Grund des Weser, dort, wo in zwei Jahren die Arbeiten für den Nassaushub der späteren Tunnelrinne beginnen sollen.
Derzeit erfolgt die Erstellung der Tunnel- und Trogstrecken in traditionell offener Bauweise in tiefen Baugruben, die von rückverankerten Schlitz-, Spund- und Bohrpfahlwänden geschützt werden. Momentan spielt die Musik eher auf der Südseite: Auch wenn es dort auf den ersten Blick noch ein wenig so aussieht wie bei OBI im Außenbereich, so wächst das Baufeld Süd doch kontinuierlich und nimmt immer mehr die Konturen des späteren Trassenverlaufs an.
Weitere Fotos zeigen die Baugrube S1 mit Querschott sowie die aktuellen Arbeiten an der Absenkrinne sowie zur Vorbereitung der Schlitzwandbetonage.
Baugrube S 1 mit Querschott 0226 Schlitzwandarbeiten Absenkrinne Süd 0233 Vorbereitung Schlitzwandbetonage 0210
Dezember 2024: Außenposten Bremerhaven
Heute haben wir einen Ausflug nach Bremerhaven gemacht, in das Trockendock der dortigen Werft. Und das aus gutem Grund, denn an einem solchen Ort können nicht nur neue Schiffe gebaut werden, sondern auch Elemente für den Tunnelbau. Große Elemente, um genau zu sein.
Sehr große, wie man hier sehen kann.
Sechs Absenkelemente werden entstehen, an den ersten beiden sind die Arbeiter bei – wenn die fertig sind, haben sie noch sechzig Kilometer weseraufwärts vor sich, wo sie für den Prozess des Absenkens final ausgerüstet werden. Das dauert aber noch, denn der Nassaushub des Absenkgrabens und das anschließende Absenken der Elemente liegt erst 2027 an. Was bis dahin so passiert, davon berichten wir im kommenden Monat.
November 2024: Am Ufer angekommen
Gebuddelt wird ja schon eine gefühlte Ewigkeit, aber inzwischen bauen wir nahe am Wasser: Der lang erwartete Wesertunnel rückt immer mehr in greifbare Nähe. Während die vergangenen Jahre ganz im Zeichen der Baufeldvorbereitung und vor allem Kampfmittelräumung auf dem Industriegelände am nördlichen Weserufer standen, hat der Auftragnehmer Wayss & Freytag inzwischen an beiden Flussufern respektable Baustellen eingerichtet – und bereitet im Schnelldurchgang die Errichtung der Portale und Trogbauwerke sowie der späteren Strecke vor.
In den vergangenen Monaten haben wir viele Kilometer Leitungen umverlegt, ein neues Sicherungsbauwerk für das Parallelgleis der AMB sowie einen temporären Bahnübergang und darüber hinaus Verbindungsstraßen, temporäre Lärmschutzanlagen und eine Wasseraufbereitungsanlage errichtet. An sieben Messstellen laufen regelmäßige Erschütterungsmessungen – weil’s stabil werden soll. Jetzt aber geht’s langsam ans Eingemachte. Und darüber werden wir an dieser Stelle stets aktuell berichten.
Immer auf dem neuesten Stand
In unserem Bautagebuch berichten wir in regelmäßigen Abständen vom Fortschritt beim Bau des Abschnitts 2/2 am Flughafen.
Januar 2025: Die Erde richten
So langsam sieht’s doch richtig nach Baustelle aus, oder? Und doch mag der Laie sagen: Seit vier Jahren bauen die schon, und die Straße ist immer noch nicht zu sehen.
Das stimmt natürlich, hat aber ebenso seinen Grund: Zunächst galt es, das Baufeld vorzubereiten, zu roden, Kampfmittel zu räumen (davon gab es reichlich), sich Platz zu schaffen: Teile der heutigen Baustelle liegen auf Gelände, das vor ein paar Jahren noch dem Bremer Flughafen gehörte. Ein Trafohäuschen musste deshalb neu hergerichtet werden, eine quer unter der späteren Fahrbahn laufende Schmutzwasserleitung ist zu erneuern. Und der Baugrund dergestalt zu verdichten, dass er die Autobahn später auch trägt.
Und so kommen die Arbeiten jetzt in die Gänge. Derzeit setzt der Auftragnehmer etwa die Bohrpfähle für die späteren Schallschutzwände sowie die Gründung des späteren Brückenbauwerks auf Höhe der Metro. Am anderen Ende der Trasse, dort, wo die Autobahn in einen Tunnel mündet, entstehen die Spundwände für dessen spätere Baugrube. Und in der Mitte, die Autobahn verläuft hier ganz normal ebenerdig, wird der Boden für die spätere Trassierung der Fahrbahn bereitet.