Daten und Fakten
- Gesamtanzahl Lkw-Stellplätze nach Ausbau: 309
Karte
Die DEGES plant und realisiert den Ausbau der bewirtschafteten Tank- und Rastanlagen Buckautal Nord und Süd. Nach dem beidseitigen Ausbau werden insgesamt 309 LKW-Stellplätze zur Verfügung stehen.
Die Autobahn A 2 entwickelte sich nach der Wiedervereinigung zur wichtigsten deutschen Ost-West-Verkehrsachse und verbindet als bedeutende europäische Fernstraße die Benelux-Länder mit Osteuropa. Das Verkehrsaufkommen ist entsprechend hoch. Dies wirkt sich auch auf die Parkplätze entlang der Strecke aus. Gerade in den Abendstunden sind diese stark überlastet.
Eine bundesweite Erhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat auf der Autobahn A 2 zwischen dem Autobahnkreuz Magdeburg und dem Autobahndreieck Werder, basierend auf der Erhebung von 2018, einen erheblichen Fehlbedarf an Lkw-Stellplätzen festgestellt. Die Bedarfsprognose 2030 geht von einem weiteren Anstieg des Fehlbedarfs aus. Deshalb werden weitere Stellflächen in diesem Streckenabschnitt dringend benötigt.
Die Bestandsanlagen Buckautal Nord und Süd zeigten geeignete Voraussetzungen für einen Ausbau. Im Rahmen der weiteren Planung wurden verschiede Varianten ausgearbeitet und hinsichtlich verkehrlicher, funktionaler, wirtschaftlicher sowie umweltfachlicher Kriterien untersucht.
Anwohnerinnen und Anwohner sowie weitere Interessierte wurden am Dienstag, 15. September 2020, über die Planungen zum Ausbau der Tank- und Rastanlagen Buckautal Nord und Süd informiert.
Das Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV), eine Landesoberbehörde im Geschäftsbereich des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) des Landes Brandenburg, führt das Planfeststellungsverfahren für die Erweiterung der Tank- und Rastanlage Buckautal Nord und Süd durch.
Die Planfeststellungsunterlagen für den Ausbau der Tank- und Rastanlagen Buckautal Nord und Süd wurden vom Mittwoch, 14. April 2021, bis einschließlich Donnerstag, 13. Mai 2021, in den Ämtern Ziesar, Niemegk und Jüteborg öffentlich ausgelegt. Darüber hinaus wurden die Pläne auf der Webseite des Landesamt für Bauen und Verkehr Brandenburg veröffentlicht. Einwendungen konnten bis Montag, 14. Juni 2021, erhoben werden; hierzu gab es am Mittwoch, 29. Juni 2022, einen nicht-öffentlichen Erörterungstermin.
Anhand der Ergebnisse des Erörterungstermins werden derzeit die Planfeststellungsunterlagen angepasst.
Zusätzliche Lkw-Stellplätze sind dringend notwendig
Laut Bundesministerium für Verkehr besteht gemäß der letzten Erhebung aus dem Jahr 2018 ein Fehlbestand von bundesweit rund 23.300 regulären Lkw- Parkmöglichkeiten auf und an Bundesautobahnen. Aufgrund des steigenden Güterverkehrsaufkommens ist von einer Zunahme des Bedarfs auszugehen.
Der Bund verfolgt das Ziel, mehr Güter auf die Schiene und die Wasserstraßen zu verlagern. Dort gibt es jedoch schon heute Kapazitätsengpässe. Zudem ist der Ausbau der Netze teuer und langwierig. Eine Verlagerung des Güterverkehrs kann folglich nur langfristig eine Lösung sein.
Lkw-Fahrer und -Fahrerinnen brauchen jedoch kurzfristig mehr Stellplätze.
Aus- und Neubau sorgt für mehr Verkehrssicherheit
Die Schaffung ausreichender Lkw-Stellplätze ist wichtig, damit Lkw-Fahrer die gesetzlichen Ruhezeiten einhalten können. Lkw-Fahrer und -Fahrerinnen dürfen maximal 9 Stunden am Tag fahren und müssen alle 4,5 Stunden mindestens 45 Minuten Pause machen. Dadurch wird das Unfallrisiko durch Übermüdung verringert.
Gerade in vielbefahrenen Abschnitten des Autobahnnetzes haben Lkw-Fahrer und -Fahrerinnen, die keinen Stellplatz finden können, zwei Möglichkeiten:
Entweder sie fahren weiter zum nächsten Rastplatz und überziehen dadurch ihre Lenkzeiten. Dies wird durch den automatischen Fahrtenschreiber aufgezeichnet. Überziehungen erhöhen das Unfallrisiko und werden daher mit hohen Geldstrafen geahndet.
Oder sie parken auf nicht gekennzeichneten Flächen, zum Beispiel auf den Ein- und Auffahrten zur Rastanlage oder dem Autobahnstandstreifen. Dabei besteht das Risiko, dass die unbeleuchteten Lkw vor allem nachts oder bei schlechten Sichtverhältnissen von anderen Verkehrsteilnehmern nicht oder zu spät wahrgenommen werden. Dies kann schwere Unfälle zur Folge haben kann.
Nicht selten parken Lkw aufgrund der fehlenden Stellplätze in Wohngebieten. Jedoch stellt auch dieses „Wildparken“ einen Verstoß gegen die StVO dar und wird mit Bußgeldern und Punkten bestraft. Wenn Lkw in Wohngebieten abgestellt werden, häufen sich zudem Beschwerden der Anwohnerinnen und Anwohner.
Entwicklung des Güterverkehrs auf den Autobahnen
Mit der zunehmenden wirtschaftlichen Vernetzung steigt auch der Güterverkehr in Deutschland, denn ein großer Teil des europäischen Güterverkehrs rollt über deutsche Straßen und Autobahnen. Das Bundesverkehrsministerium geht davon aus, dass der Straßengüterverkehr bis 2030 um 39 Prozent zunehmen wird. Voraussichtlich über 83 Prozent des Transportaufkommens werden auch 2030 auf der Straße abgewickelt. Dafür sorgt unter anderem der Konsum privater Haushalte – immer mehr Menschen bestellen Waren im Internet und lassen sich ihre Einkäufe liefern. Und auch Unternehmen benötigen Rohstoffe oder Einzelteile just-in-time.
Diese Grafik (Quelle Daten: BMVI) zeigt, welche Waren und Güter mit dem Lkw transportiert werden:
Von der Standortauswahl bis zur Verkehrsfreigabe
Bei einem Neubau wird vor Beginn der eigentlichen Planung auf Streckenabschnitten, in denen ein Fehlbedarf festgestellt wurde, eine Standortsuche durchgeführt. In diesem Schritt wird geprüft, inwieweit entlang des betrachteten Streckenabschnittes vorhandene und potenzielle Flächen für Rastanlagen die funktionalen, verkehrlichen, umweltbezogenen und wirtschaftlichen Anforderungen der ERS 2011 erfüllen. Diese Flächen werden als Standortvarianten dargestellt. Jede einzelne Standortvariante wird analysiert und die Varianten verglichen. So wird eine Vorzugsvariante ermittelt.
Dann beginnt die Planung. In den Stufen Vor- und Entwurfsplanung erfolgen die Objekt- und die Umweltplanung bei Aus- und Neubauvorhaben. Dazu wird das Areal vermessen und die Umweltverträglichkeitsprüfungen werden durchgeführt. Zudem werden Baugrundgutachten erstellt sowie Lärm- und Luftschadstoffuntersuchungen vorgenommen. Nach Freigaben der Planung durch das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur wird das Genehmigungsverfahren gestartet. Bei den meisten Projekten wird das Baurecht durch das sogenannte Planfeststellungsverfahren erlangt.
Im Mittelpunkt dieses Verfahrens steht ein umfassender Vergleich aller Belange – dazu zählen die Belange des Naturschutzes, der Anwohner, der Träger öffentlicher Belange, der Verkehrssicherheit und viele weitere. Im Rahmen des Verfahrens werden die Unterlagen in den betroffenen Gemeinden öffentlich ausgelegt, so dass alle Bürger, deren Belange durch die Maßnahme berührt werden, sich selbst ein Bild machen und Einwendungen gegen die Pläne bei der Gemeinde oder direkt bei der Anhörungsbehörde einreichen können. Hier finden Sie weitere Informationen zum Verfahren.
Erst nach dem bestandskräftigen Planfeststellungsbeschluss sind alle Einzelheiten klar und die detaillierte Ausführungsplanung, eine Fortschreibung der Planfeststellungsunterlagen mit allen Einzelheiten der Ausführung, kann erstellt werden. Maßnahmen zum Artenschutz, die Verlegung von Leitungen, Munitionsbergung oder die Sicherung archäologischer Artefakte können als vorgezogene Maßnahmen umgesetzt werden. Zudem erfolgt, wenn notwendig, der Grunderwerb. Wie die DEGES dabei vorgeht, können Sie auf dieser Unterseite nachlesen. Erst dann wird die Baumaßnahme nach einem gesetzlich geregelten Verfahren ausgeschrieben. Das hinsichtlich der Vergabekriterien passendste Angebot erhält den Zuschlag und der Neu- oder Ausbau kann starten.
Diese Grafik zeigt den Planungsablauf (Klick für Großansicht):
Die DEGES sucht über das gesamte Verfahren den Dialog mit den Anwohnerinnen und Anwohnern und bezieht deren Sichtweisen in die Planung ein.
Innovative Konzepte und alternative Lösungen
Die DEGES prüft zudem, wie bestehende Anlagen effizienter genutzt und so zusätzliche Lkw-Stellplätze geschaffen werden können. Dabei werden intelligente Parkraummanagementsysteme, telematische Parkverfahren (Kolonnen- und Kompaktparken) und der Einsatz moderner Sensortechnologie genutzt, um den Auslastungsgrad zu erhöhen Darüber hinaus werden neue Planungsansätze entwickelt, um eine Kapazitätssteigerung im Bestand zu erzielen.
Entlastung für alle Verkehrsteilnehmer
In diesem Video berichten Berufskraftfahrer von ihren Eindrücken und der aktuellen Lage auf den Rastanlagen.
Warum ist der Aus- und Neubau von Lkw-Rastanlagen an Autobahnen so wichtig? | Videonachweis: EuroTransport Media im Auftrag der DEGES
Dabei wird deutlich, warum der Aus- und Neubau von Lkw-Rastanlagen an Autobahnen so wichtig ist:
- Lkw-Fahrer und -Fahrerinnen können ihre Lenkzeiten einhalten: Ausgeruhte Fahrer fahren sicherer
- Kein Abstellen von Lkw auf unbeleuchteten Standstreifen: Mehr Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer
- Weniger „Wildparken“ von Lkw in Wohngebieten: Entlastung für die Anwohnerinnen und Anwohner
- Weniger Parksuchverkehr: Entlastung auch im nachgeordneten Netz, z.B. in Wohngebieten
- Pausen werden besser planbar: Die zuverlässige Einhaltung von Lieferketten stärkt die Wirtschaft
- Entwässerung, Lärmschutz und Bepflanzung: Schutz vor Auswirkungen auf Anwohner und Kompensation von Eingriffen in Umwelt und Landschaft
Informationsveranstaltung am 15. September 2020
Am 15. September 2020 stellte die DEGES der Öffentlichkeit den Planungsstand für den Ausbau der Rastanlagen Buckautal Nord und Süd in der Burg Ziesar vor.
Etwa 50 Anwohnerinnen und Anwohner nutzten die Gelegenheit, sich zum aktuellen Stand zu informieren und ihre Fragen und Anmerkungen an die Experten der DEGES zu richten.
Die Präsentation der Informationsveranstaltung können Sie sich hier anschauen
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