Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

auch wenn es beim ersten Draufblick nicht so scheint, haben wir in den vergangenen zwölf Monaten für den Ausbau der Fernstraßen-Infrastruktur in Schleswig-Holstein eine Menge erreichen können. Höhepunkte waren mit Sicherheit die Spatenstiche an der Rader Hochbrücke im Zuge der A 7 und der B 207 auf Fehmarn, aber auch an der zukünftigen Trasse der A 20 ist eine Menge passiert, selbst wenn dort noch kein Meter Autobahn zu befahren ist.

Das ist das Dilemma einer die Planung verantwortenden Organisation wie der DEGES: Manchmal mag der Eindruck entstehen, die Planungen gingen nicht voran. Das Gegenteil jedoch ist richtig – die DEGES arbeitet an allen Projekten in Schleswig-Holstein mit maximal möglicher Energie. Sie bewegt sich als Fernstraßenplanungsgesellschaft des Bundes und der Länder jedoch keineswegs in einem rechtsfreien Raum, sondern ist bei Planung und Bau an geltende Rahmenbedingungen gebunden.

Was genau wir in den einzelnen von uns verantworteten Fernstraßenabschnitten erreicht haben, zeigt dieser Newsletter. An dessen Ende finden Sie wie gewohnt eine Möglichkeit, mit uns in Kontakt zu treten. Nutzen Sie diese gern, wenn Fragen offengeblieben sind. Denn die DEGES arbeitet nicht nur mit maximaler Energie, sondern auch mit maximaler Transparenz.

Mit besten Grüßen

Sebastian Haß
Kommissarischer Bereichsleiter (P3), DEGES

Top-Thema

Startschuss für den Ausbau der B 207

Gute Nachrichten für die Verkehrsinfrastruktur zwischen Kontinentaleuropa und den nordischen Ländern: Der Startschuss für den Ausbau der B 207 zwischen den Anschlussstellen Heiligenhafen-Ost und Puttgarden ist gefallen. Den ersten symbolischen Spatenstich nahm die DEGES Ende August zusammen mit Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, dem schleswig-holsteinischen Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen sowie etwa einhundert Gästen vor.

Kluckert und Madsen betonten dabei die enorme Bedeutung des Projektes – auch über die Region hinaus. Die Reisezeit wird sich durch die neue Verbindung erheblich verkürzen, denn der Ausbau bündelt die Fernverkehre auf der Bundesstraße, führt zu einer Erhöhung der Leistungsfähigkeit und einer Verbesserung der Verkehrssicherheit. Das Teilstück wird damit zur leistungsstärksten Transportachse von und nach Skandinavien und ist Teil der so genannten Vogelfluglinie. Der Bund investiert an dieser Stelle 224 Millionen Euro für eine gemeinsame europäische Zukunft, gab Kluckert an. Claus Ruhe Madsen ergänzte: „Zwei Nationen, die Bundesrepublik Deutschland und das Königreich Dänemark, haben gemeinsam entschieden, sich noch enger aneinander zu binden. Die neue Route, auf der die B 207 ein wichtiger Abschnitt ist, wird Menschen, Wirtschaft und Kulturen weiter zusammenführen.“

Bernd Rothe (DEGES), Staatssekretärin Daniela Kluckert und Minister Claus Ruhe Madsen beim Spatenstich.
Bernd Rothe, zum Veranstaltungszeitpunkt noch Bereichsleiter DEGES, Staatssekretärin Daniela Kluckert und Minister Claus Ruhe Madsen beim Spatenstich (v.l.n.r.) | Bildnachweis: Jörg Wohlfromm

DEGES-Bereichsleiter Bernd Rothe bedankte sich indes bei den Fehmaranern und Ostholsteinern für ihre aktive Mitwirkung im Lauf der Planungen. „Wir haben viele Gespräche geführt und sind oft auf der Insel zu Gast, um über den jeweils neuesten Stand der Planungen zu informieren. Wir tun dies in der tiefen Überzeugung, dass wir ein Mammutprojekt wie dieses nur erfolgreich umsetzen können, wenn wir die Menschen mitnehmen.“ Dass die DEGES diese dialogorientierte Vorgehensweise auch weiterhin verfolgt, zeigte sich zuletzt wieder beim sogenannten Inseldialog auf Fehmarn. Projektleiter Dr. Zierke berichtete dort Anfang November zum Stand der Erweiterung der B 207. Anschließend stellte er sich mit seinem Team den Fragen der mehr als 200 Anwesenden, die auch den Austausch mit den ebenfalls anwesenden Verantwortlichen von Femern A/S, Deutsche Bahn und AKN suchten.

Besucher des Inseldialogs unterhalten sich im Forum.
Das Austauschformat Inseldialog wurde auch dieses Mal gut angenommen. | Bildnachweis: DEGES

Zierke erklärte einmal mehr, dass die Baubeeinträchtigungen durch abschnittsweise Bautätigkeiten und das Vermeiden einer Großbaustelle über die komplette Strecke der B 207 möglichst geringgehalten werden sollen. Der Abschnitt Puttgarden ist der erste in der Bauabfolge. 2024 werden die Arbeiten im Bereich Avendorf und Bannesdorf aufgenommen, auch dort werden neue Anschlussstellen entstehen. Danach folgt der Abschnitt im Bereich Burg, bevor als letztes mit dem Streckenbau auf dem Festland begonnen wird. Parallel zum Ausbau der B 207 entstehen der Fehmarnbelt-Tunnel unter Regie von Femern A/S sowie – unter Federführung der Deutschen Bahn – die Fehmarnsundquerung und die Hinterlandanbindung Schiene bis nach Lübeck. Ziel ist es, den Ausbau der B 207 parallel zur geplanten Eröffnung des Fehmarnbelttunnels abzuschließen. Weitere Informationen zum Bauvorhaben lassen sich der B 207-Projektwebsite entnehmen.

 

 

News

Ausbau A 23: Öffentlicher Infomarkt zum aktuellen Planungsstand

Besucher des Infomarkts im Gespräch mit Experten der DEGES.
Bildnachweis: DEGES.

Am 12. Oktober informierte die DEGES in der Caspar-Voght-Schule in Rellingen zum aktuellen Projektstand des A 23-Ausbaus zwischen Tornesch und Hamburg. Mehr als 100 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung und kamen bei der Informationsveranstaltung mit den Projektverantwortlichen der DEGES sowie weiteren Experten ins Gespräch. Inhaltliche Schwerpunkte waren die Verkehrsplanung, der Lärmschutz, die Umweltuntersuchungen und der Radverkehr. Insbesondere die Simulation zur Verkehrsplanung fand großen Anklang. Außerdem konnten die Besucher eine Horchbox des Fledermausexperten ausprobieren, ebenso wie eine Hörschutz-Lärmprobe. Die vor Ort gezeigten Plakate können auf der Projekt-Website heruntergeladen werden.

Ausbau A 23: Fachdialoge in den Bereichen Umwelt und Mobilität

Kleiner Gecko auf der Hand gehalten.
Bildnachweis: DEGES.

Die DEGES hat ihre umfangreichen Untersuchungen zu Umweltverträglichkeit, Raumwiderständen sowie Kartierungen von Amphibien, Reptilien, Brutvögeln und Säugetieren im Bereich der A 23 abgeschlossen. Im Juli präsentierten die Projektverantwortlichen die Ergebnisse den Naturschutzverbänden sowie beteiligten Umweltbehörden. Die erarbeiteten Daten und Fakten fließen nun in die weitere Planung mit ein. Ende Juni diskutierten die Planerinnen und Planer der DEGES zudem mit Fachleuten und Betroffenen ihr Radverkehrskonzept mit den Schwerpunkten Sicherheit und getrennte Wegeführung. Unter Beteiligung Gemeindevertretern und Fachverbänden wie dem ADFC formulierte die Arbeitsgruppe Lösungsmöglichkeiten für neuralgische Punkte der Planung. Die Präsentation, die in der Veranstaltung gezeigt wurde, kann hier eingesehen werden.

A 20, Abschnitt 3: Planungsänderungen ausgelegt und vorgestellt

DEGES-Team stellt Vertretern aus Wirtschaft und Politik neue Fehlerheilungsunterlagen vor im Bad Segeberger Rathaus.
Bildnachweis: IHK Kiel.

Nachdem die DEGES schon im Frühjahr dieses Jahres den Einstieg ins Fehlerheilungsverfahren im Bauabschnitt 3 angekündigt und die Unterlagen vorgestellt hatte, lagen die Planänderungsunterlagen bis zuletzt öffentlich aus. Bürgerinnen und Bürger, Gemeinden und Umweltverbände hatten bis zum 9. November die Möglichkeit, ihre Einwände einzubringen. Wenige Tage später informierte das DEGES-Team schließlich erneut im Bad Segeberger Rathaus und stellte die ausgelegten Fehlerheilungsunterlagen Vertretern aus Wirtschaft und Politik vor. Die Präsentation zum Informationstermin findet sich im Download-Bereich der Projektwebsite. Angestrebt wird der Planfeststellungsbeschluss für 2024.

A 20, Abschnitt 7: Planänderungsunterlagen beim APV eingereicht

Bild der Ordner mit den Unterlagen der vierten Planungsänderung.
Bildnachweis: DEGES.

Auch im Abschnitt 7 der A 20, der von der A 23 bis zur B 431 reichen wird, geht es voran: Das Team um Projektleiter Dr. Benedikt Zierke hat die Unterlagen der vierten Planänderung nunmehr fertiggestellt und beim Amt für Planfeststellung Verkehr eingereicht. Aufgrund der anstehenden Weihnachtsferien werden diese Anfang 2024 öffentlich ausgelegt. Einen Planfeststellungsbeschluss erwartet die DEGES noch in 2024 – und würde bei bestandkräftigem Baurecht sofort loslegen: Im Gegensatz zum Abschnitt 8 hat der Siebener eine eigene Verkehrswirksamkeit und ist nicht mit anderen Abschnitten baurechtlich verklammert.

A 20: DEGES-Maßnahmen zum Moorschutz einfach erklärt

Grafik vom natürlicher CO2-Kreislaufprozess bei Mooren.
Bildnachweis: DEGES.

Moore sind einer der besten Kohlenstoffdioxidspeicher überhaupt. Durch die Einlagerung von CO2 verlangsamen sie den Klimawandel. Extreme Lebensbedingungen sind zudem charakteristisch für ihren Lebensraum zwischen Land und Wasser, was auch seltenen Tier- und Pflanzenarten zugutekommt. Vor diesem Hintergrund ist es zwingend erforderlich, die Bodenveränderungen, die im Zuge der A-20-Arbeiten entstehen, möglichst gering zu halten und die möglichen Verluste an CO2-Speicherkapazität durch Neuschaffung wertvoller Biotope auszugleichen. Die Vorgehensweise der DEGES-Umweltplaner im Hinblick auf den Schutz der Moore wird im neuesten Artikel der Umweltmanagement-Rubrik vorgestellt.

Rader Hochbrücke: Wachsende Pfeiler zeugen vom Baufortschritt

Bild von der Baustelle neben der Rader Hochbrücke.
Bildnachweis: DEGES.

Die Bauarbeiten für die neue Rader Hochbrücke sind in vollem Gange. Am Ufer der Borgstedter Enge und auch im Wasser wachsen bereits die ersten Pfeiler in die Höhe. In diesen Wochen werden zudem die ersten großen Brückenteile aus Stahl miteinander verschweißt. Sie werden später miteinander verbunden und anschließend im so genannten Taktschiebeverfahren über den Kanal geschoben. Darüber informierte die DEGES die Anwohnerinnen und Anwohner zuletzt in einem weiteren Treffen vor Ort. Wer sich über den aktuellen Baufortschritt informieren möchte, kann dies über das Bautagebuch auf der Projektwebsite machen.

Gesichter der Planung

An dieser Stelle stellen wir die Personen und Gesichter vor, die für die Planungen unserer Infrastrukturprojekte verantwortlich sind. Heute verrät uns Dr. Benedikt Zierke, Projektleiter für die Fehmarn-Projekte, warum auf der DEGES-Baustelle auf der Insel immer noch alles im Lot ist.

Portraitbild von Dr. Benedikt Zierke, Projektleiter der Fehmarn-Projekte.
Zierke ist nicht nur auf Fehmarn tätig, sondern übernimmt auch für den A 23-Ausbau die Projektleitung. | Bildnachweis: DEGES

In den vergangenen Wochen wurde kolportiert, die DEGES werde mit dem Ausbau der B 207 später fertig als vorgesehen? Ist da etwas dran?

Sie beziehen sich auf die mediale Berichterstattung eines Online-Portals – Fakt ist, dass die DEGES mit dem Ausbau der B 207 voll im Zeitplan liegt. An diesem hat sich nichts geändert. Wir wollen 2025 im Bereich Puttgarden fertig sein. Schon 2024 wollen wir das Baufeld entlang der Strecke inselweit weiter freimachen, 2025 im Bereich der Anschlussstellen Avendorf und Bannesdorf weitere Bauwerke errichten. Auf dem Festland geht es wie geplant erst Ende 2025 richtig los.

Woher kommt denn dann dieses Missverständnis Ihrer Meinung nach?

Das ist vermutlich relativ einfach zu erklären: Baubeginn heißt nicht immer, dass sofort etwas nach oben wächst oder der Asphaltwagen kommt. Letzteres steht am Ende des Bauverlaufs. Vorher gilt es, Baufelder freizumachen, Leitungen zu orten und gegebenenfalls umzuverlegen, Baueinrichtungsflächen vorzubereiten, Ausschreibungen regelkonform auszuführen. Alles das gehört zu einem seriösen Bauvorhaben dazu – ebenso wie die Tatsache, dass sich ein Bauablauf aufgrund neuer Rahmenbedingungen auch einmal ändern kann.

Der Fertigstellungstermin steht also nicht infrage?

Nein. Wir werden nach jetziger Planung 2028 mit dem Ausbau der B 207 fertig sein. Und noch einmal: Wir könnten auch zwei Jahre früher fertig werden – das hieße aber zum einen, die Insel über Monate abzuschneiden und zum anderen, ohne Rücksicht auf eine spätere mögliche Überplanung dann fertiger Bauwerke seitens der Deutschen Bahn auf der Festlandseite zu bauen. Beides wird sicher niemand wollen.

 

Noch Fragen

Wir halten Sie auf dem Laufenden:

  • Auf den Projektwebseiten können Sie sich über den aktuellen Projektstand sowie über baubedingte Änderungen in der Verkehrsführung informieren. Sie finden dort Hintergrundinformationen und Antworten auf häufig gestellte Fragen.
  • Wir informieren die Anwohnerinnen und Anwohner anlassbezogen über aktuelle Entwicklungen in den Projekten.

Stellen Sie uns Ihre Fragen:

  • Auf Anfragen über das Kontaktformular auf der jeweiligen Unterseite zum Projekt reagieren wir in der Regel innerhalb eines Arbeitstages. Sie können uns auch gerne eine E-Mail schicken.
  • Unterstützen Sie uns und teilen Sie uns mit, welche Themen und Fragen für Sie von besonderem Interesse sind. Ihre Rückmeldungen und Hinweise fließen in die Projektkommunikation ein.