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A 98: Abschnitte 8 und 9 In Planung

Informationen zum Neubau der Abschnitte 8 und 9 (Hauenstein – Anschlussstelle Tiengen-West) der A 98, Lückenschluss zwischen den Abschnitten 7 und 10.

Der Hochrhein bei Albbruck
Der Hochrhein bei Albbruck I Bildnachweis: Hajo Dietz

Daten und Fakten

  • Strecke: ca. 15,5 km, vier Fahrstreifen, Regelquerschnitt RQ 31
  • Verkehrsbelastung: rund 25.000 Kfz/24 h
  • Einstufung: Längsgeteilte Dringlichkeit (Bedarfsplan 2016)
    Fahrbahn – Vordringlicher Bedarf
    2. Fahrbahn – Weiterer Bedarf mit Planungsrecht

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Projektbeschreibung

Die Bundesautobahn A 98 ist als einziger Autobahnneubau in Baden-Württemberg ein zentrales Verkehrsinfrastrukturprojekt am Hochrhein an der Grenze zur Schweiz. Die Autobahn beginnt am Dreieck Weil am Rhein an der A 5, führt über Lörrach und Hauenstein und endet in Lauchingen.

Diese Strecke wurde in insgesamt zehn Abschnitte unterteilt. Die Abschnitte 1 bis 4 (AD Weil am Rhein bis AD Hochrhein) sowie 7 (Murg nach Hauenstein) und 10 (AS Tiengen-West – AS Lauchingen) wurden bereits dem Verkehr übergeben. Alle weiteren Abschnitte befinden sich in der Planung. Die Abschnitte 7 und 10 weisen insofern eine Besonderheit auf, dass diese zunächst nur einbahnig (RQ 15,5) verlaufen, also einen Fahrstreifen je Richtung und zusätzlich wechselseitig einen Zusatzfahrstreifen aufweisen.

Die Abschnitte 8 und 9 erstrecken sich von Hauenstein nach Waldshut-Tiengen. Für diese Abschnitte soll nun eine Vorzugstrasse gefunden werden, die gemeinsam mit Stakeholdern und der Bevölkerung vor Ort erarbeitet wird.

Projektdetails

Bereits im Oktober 1970 erfolgte die Linienbestimmung für die sogenannte Bergtrasse. Diese wurde durch das Regierungspräsidium (RP) Freiburg entwickelt. Dennoch kamen die Planungen für die Abschnitte 8 und 9 der A 98 nicht weiter. Seit 1987 wurden verschiedene Planungen und Variantenuntersuchungen beim RP Freiburg durchgeführt, die sich unter anderem auch auf Schweizer Gebiet erstreckten. Zwar kristallisierten sich um das Jahr 2007 sogenannte Berg- und Taltrassen heraus, allerdings wurden die Vorplanungen nie zu Ende geführt.

Die DEGES hat im April 2018 das Vorhaben vom RP Freiburg übernommen. Mit der Übernahme sollen die Abschnitte 8 und 9 nun wieder ganzheitlich betrachtet werden. Aus diesem Grund hat die DEGES im Oktober 2019 einen Beteiligungsprozess mit örtlichen Stakeholdern und der Bevölkerung gestartet. Das Ziel besteht darin, eine Vorzugsvariante für den gesamten Streckenabschnitt zwischen Hauenstein und Tiengen-West gemeinschaftlich zu erarbeiten.

Informationen zum Beteiligungsverfahren erhalten Sie unter www.a98-im-dialog.de.

A 98 im Dialog – Der Weg zur Vorzugsvariante

Im Rahmen eines mehrjährigen Beteiligungsprozesses in der sehr frühen Phase des Vorhabens hat die DEGES gemeinsam mit örtlichen Stakeholdern und der Öffentlichkeit eine Vorzugsvariante für den Streckenabschnitt der A 98 von Hauenstein bis Waldshut-Tiengen gefunden.

Die Vorzugsvariante – Zusammenfassung

Die Vorzugsvariante A 98 Abschnitt 8/9 I BIldnachweis: DEGES
Die Vorzugsvariante A 98 Abschnitt 8/9 I BIldnachweis: DEGES

Das Ergebnis des Vergleichs aller zunächst infrage kommenden Trassenvorschläge ist die „Variante B2a“, die vom Westen bei Hauenstein im Tal mit Tunneln bei Albbruck und um Waldshut verläuft.

Unter Berücksichtigung aller technischen und umweltfachlichen Kriterien hat sich dieser Trassenverlauf als vorzuziehende Variante erwiesen. Er beginnt am Südrand des zum FFH-Gebiet „Alb zum Hochrhein“ gehörenden Teilgebiets Luttingen am bestehenden Abschnitt 7 der A 98. Direkt östlich des FFH-Gebiets ist die Anschlussstelle (AS) Hauenstein vorgesehen.

Anschließend verläuft die Trasse im ca. 4 Kilometer langen Tunnel Albert/Albbruck und unterquert dabei die zum FFH-Gebiet „Alb zum Hochrhein“ gehörenden Teilgebiete Mühlbachtal und Albtal sowie die Ortslagen von Albert und Albbruck mit dessen Bahnhofsbereich, die Albtalstraße (L154) und die vorhandene Gewerbebebauung. Am östlichen Tunnelabschnitt werden die Bahnstrecke und die B 34 mit einer Rechtskurve unterquert. Erst östlich von Albbruck am Westrand des Gewerbegebiets Dogern endet der Tunnel. Das Tunnelportal liegt dabei am Rheinufer zwischen der B 34 und dem Werkkanal auf Höhe des östlichen Endes des FFH-Teilgebiets „Rheininsel“.

Bis zum Beginn des Tunnels Waldshut verläuft die Trasse südlich der B 34 in Offenlage. Am östlichen Ortsrand von Dogern schwenkt sie nach Norden, unterquert als Tunnel die B 34 und die nachfolgende K6589 und umfährt Waldshut. Dieser Tunnel hat eine Länge von ca. 5,5 Kilometern und unterfährt das FFH-Gebiet „Wiesen bei Waldshut“. Im weiteren Verlauf in Richtung Osten werden die Bahnlinie, die L161, die Schlücht und die bestehende B 34 mit insgesamt drei Brückenbauwerken überquert, um an der bestehenden AS Tiengen-West an die vorhandene A 98 (Bürgerwaldtunnel) anzuschließen.

Die Länge der Variante beträgt ca. 15,4 Kilometer, wobei rund 9,5 Kilometer des Streckenverlaufs in Tunneln und ca. 320 Meter über Brückenbauwerke geführt werden.

Beschreibung Streckenverlauf

Das Ergebnis des Vergleichs aller zunächst infrage kommenden Trassenvorschläge ist die „Variante B2a“, die vom Westen bei Hauenstein im Tal mit Tunneln bei Albbruck und um Waldshut verläuft. Die „Variante B2a“ wurde im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung gemeinsam mit der Region entwickelt. Unter Abwägung aller technischen und umweltfachlichen Kriterien hat sich dieser Trassenverlauf als vorzuziehende Variante erwiesen.

Die Länge der Variante beträgt ca. 15,4 Kilometer, wobei rund 9,5 Kilometer des Streckenverlaufs in Tunneln und ca. 320 Meter über Brückenbauwerke geführt werden. Die Entwurfsparameter entsprechen der Entwurfsklasse EKA 1 A gemäß der „Richtlinien für die Anlage von Autobahnen“ (Fernautobahn).

Von Hauenstein kommend quert die Trasse das Mühlbachtal, die Ortslage Albert, die Alb und die Bebauung von Albbruck mit einem ca. 4 Kilometer langen Tunnel, der zunächst nördlich der Bahnlinie geführt wird. Er endet östlich von Albbruck nach Querung der Bahnstrecke und der B 34. Im Anschluss verläuft die Trasse südlich der B 34 zwischen den Ortslagen Dogern und Waldshut. Die heutige B 34 kann nach Fertigstellung der A 98 künftig für die untergeordnete Erschließung genutzt werden. Östlich von Dogern schwenkt die Trasse nach Norden ab und unterfährt die Stadt Waldshut in einem ca. 5,5 Kilometer langen Tunnel. Die Bahnstrecke, die L 161 und die „Schlücht“ werden wiederum mit einer Brücke überquert, bevor der Anschluss an den Abschnitt 10 an der heutigen Anschlussstelle Tiengen-West erfolgt.

Die Teilabschnitte dieser Trasse werden nachfolgend etwas detaillierter vorgestellt.

Laufenburg

Im Gemeindegebiet von Laufenburg beginnt die Variante B2a ca. 300 m westlich der Luise-Bauer-Straße und verläuft zunächst am Südrand des zum FFH-Gebiet „Alb zum Hochrhein“ gehörenden Teilgebiets „Luttingen“. Nachdem die Verknüpfung mit dem untergeordneten Verkehrsnetz durch die Anschlussstelle Hauenstein erfolgt, taucht die Trasse in einen ca. 4 Kilometer langen Tunnel ab.

Albert/Albbruck

Im Bereich von Albert und Albbruck werden die umweltfachlich bedeutsamen Teilgebiete „Mühlbachtal“ und „Albtal“ des FFH-Gebietes „Alb zum Hochrhein“ sowie die Ortslagen von Albert und Albbruck mit der der Bahnlinie folgenden Tunneltrasse unterquert. Nach der Albtalstraße (L 154) und dem Bahnhofsbereich von Albbruck quert die Trasse die bestehende Gewerbebebauung, um abschließend die Bahnstrecke und die B 34 mit einer Rechtskurve zu unterqueren. Östlich von Albbruck zwischen B 34 und Werkkanal liegt das Tunnelportal am Rheinufer gegenüber dem FFH-Teilgebiet „Rheininsel“.

Dogern

Östlich von Albbruck, etwa ab der Gemeindegrenze, verläuft die Trasse der A 98 im Bereich der Rheinaue in Offenlage und umfährt die Bebauung von Dogern in einer langgezogenen Linkskurve, der B 34 folgend. Die Verknüpfung der A 98 mit dem nachgeordneten Verkehrsnetz erfolgt in diesem Bereich durch die Anschlussstelle (AS) Waldshut, die östlich der Neumattenstraße angeordnet wird. Im weiteren Verlauf schwenkt die Trasse nach Norden ab und unterquert die B 34 und die nachfolgende K 6589 mit einem Tunnel in offener Bauweise, bevor sie dann in den ca. 5 Kilometer langen Tunnel abtaucht. Die in diesem Abschnitt geplanten Ingenieurbauwerke dienen im Wesentlichen der Erschließung der südlich gelegenen Flurstücke.

Waldshut-Tiengen

Das Stadtgebiet von Waldshut-Tiengen wird überwiegend nördlich mit dem ca. 5,5 Kilometer langen Tunnel umfahren, in dessen Verlauf das FFH-Gebiet „Wiesen bei Waldshut“ unterquert wird. Im Anschluss folgt eine Bahnüberquerung. Im weiteren Verlauf werden die L 161, die Schlücht und die vorhandene B 34 mit Brückenbauwerken überquert, um an der bestehenden Anschlussstelle Tiengen-West an die Bestandstrasse der A 98 (Abschnitt 10) anzuschließen. Die Tunnelführung Waldshut verläuft im Bereich eines FFH- und zweier Wasserschutzgebiete (Zone III und Zone II). Die „Schlücht“ gehört hier nicht zu einem FFH-Gebiet; das FFH-Gebiet „Hochrhein östlich Waldshut“ reicht bis ca. 500 m an die geplante A 98 heran. Das FFH-Gebiet „Täler von Schwarza, Mettma, Schlücht, Steina“ befindet sich in 1,2 km Entfernung zur Trasse.

 

Die Vorzugsvariante B2a berücksichtigt mit ihrem Trassenverlauf im Talraum und den verhältnismäßig langen Tunneln die topografischen Gegebenheiten des Hochrheintals im Übergangsbereich zum Südschwarzwald, die vorhandene Siedlungs- und Verkehrsinfrastruktur, die naturräumlichen Rahmenbedingungen sowie die Natura-2000-Gebietskulisse. Mit der Variante B2a wurde eine Trasse gefunden, die die Belange und Ziele der Region sowie die Interessen der Bevölkerung bestmöglich berücksichtigt. Unter Beachtung und Würdigung der fachplanerischen, insbesondere der umweltrechtlichen Anforderungen, der räumlichen Rahmenbedingungen und der vorhandenen technischen Lösungsmöglichkeiten ist in der Gesamtbetrachtung keine andere Variante vorzugswürdiger.

Warum ist die B2a die Vorzugsvariante?

In der durchgeführten planerischen Gesamtabwägung sind alle erkennbaren, vom Vorhaben berührten öffentlichen und gewichtigen Belange berücksichtigt. Aufgrund der sehr strengen und strikten Rechtsfolgen sind die Belange des Natura-2000-Gebiets- und Artenschutzes entscheidend. Unter Berücksichtigung aller abwägungs- und entscheidungserheblichen Belange ist insgesamt die Variante B2a als Talvariante die vorzugswürdigste Lösung.

Die Vorzugsvariante B2a spiegelt mit ihrem Trassenverlauf im Talraum und den langen Tunneln, die topografischen und naturräumlichen Gegebenheiten des Hochrheintals am Rande des Südschwarzwaldes, die vorhandene Siedlungs- und Verkehrsinfrastruktur sowie dieNatura-2000-Schutzgebiete wider.

Unter Berücksichtigung der räumlichen Rahmenbedingungen, technischer, planerischer, umweltfachlicher und vor allem rechtlicher Anforderungen, ist keine andere Variante gesamthaft gesehen vorzugswürdiger als Variante B2a.

Ausblick auf die weitere Planung

Derzeit erarbeitet die DEGES die sogenannte Entwurfsplanung. In dieser wird die Vorzugsvariante mit einem höheren Detailierungsgrad betrachtet und geplant, um schließlich Genehmigungsreife zu erlangen.

 

Visualisierungen des Planungsstands im März 2023

Anschlussstelle Hauenstein I Bildnachweis: BPS Planung
Anschlussstelle Hauenstein I Bildnachweis: BPS Planung
Ostportal des Tunnels Albbruch I Bildnachweis: BPS Planung
Ostportal des Tunnels Albbruck I Bildnachweis: BPS Planung
Anschlussstelle Waldshut mit Blick zum westlichen Tunnelportal I Bildnachweis: BPS Planung
Anschlussstelle Waldshut mit Blick zum westlichen Tunnelportal I Bildnachweis: BPS Planung
Anschlussstelle Tiengen-West I Bildnachweis: BPS Planung
Anschlussstelle Tiengen-West I Bildnachweis: BPS Planung

Im Überblick: A 98 im Dialog

Zwischen Hauenstein und Waldshut-Tiengen am Hochrhein im Süden Baden-Württembergs wird ein neuer Teilabschnitt der Autobahn 98 geplant. Hierbei handelt es sich um den Lückenschluss zwischen den bereits fertiggestellten Abschnitten A 98.7 und A 98.10.  

Von 2018 bis 2023 hat die DEGES einen Prozess zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit geführt, um die Ziele der Region bereits in einer sehr frühen Projektphase in die Planung des Autobahnabschnitts und insbesondere in die Erarbeitung einer Vorzugsvariante für den Trassenverlauf einbringen zu können.  

Die Beteiligung hat mit unterschiedlichen Dialogformaten, darunter Veranstaltungen für die breite Öffentlichkeit, fortlaufende Sitzungen der sogenannten Planungswerkstatt und des Begleitgremiums, einer Exkursion und einem Online-Dialog den Austausch mit dem Planungsteam der DEGES ermöglicht. Gleichzeitig wurde so das Wissen der Akteure aus der Region, ihre Anmerkungen, Hinweise, Vorschläge sowie Fragen gesammelt und in die Erarbeitung der möglichen Trassenvarianten eingebracht. 

Die schließlich gefundene Variante basiert auf einem Vorschlag, der im Rahmen des Beteiligungsprozess durch die Teilnehmenden eingebracht  wurde. Am Ende des Beteiligungsprozesses steht nun die Vorzugsvariante, die von den Beteiligten und örtlichen Akteuren mehrheitlich mitgetragen wird und durch die DEGES weiter geplant und künftig in das erforderliche Genehmigungsverfahren eingebracht wird. 

Auf dieser Unterseite finden Sie weitergehende Informationen zum Ablauf des Verfahrens sowie zur Planungshistorie der A 98 am Hochrhein. Im Bereich Downloads stehen Unterlagen aus dem Beteiligungsprozess zur weiteren Lektüre zur Verfügung.  

Für die Zeit des Beteiligungsverfahrens und fortlaufend bis Mitte 2024 wurde das gesamte Dialogverfahren auf einer eigens eingerichteten Website transparent dargestellt. Sämtliche Veranstaltungen und Zwischenergebnisse wurden dort dokumentiert und ein öffentlicher Online-Dialog durchgeführt. Seit Mitte 2024 finden Sie alle wesentlichen Informationen zum Beteiligungsverfahren auf dieser Projektseite innerhalb der DEGES-Website.

Zusammenarbeit von Planung und Region

Im Dezember 2018 hat die DEGES mit einer Auftakt- und Informationsveranstaltung den Beteiligungsprozess gestartet und das Vorgehen für die Einbeziehung der Region vorgestellt und gemeinsam mit den Akteuren vor Ort festgelegt.  

Für die Zusammenarbeit wurden zwei Gremien geschaffen: das Begleitgremium und die Planungswerkstatt. 

Über das Begleitgremium: Die Mitglieder waren Vertreterinnen und Vertreter der örtlichen und regionalen Politik und Verwaltung. In den fortlaufend stattfindenden Sitzungen tauschten sich die Mitglieder mit der DEGES zu Fachplanung und  Beteiligung aus. Das Begleitgremium reflektierte den Fachplanungs- und Beteiligungsprozess, gab Feedback und trug so zu einem “lernenden Verfahren” bei. Es tagte an wichtigen Schnittstellen des planungsbegleitenden Beteiligungsprozesses und übernahm eine beratende und empfehlende Funktion hinsichtlich der Prozessorganisation und Darstellung von Zwischenergebnissen. Die Mitglieder haben die gewonnenen Informationen in ihre Akteursgruppen weitergetragen. Sitzungen von DEGES und Begleitgremium finden auch über das Beteiligungsverfahren hinaus planungsbegleitend statt.

Über die Planungswerkstatt:  Die Planungswerkstatt war besetzt mit Vertreterinnen und Vertretern der Städte und Gemeinden, des Landratsamtes sowie der organisierten Zivilgesellschaft und zehn per Zufallsprinzip während der Auftaktveranstaltung am 10. Oktober 2019 ausgewählten Bürger*innen aus der Region. Das Gremium überstieg die Anzahl von rund 30 Teilnehmenden nicht, um eine konstruktive Arbeitsatmosphäre zu gewährleisten. 

Als „nicht-öffentliches“ Format blieb die Besetzung des Gremiums seit 2019 gleich. Das gewährleistete die Arbeitsfähigkeit des Gremiums: Die Mitglieder lernten sich und die DEGES mit der Zeit kennen, erarbeiteten gemeinsam Fachinhalte und hatten damit eine gemeinsame Diskussionsbasis. Wenn einzelne Mitglieder verhindert waren, wurden sie von vorab definierten Personen vertreten.   

Die Planungswerkstatt hat insgesamt sechs Mal mit dem Ziel getagt, die Arbeit der Planer*innen zu diskutieren und mit ihrem Wissen als lokale Experten zu bereichern. Gemeinsam wurde über die möglichen Trassenvarianten für den „Lückenschluss“ diskutiert und die DEGES sowie ihre beauftragten Planungsbüros erhielten zahlreiche Prüfaufträge. Der Austausch in den Sitzungen bereitete die fachliche Klärung und die Variantenfindung vor. 

Ursprünglich geplant waren vier Sitzungen der Planungswerkstatt. Aufgrund des hohen Informations- und Dialogbedarfes der Teilnehmenden und angepasst an die pandemiebedingten Umstände in den Jahren 2020 und 2021 fanden während des Beteiligungsprozesses dann sechs Sitzungen und eine Exkursion im Planungsgebiet statt, nämlich die Planungswerkstätten 1, 2a und 2b mit Exkursion, 3a, 3b und 4. 

Übersicht Gesamtprozess Beteiligungsverfahren von 2019 bis 2023 I Bildnachweis: Zebralog
Übersicht Gesamtprozess Beteiligungsverfahren von 2019 bis 2023 I Bildnachweis: Zebralog

Verschiedene Trassenvarianten, also mögliche Streckenverläufe, wurden in den Jahren 2020 und 2021 in enger Abstimmung mit bzw. auf Vorschlag der Gremien untersucht und bewertet. Im Frühjahr 2022 erfolgte dann der abschließende Variantenvergleich nach planerischen und umweltfachlichen Kriterien. Es folgte die Abstimmung der Ergebnisse mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) sowie der Autobahn GmbH des Bundes. Beide bestätigten die gefundene Vorzugsvariante.

Weitere Dokumentationen und Unterlagen aus den Sitzungen der Planungswerkstatt sowie Präsentation verschiedener Veranstaltungen im Prozess finden Sie unter Downloads auf dieser Website.

Bildergalerie: Einblicke in den Prozess des Beteiligungsverfahrens

Das Ergebnis: Präsentation der Vorzugsvariante und Online-Dialog

Am 17. März 2023 lud die DEGES zur Vorstellung der Vorzugsvariante für den Abschnitt 8/9 vor Ort in die Stadthalle Waldshut ein. Im Anschluss fand ein Infomarkt statt, bei dem sich Interessierte über den Variantenvergleich, die Bewertungskriterien, die Beteiligung und die nächsten Verfahrensschritte informieren konnten. Beide Veranstaltungen waren mit rund 250 Teilnehmenden sehr gut besucht und eine deutlich überwiegende Zustimmung zur gefundenen Vorzugsvariante wurde bekundet.

Der Online-Dialog bot im Anschluss die Möglichkeit, die Informationen digital abzurufen und in den Austausch mit dem Planungsteam zu treten. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger hatten damit die Gelegenheit, sich mit dem Planungsprozess zur Vorzugsvariante und der geplanten Trassenführung vertraut zu machen. Zusätzlich bot der Online-Dialog die Möglichkeit, Verständnisfragen an das DEGES-Planungsteam zu richten sowie Hinweise und Anregungen für die weitere Konkretisierung der Planungen zu geben. Auf dieser Grundlage wird nun sowie in den kommenden Jahren die Entwurfsplanung für den Abschnitt 8/9 erstellt und die Genehmigungsphase mit der so genannten Planfeststellung durchgeführt.

Rückblick: Historie der Planungen zur A 98 in den Abschnitten 8/9

Der Neubau der „Hochrheinautobahn“ zwischen Hauenstein und der Anschlussstelle Tiengen/West ist ein Projekt mit Planungshistorie. Sie beginnt in den 1960er Jahren und reicht bis heute.

Seit den 1960er Jahren wurden verschiedene Planungsvorhaben angestoßen. Der damals zuständige Vorhabenträger, das Regierungspräsidium Freiburg, begann damit, zahlreiche Planungsvarianten und -alternativen (unter anderem die „Bergtrasse“ und die „Taltrasse“) zu untersuchen und mit der Öffentlichkeit darüber ins Gespräch zu kommen. Das Vorhaben blieb jedoch zunächst ohne Ergebnis. Die Untersuchung verschiedener Varianten hatte zusätzlich dafür gesorgt, dass sich auch innerhalb der Bürgerschaft Meinungskonflikte manifestierten und sich Bürgerinitiativen gründeten. Fakt ist, dass Planungsvorhaben dieser Art komplex sind: Neben wichtigen Umweltverträglichkeitsaspekten müssen Kosten, Machbarkeit, die Dauer der Umsetzung und die verschiedenen Interessensgruppe koordiniert werden. Diese Komplexität verlangsamte den Prozess bis heute immens. 

Mit der Konkretisierung des Vorhabens und Aufnahme im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen, der den Bundesverkehrswegeplan (BVWP) konkretisiert und als Anhang Gegenstand des Fernstraßenausbaugesetzes (FStrAbG) ist, wurde ein Neustart gewagt. 

Mit Übernahme des Planungsauftrags durch die DEGES wurden die Abschnitte 8/9 nun wieder ganzheitlich betrachtet. Das Ziel der ersten Planungsphase bestand darin, eine Vorzugsvariante für den gesamten Streckenabschnitt zwischen Hauenstein und Tiengen/West gemeinschaftlich zu erarbeiten. 

 

Dokumente im Download-Bereich

Auf dieser Seite finden Sie weiterführende Informationen zu den fachlichen Planungen im Prozess und zur planungsbegleitenden Beteiligung.

Alle Dokumente der unterschiedlichen Kategorien können eingesehen und heruntergeladen werden. Für Rückfragen verwenden Sie gerne das Fenster im Bereich Dialog.

Präsentationen Veranstaltungen

Ablauf des Beteiligungsprozesses

Zu Beginn des Dialogverfahrens wurde der Ablauf für den gesamten Prozess geplant. Im weiteren Verlauf wurde der Ablauf an inhaltliche Entwicklungen und besonders die Umstände der parallel stattfindenden Corona-Pandemie angepasst. Hier finden Sie Prozessgrafiken zur ursprünglichen Planung und der tatsächlichen Umsetzung.

Planungswerkstätten

Die Dokumentation der einzelnen Planungswerkstätten sowie Inhalte zu den Besprechungen finden Sie hier.

Beteiligungsverfahren

Die Strecke zwischen Hauenstein und Waldshut-Tiengen der A 98 stellt einen „Lückenschluss“ zwischen den bereits fertiggestellten Abschnitten 7 (Anschlussstelle Murg – Hauenstein) und 10 (Anschlussstelle Tiengen/West – Anschlussstelle Lauchringen) dar.

Genau um diesen „Lückenschluss“ soll es im Beteiligungsverfahren gehen: Ziel ist es, gemeinschaftlich in unterschiedlichen Dialogformaten, darunter öffentliche Veranstaltungen, Planungswerkstätten, Exkursionen und Online-Dialogen, eine oder mehrere mögliche Trassenvarianten zu erarbeiten. Im Ergebnis sollen diese von den Beteiligten und örtlichen Akteuren mehrheitlich akzeptiert werden.

Das Beteiligungsverfahren startete im Herbst 2019 und wird bis voraussichtlich Ende 2022 andauern.

Weitere Informationen zum Beteiligungsverfahren erhalten Sie unter www.a98-im-dialog.de.

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