Daten und Fakten
- Gesamtlänge: 9,9 km
- RQ: 29,5 m
- Verkehrsbelastung: ca. 30.000 Kfz/24 h
- Anschlussstellen: 2 AS an der A 20, eine AS an der A 21 und ein AK mit der A 21
- PWC/Rastanlagen: keine
- Bauwerke: 11 Überführungsbauwerke, 11 Unterführungsbauwerke
Projektbeschreibung
Im Abschnitt 3 geht es in erster Linie darum, im Zuge einer Fehlerheilung verschiedene südliche Trassenvarianten habitatschutzrechtlich genauer zu untersuchen sowie Schutzmaßnahmen für Fledermäuse und Haselmäuse zu entwickeln, um damit eine rechtssichere Planung zu erzielen.
Projektstand
In Folge einer vom Bundesverwaltungsgericht stattgegebenen Klage ist der 2012 erteilte Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt 3 im November 2013 für nicht vollziehbar erklärt worden. Die DEGES übernahm im April 2018 die Projektverantwortlichkeit und stellte im Dezember 2020 den Antrag auf Planänderung.
Mittlerweile ist die DEGES offiziell ins Fehlerheilungsverfahren eingestiegen. Die vollständig überarbeiteten Pläne lagen vom 27. September 2023 bis zum 26. Oktober 2023 öffentlich aus, sodass die eingegangenen Einwände nun gesichtet und bearbeitet werden. Ein vollziehbarer Planfeststellungsbeschluss ist noch für 2024 angestrebt.
Weitere Informationen finden Sie unter „Details“.
Gesamtprojekt A 20
Die A 20 Nordwestumfahrung Hamburg ist als Bestandteil des transeuropäischen Straßennetzes (TEN) von herausragender Bedeutung für die Abwicklung weiträumiger nord- und nordosteuropäischer Verkehrsströme. Als westliche Fortführung der Ostseeautobahn A 20 Lübeck – Stettin bis über die Elbe nach Niedersachsen und Anschluss an die A 28 wird die A 20 zukünftig die wichtigste Ost-West-Verbindung im Norden Deutschlands sein und die deutschen Seehäfen an Nord- und Ostsee als Hinterlandanbindung miteinander verbinden. Aufgrund dieser verkehrspolitisch herausragenden Funktion der A 20 ist der Neubau der Autobahn in allen Abschnitten in Schleswig-Holstein und in Niedersachsen im vordringlichen Bedarf des Bedarfsplanes für die Bundesfernstraßen 2016 eingeordnet.
Auf dieser Seite erhalten Sie einen Überblick über das Gesamtprojekt A 20.
Zu Projekten wie der A 20 veröffentlichen wir neben den Informationen auf der Website auch regelmäßige Updates in unserem Schleswig-Holstein-Newsletter. Hier können Sie den Informationsdienst abonnieren.
Projektstand
Die DEGES ist offiziell ins Fehlerheilungsverfahren eingestiegen. Die vollständig überarbeiteten Pläne lagen vom 27. September bis 26. Oktober 2023 öffentlich aus. Die eingegangenen Einwände werden aktuell gesichtet und bearbeitet. Ein vollziehbarer Planfeststellungsbeschluss ist noch für 2024 angestrebt.
In der nachfolgenden Visualisierung können Sie schon heute die zukünftige Gestaltung der wichtigsten Planungsräume entlang der A-20-Trasse im Abschnitt 3 nachvollziehen.
Inhalte der Fehlerheilung
Der Planfeststellungsbeschluss von April 2012 wurde beklagt und im November 2013 vom Bundesverwaltungsgericht für nicht vollziehbar erklärt. Die Übernahme der Projektverantwortlichkeit durch die DEGES erfolgte schließlich im April 2018, der Startschuss für das ergänzende Fehlerheilungsverfahren fiel im Dezember 2020.
Im ersten Teil der Fehlerheilung untersuchten die Planer weiter südlich von Bad Segeberg verlaufende Varianten. Dabei ging es vor allem darum, mögliche Beeinträchtigungen durch Stickstoffimmissionen in den FFH-Gebieten Travetal und Lezener Au-Niederung mit ihren Hangwäldern zu ermitteln und zu bewerten. Darüber hinaus bewerteten sie die verkehrliche Eignung und die Kosten dieser Varianten und prüften die Beeinträchtigung weiterer Umweltbelange. Die Daten ergänzen heute die bestehende Variantenuntersuchung zum FFH-Gebiet Travetal.
Im zweiten Teil der Fehlerheilung konnte die DEGES geeignete arten- und habitatschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahmen für Fledermaus- und Haselmauspopulationen erarbeiten und festgelegen. Das Planungsteam der DEGES setzte sich in Expertenworkshops mit verschiedenen Fachplanern zusammen und entwickelte vor dem Hintergrund des hochbedeutenden Fledermausquartiers „Segeberger Kalkberghöhlen“ ein umfangreiches Maßnahmenkonzept zum Schutz der Fledermäuse. Darüber hinaus führte das Team einen Austausch mit Vertretern der Stadt Bad Segeberg, den Fachbehörden des Landes und den Umweltverbänden durch. Der Versuch der DEGES, die Umweltverbände direkt zu kontaktieren, um deren Expertise in die Planung einzubinden und bei den Vermeidungsmaßnahmen eine einvernehmliche Lösung zu finden, blieb hingegen erfolgslos.
Informationen zum Thema Fledermausschutz
In einem ca. fünfminütigen Film erklären Experten der DEGES und des Fledermauszentrums Noctalis, wie Fledermäuse beim Bau der Autobahn geschützt und wie Beeinträchtigungen der Arten und der Lebensräume vermieden werden.
Seit 2019 arbeitete die DEGES außerdem an Ausführungsplanungen für vorgezogene Artenschutzmaßnahmen der Haselmaus. Diese Landschaftsbauleistungen konnten bereits im laufenden Planänderungsverfahren ausgeschrieben werden.
Die Auslegung der Unterlagen verzögerte sich schließlich noch aufgrund einer Untersuchung einer kleinräumigen Trassenverschiebung im Bereich des Travetals. Diese soll den Eingriff in das dortige FFH-Gebiet vermindern.
Nutzen der A 20
Die A 20 ist zukünftig die wichtigste und schnellste Ost-West-Verbindung in Norddeutschland und verkürzt die Reisezeit im Norden um bis zu 50 Prozent. Somit entlastet die A 20 nicht nur das nachgeordnete Straßennetz, sondern verbessert die Erreichbarkeit der norddeutschen Region. Davon profitieren in hohem Maße Anwohner, Pendler, Wirtschaft und Tourismusbranche.
Die A 20 verkürzt die Reisezeiten im Norden – und zwar um bis zu 50 Prozent*.
Sowohl Reisen innerhalb Schleswig-Holsteins als auch in das Nachbarbundesland Niedersachsen verkürzen sich deutlich. Der umständliche Umweg über Hamburg sowie lange Wartezeiten vor der Elbfähre werden gespart.
*zwischen Westerstede und Bad Segeberg, Verkehrsprognose 2030, Kategorie „starker Verkehr“
Sie wickelt weiträumige nord- und nordosteuropäische Verkehrsströme ab.
Die Verkehrsprognose mit dem Prognosehorizont 2030 zeigt klar: Der Verkehr auf deutschen Straßen wird weiter zunehmen. Die A 20 nimmt Verkehrsströme auf und entlastet damit das nachgeordnete Straßennetz deutlich.
Sie wird zukünftig die wichtigste Ost-West-Verbindung im Norden Deutschlands sein.
Von Szczecin (Stettin) in Polen bis an die Nordsee in den Niederlanden? Die schnellste Verbindung ist zukünftig die A 20, die für eine hervorragende Vernetzung des Nordostens mit dem Nordwesten sorgt.
Sie überwindet die räumliche Trennung zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
So nah und doch so fern? Das ist bald Geschichte. Reisen zwischen den beiden Bundesländern werden mit der A 20 schneller und unkomplizierter – das spart Zeit und Nerven.
Sie bindet die deutschen Seehäfen an Nord- und Ostsee an das Fernstraßennetz an und trägt somit zu deren Wettbewerbsfähigkeit bei.
Maßgeblich für die Entscheidung, einen Hafen anzulaufen, ist dessen Kosteneffizienz (Umschlagsdauer und Kosten des Weitertransports) – eine gute Anbindung der Häfen an das Fernstraßennetz ist daher entscheidend. Die A 20 leistet diese Anbindung.
Sie verbessert die Erreichbarkeit der Region.
Die Erreichbarkeit der norddeutschen Region wird durch die A 20 deutlich verbessert. Davon profitieren Anwohner und Pendler, die gesamte Wirtschaft sowie die Tourismusbranche im Norden.
Sie entlastet den Knotenpunkt Hamburg (A 7) sowie die parallel verlaufende A 1 zwischen Bremen und Hamburg.
Das Verkehrsaufkommen in dieser Region und vor allem in den Ballungszentren ist immens. Die A 20 wird für eine deutliche Entlastung sorgen und die Verkehre verteilen.
Sie stärkt die Wirtschaft Norddeutschlands.
Eine gute Anbindung an die überregionale Infrastruktur ist für Betriebe und Unternehmen ein entscheidendes Standortkriterium: Die A 20 erleichtert den Austausch von Waren und Gütern. Zudem vereinfacht und beschleunigt sie Besuche von Kunden und Dienstleistern. Das spart Zeit, Geld und sichert dadurch Arbeitsplätze.
Sie belebt den (internationalen) Tourismus.
Die Erreichbarkeit ist das wichtigste Kriterium bei der Entscheidung für eine Destination – nur ein gut erreichbarer Urlaubsort ist für die meisten Touristen attraktiv. Die A 20 leistet somit einen entscheidenden Beitrag für die Tourismusbranche im Norden.
Inforunden im Bad Segeberger Rathaus zum Fehlerheilungsverfahren
Am 09. März 2023 informierten Projektleiter Rüdiger Martens und sein Team die Träger öffentlicher Belange in Bad Segeberg, dass die Fehlerheilung seitens der DEGES abgeschlossen ist und die DEGES ins Fehlerheilungsverfahren einsteigen wird. Im Publikum saßen Landtags- und Kreistagsabgeordnete, Bürgermeister, Vertreter der Wirtschaft und der Umweltverbände.
Am 14. November informierte das DEGES-Team dann erneut im Bad Segeberger Rathaus und stellte die ausgelegten Fehlerheilungsunterlagen ausführlich vor. Die Präsentation zum Informationstermin finden Sie im Download-Bereich.
Fledermausdialog
Im Rahmen eines sogenannten Fledermausdialogs hat sich die DEGES mit Naturschutzverbänden sowie Vertretern aus den Verwaltungen der Stadt Bad Segeberg und des Landes Schleswig-Holstein ausgetauscht. Die Präsentation zum Termin kann nachfolgend heruntergeladen werden.
Kontaktformular
Gerne können Sie mit uns zu allen Fragen in Kontakt treten. Bitte nutzen Sie dazu das folgende Kontaktformular. Wir freuen uns auf Ihre Mitteilung!
Sie fragen – die DEGES antwortet
Nachfolgend beantworten wir Fragen, die uns im Projektzusammenhang häufig gestellt werden. Wenn Sie eine Frage haben, die hier noch nicht beantwortet wurde, kontaktieren Sie uns gern über das Kontaktformular auf der Unterseite Dialog.
Fragen und Antworten: Planungsstand und Zeithorizont
Wie ist der Stand der Planung im 3. Bauabschnitt und wann ist mit einem Baustart zu rechnen?
Der Planfeststellungsbeschluss von 2012 wurde beklagt. Die DEGES hat im Dezember 2020 den Antrag auf Planänderung gestellt und damit das Planänderungsverfahren zur Fehlerheilung eingeleitet. Die Unterlagen wurden im November 2023 öffentlich ausgelegt. Der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt 3 wird in 2024 erwartet.
Fragen und Antworten: Fledermaus- und Haselmausschutz
Welchen Stellenwert besitzt das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Segeberger Kalkberghöhlen“ für den Schutz der Fledermäuse?
Die Segeberger Kalkberghöhlen sind eines der europaweit bedeutendsten Winterquartiere für Fledermäuse. Die in diesem Habitat ansässigen Populationen von Fransen- und Bechsteinfledermäusen müssen daher besonders geschützt werden: Bei den Planungen der A 20 – vor allem im 3. und 4. Bauabschnitt – findet der Schutz der Fledermäuse ganz besondere Beachtung. . Die DEGES hat hierzu einen Film gedreht, in dem die Schutzmaßnahmen für Fledermäuse in und um Bad Segeberg genauer erläutert werden.
Die Flugrouten der Fledermäuse bei Bad Segeberg werden durch den Bau der A 20 durchschnitten. Was wird zum Schutz der Tiere getan?
Im Rahmen geeigneter arten- und habitatschutzrechtlicher Vermeidungsmaßnahmen für Fledermäuse werden die Beeinträchtigungen für die Tiere möglichst vermieden oder bestmöglich gemindert. Mithilfe von Experten wurde ein umfassendes Maßnahmenkonzept zum Schutz der Fledermäuse erarbeitet. Zu diesen Schutzmaßnahmen zählen z. B. Querungshilfen, Leitstrukturen, Schutzzäune und -wände oder auch ein Lichtmanagement. Im Rahmen des sogenannten Fledermausdialoges fand ein Austausch mit Vertretern der Stadt Bad Segeberg, den Fachbehörden des Landes und Umweltverbänden statt.
Im dritten Bauabschnitt gibt eine große Population der europaweit geschützten Haselmaus. Welche Maßnahmen sind zum Schutz der Tiere vorgesehen?
Zum Schutz der Haselmaus wird vor der Baudurchführung eine Umsiedlung der Tiere in Ersatzlebensräume erfolgen. Die entsprechenden Landschaftsbauarbeiten werden bereits vorgezogen durchgeführt – also als sogenannte CEF-Maßnahmen.
Fragen und Antworten: Trave-Schule
Warum wird die geplante Trasse verlegt – hat man die Trave-Schule nicht bedacht?
Im Zuge der Fehlerheilung zum Planergänzungsverfahren im dritten Teilabschnitt der A 20 – Südumfahrung Bad Segeberg – hat die DEGES eine kleinräumige Trassenverschiebung um maximal 50 Meter nach Norden geprüft. Das Ziel ist, eine Erheblichkeit des Eingriffs in einen besonders geschützten prioritären Lebensraum zu vermeiden. Bei Realisierung dieser Trassenführung würde der Fahrbahnrand um 17,50 Meter an die Trave-Schule heranrücken, die geringere Distanz wiederum durch eine Anpassung der Lärmschutzmaßnahmen kompensiert werden, die an der Schule sichtbar wäre.
Statt des vorher geplanten Lärmschutzwalls ist an dieser Stelle nun eine Lärmschutzwand bzw. eine Kombination aus Steilwall und Wand vorgesehen. Die Wand würde nur um etwa vier Meter in Richtung der Schule verlegt werden. Alle Grenzwerte für Lärm- und Immissionsschutz könnten auf diese Weise eingehalten werden, es ergäben sich gegenüber den bisherigen Planungen keine Verschlechterungen.
Ist die Verlegung der Trasse schon rechtskräftig?
Nein. Ein vollziehbarer Planfeststellungsbeschluss liegt für diesen Teilabschnitt der A 20 noch nicht vor. 2023 wurden die Planänderungsunterlagen, die neben der Trassenverlegung auch das Fehlerheilungsverfahren und weitere Planänderungen umfassen, öffentlich ausgelegt. Im Rahmen der Beteiligung im Planfeststellungsverfahren konnten bis zum 9. November 2023 Einwendungen eingereicht werden.
IHK-Informationstermin zur Fehlerheilung (November 2023)
Informationstermin zur Fehlerheilung (März 2023)
Übersichtskarte
Der Bauabschnitt 3 im Überblick: Übersichtskarte im Maßstab 1 : 25.000
Flyer
Wissenwertes rund um den 3. Bauabschnitt