Daten und Fakten
- Strecke: 17,8 km
- Verkehrsbelastung: 12.500 Kfz/24h (Verkehrsprognose 2030)
- Anschlussstellen: AS Wittenberge
- Bauwerke: Neubau von 23 Ingenieurbauwerken, Lärmschutzwände mit rund 2,9 km Gesamtlänge, Schutzeinrichtungen für Fledermäuse mit rund 3,6 km Gesamtlänge, Irritationsschutzwände mit einer Gesamtlänge von über 1,0 km, Anpassung des nachgeordneten Straßennetzes
- Sonstige Anlagen: Einseitige bewirtschaftete Rastanlage „Löcknitztal“
Karte
Projektbeschreibung
Abschnitt 4 des A 14-Lückenschlusses hat seinen Bauanfang südlich der neuen Anschlussstelle Wittenberge und endet südlich der bereits bestehenden Anschlussstelle Karstädt. Die Strecke führt auf 17,8 Kilometern durch die Brandenburger Region Prignitz.
Vorteile des Neubaus
Verbesserung der überregionalen Verkehrsverbindungen
- Schaffung einer schnellen Verbindung zwischen den Wirtschaftsstandorten im mitteldeutschen Wirtschaftsraum und den Häfen an der Ostseeküste
- Schließung der Lücke zwischen der Autobahn A 2 (Autobahnkreuz Magdeburg) und der A 24/A 14 (Autobahndreieck Schwerin)
Verbesserung der regionalen Erreichbarkeit
- Anbindung der Prignitz an das bundesdeutsche und europäische Fernstraßennetz
- Verkürzung von Fahrzeiten für Pendler, Wirtschaftsverkehre und Touristen
Sicherung wirtschaftlicher Potenziale
- Schnelle und direkte Verkehrsanbindung zu den Ballungszentren Magdeburg, Berlin, Hamburg, Hannover
- Verbesserung der Standortbedingungen und der Entwicklungsmöglichkeiten für ansässige und neue Unternehmen
Zeitplan
Erlass des Planfeststellungsbeschlusses durch das Landesamt für Bauen und Verkehr
Auslage der Unterlagen der zweiten Planänderung
Einreichung der zweiten Planänderung
Auslage der Unterlagen des Planfeststellungsverfahrens
Fortführung des Planfeststellungsverfahrens
Projektstand
Für den Abschnitt von der Anschlussstelle Wittenberge bis zur Anschlussstelle Karstädt (Abschnitt 4) wurde im Jahr 2019 das Planfeststellungsverfahren wieder aufgenommen. Vom 4. März bis zum 3. April 2019 lagen die Unterlagen für die Planfeststellung aus. Eine zweite Planänderung wurde im Herbst 2020 eingereicht. Die Planfeststellungsunterlagen lagen vom 16. November 2020 bis einschließlich 15. Dezember 2020 öffentlich aus.
Der Planfeststellungsbeschluss wurde am 1. März 2024 erlassen. Die zunächst beim Bundesverwaltungsgericht eingereichte Klage eines Vereins gegen den Beschluss wurde im August 2024 zurückgenommen. Damit ist das Baurecht unanfechtbar.
Planungsverfahren
Die DEGES hat die Planung für die A 14 zwischen Wittenberge und der AS Karstädt nach der Einleitung des Planfeststellungsverfahrens im Jahr 2009 übernommen. Die damals geplante Trasse musste aus Gründen des Naturschutzes angepasst werden. In den nächsten Jahren wurden eine Reihe alternativer Trassenvarianten untersucht. Die Planungen wurden durch einen intensiven Dialog mit Bewohner:innen vor Ort, mit der Wirtschaft sowie mit den Trägern öffentlicher Belange begleitet. Am 10. Juli 2013 fand die konstituierende Sitzung des projektbegleitenden Arbeitskreises zum Neubauvorhaben „Bundesautobahn 14, Abschnitt 4, südlich der Anschlussstelle Wittenberge – südlich der Anschlussstelle Karstädt“ statt. Ziel war es, durch frühzeitige Einbeziehung der Region Transparenz in den Planungsprozessen zu bringen. Bis Ende 2017 fanden sechs Sitzungen des projektbegleitenden Arbeitskreises statt.
Im Frühjahr 2019 wurden die geänderten Pläne (Feststellungsentwurf, 1. Planänderung) öffentlich ausgelegt.
Zweite Planänderung 2020
Im Herbst 2020 wurde die 2. Planänderung eingereicht. Die Stellungnahmen und Hinweise zur 1. Planänderung sind in die 2. Planänderung eingeflossen. Darüber hinaus wurden die Planungsgrundlagen teilweise aktualisiert und die Planungen an die aktuelle länderübergreifende Verkehrsprognose für das Jahr 2030 angepasst. Die geänderten Verkehrszahlen wurden in allen planerischen Bereichen berücksichtigt, darunter:
- Anpassung der Straßenplanung, unter anderem Umplanung der Knotenpunkte im Bereich der Anschlussstelle Wittenberge als Kreisverkehre zur Verbesserung der Verkehrssicherheit; Optimierung der Entwässerungsanlagen.
- Ergänzung und Erweiterung des Wegenetzes im Umfeld der Autobahn mit dem Ziel, die Befahrbarkeit des nachgeordneten Netzes während der Bauzeit sowie nach Fertigstellung des neuen Abschnitts durchgehend sicherzustellen.
- Aktualisierung der Datengrundlagen für die Planung von Schutz-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen und Ableitung von Maßnahmen zum noch besseren Schutz von Natur und Umwelt, zum Beispiel Errichtung zweier zusätzlicher Faunabrücken südlich von Dergenthin Bahnhof.
- Ergänzung des Lärmschutzes durch den Einsatz von offenporigem Asphalt (OPA) am Anfang des Streckenabschnitts an der Anschlussstelle Wittenberge über eine Länge von circa 1.100 Meter sowie Planung einer Lärmschutzwand im Bereich Lindenberg mit einer Länge von 490 Metern und einer Höhe von vier Metern.
Die Planfeststellungsunterlagen lagen vom 16. November 2020 bis einschließlich 15. Dezember 2020 öffentlich aus.
Lärmschutz
Beim Neubau der Autobahn A 14 im Abschnitt 4 setzt die DEGES umfassende Maßnahmen um, mit denen die Anwohnerinnen und Anwohner vor Verkehrslärm geschützt werden.
Im Stadtgebiet Wittenberge wird als Fahrbahnbelag offenporiger Asphalt (OPA) verwendet. Dieser ist auch unter dem Namen „Flüsterasphalt“ bekannt. Hohlräume im Asphalt vermindern die Rollgeräusche der Reifen um bis zu 5 db(A).
Im Bereich zwischen der neuen Anschlussstelle Wittenberge und der Anschlussstelle Karstädt werden in den bebauten Bereichen abschnittsweise Lärmschutzwände errichtet.
- Insgesamt entstehen Lärmschutzwände mit einer Länge von rund 2,9 Kilometern. Sie werden zwischen zwei und sieben Meter hoch sein.
- Die Lärmschutzwände sind in Wittenberge im Bereich der Anschlussstelle, in der Ortslage Bentwisch und in Lindenberg vorgesehen. Weitere Lärmschutzwände entstehen in Dergenthin Bahnhof (Stadt Perleberg) und der Bahnsiedlung Nebelin (Gemeinde Karstädt).
Mit dem Informationsblatt „Passiver Schallschutz“ bietet die DEGES Informationen für Haus- und Wohnungseigentümer, die einen Anspruch auf passiven Schallschutz haben.
Schutz von Natur und Umwelt
Mit der A 14 entsteht eine moderne Autobahn, die den hohen Anforderungen des Umwelt- und Naturschutzes gerecht wird. Die nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen optimierten technischen Lösungen für die Entwässerung, für die Querung von Fließgewässern und zum Lärm- und Kollisionsschutz werden mit Biotopentwicklungsmaßnahmen in der umgebenden Landschaft kombiniert. Mit einem ästhetisch ansprechenden Gestaltungskonzept wird für die Bauwerke bewusst ein Akzent gesetzt.
Ökologische Durchlässigkeit
Grünbrücken, Faunabrücken und Gewässerdurchlässe ermöglichen den Erhalt der Wanderkorridore geschützter Arten. Die Bauwerke und die dorthin führenden Leitpflanzungen bilden eine funktionale Einheit: Durch Leitpflanzungen werden die Wildtiere gezielt zu den Querungsmöglichkeiten gelenkt. Einrichtungen zum Kollisions- und Irritationsschutz ermöglichen Vögeln und Fledermäusen den sicheren Überflug der Autobahn im Bereich der Grün- und Faunabrücken.
Landschaftspflegerischer Begleitplan
Im Landschaftspflegerischen Begleitplan wird dargestellt, welche Maßnahmen zu welchem Zeitpunkt (vor, während, nach der Baumaßnahme) umgesetzt werden sollen, um die Beeinträchtigung von Natur und Landschaft zu vermeiden, auszugleichen oder zu ersetzen.
Für Abschnitt 4 der Autobahn A 14 enthält der Landschaftspflegerische Begleitplan unter anderem die folgenden Maßnahmenschwerpunkte:
- Gezielte Herstellung von Lebensräumen (Habitatstrukturen) für Brutvögel, beispielsweise Pflanzung von Feldhecken, Schaffung laubholzreicher Gehölzflächen durch Neuaufforstung und Waldumbau, Entwicklung von Extensivgrünland;
- Renaturierung von Gräben und Aufwertung sowie Entwicklung des Biotopverbunds feuchter Niederungen;
- Herstellung und Renaturierung von Kleingewässern als Lebensräume und Nahrungshabitate insbesondere für Amphibien;
- Entwicklung von Lebensräumen für die Zauneidechse;
- Anreicherung der Landschaft mit linearen Vernetzungsstrukturen (zum Beispiel Gehölzstreifen, Hecken, Wegraine) unter anderem zur sicheren Leitung von Fledermäusen;
- Anlage von Alleen und Baumgruppen sowie Solitärbäumen als typische Landschaftselemente der Prignitz beziehungsweise der Elbaue;
- Entsiegelungsmaßnahmen (trassennah und trassenfern) zur Aufwertung beziehungsweise Wiederherstellung der Bodenfunktionen;
- Aufforstungen standortgerechter Waldbestände, ökologischer Waldumbau sowie biotopverbessernde Maßnahmen in Waldbeständen (zum Beispiel Waldrandgestaltung).
A 14: Lückenschluss Magdeburg – Wittenberge – Schwerin
Die Nordverlängerung der Autobahn A 14 von Magdeburg über Wittenberge nach Schwerin ist das größte Bundesfernstraßenprojekt in den östlichen Bundesländern
Die gesamte Neubautrasse verläuft über eine Länge von insgesamt 155 Kilometern durch die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Durch die Nordverlängerung wird die größte noch bestehende Lücke im deutschen Autobahnnetz geschlossen, mit Bundesinvestitionen von mehr als 1,7 Milliarden Euro wird dies möglich. Die Ortschaften im Einzugsbereich der neuen Autobahn werden mit der A 14 direkt an das deutsche Autobahnnetz und an das europäische Fernstraßennetz angebunden.
In Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern erschließt die neue Autobahn A 14 die bislang autobahnfreie Region zwischen den Autobahnen A 2, A 7, A 24 und A 10. Für die Wirtschaftsstandorte im mitteldeutschen Wirtschaftsraum wird eine leistungsfähige Anbindung zu den Häfen an der Ostseeküste geschaffen. Die Ortschaften im Einzugsbereich der neuen Autobahn werden mit der A 14 direkt an das deutsche Autobahnnetz und an das europäische Fernstraßennetz angebunden.
Im Zuge des A 14-Lückenschlusses entstehen 96,9 km in Sachsen-Anhalt, 32,1 km in Brandenburg und 25,8 km in Mecklenburg-Vorpommern.
Die DEGES setzt mehrere Abschnitte der Autobahn A 14 in Brandenburg und Sachsen-Anhalt um
Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Autobahn A 14 bereits fertiggestellt und in Betrieb.
Brandenburg
In Brandenburg plant und realisiert die DEGES den A 14-Abschnitt von der Anschlussstelle Wittenberge bis zur Anschlussstelle Karstädt (Abschnitt 4). Der Planfeststellungsbeschluss wurde am 1. März 2024 erlassen.
Der ebenfalls von der DEGES geplante und realisierte Abschnitt von der Anschlussstelle Karstädt bis zur Anschlussstelle Groß Warnow (Abschnitt 5) ist fertiggestellt und wurde im Dezember 2015 dem Verkehr übergeben.
Brandenburg und Sachsen-Anhalt
Die länderverbindende neue Elbebrücke bei Wittenberge sowie die anschließenden landseitigen Abschnitte in Sachsen-Anhalt und Brandenburg bilden einen zusammenhängenden Abschnitt (Abschnitt 3) der neuen Autobahn A 14. Für diesen besteht seit dem 24. Oktober 2019 vollziehbares Baurecht. Der Spatenstich zum offiziellen Baubeginn erfolgte am 16. Oktober 2020.
Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt plant und realisiert die DEGES den Bau der A 14 im Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Dahlenwarsleben und der Anschlussstelle Wolmirstedt (Abschnitt 1.1). Das Planfeststellungsverfahren wurde im Februar 2011 eingeleitet. Der Planfeststellungsbeschluss erging am 14. Oktober 2020. Seit September 2021 besteht bestandskräftiges Baurecht. Der offizielle Baubeginn erfolgte am 4. Dezember 2023.
Die Umsetzung des Abschnitts von der Anschlussstelle Osterburg bis zur Anschlussstelle Seehausen-Nord (Abschnitt 2.2) hat die DEGES im Herbst 2022 von der Autobahn GmbH des Bundes übernommen.
Gesamtverlauf der Autobahn A 14 Magdeburg – Wittenberge – Schwerin – Wismar
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Förderung durch die EU
Die Länder Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben die DEGES auch mit der Erarbeitung des Großprojektantrages zur Förderung der A 14 Magdeburg – Wittenberge – Schwerin aus EFRE-Mitteln in der Förderperiode 2007 bis 2013 einschließlich Begleitung des Genehmigungsverfahrens beauftragt. Der Dienstleistungsvertrag konnte inzwischen erfolgreich abgeschlossen und abgerechnet werden.
Projektbegleitender Arbeitskreis
Dialog vor Fortsetzung des Planfeststellungsverfahrens mit der 1. Planänderung
Am 10. Juli 2013 fand unter Moderation von Egbert Neumann, Abteilungsleiter Verkehr des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft, die konstituierende Sitzung des projektbegleitenden Arbeitskreises zum Neubauvorhaben „Bundesautobahn 14, Abschnitt 4, südlich der Anschlussstelle Wittenberge – südlich der Anschlussstelle Karstädt“ statt. Ziel ist es, durch frühzeitige Einbeziehung der Region Transparenz in den Planungsprozessen herzustellen.
Durch die Begleitung des Planungsprozesses mit einem Arbeitskreis sollen die Perspektiven der verschiedenen Beteiligten sichtbar werden. Nur so besteht die Chance, eine hohe Akzeptanz für die Projektrealisierung in der Region zu schaffen. Der Arbeitskreis ist zusammengesetzt aus Vertretern der Bürger, des Landkreises, der Städte und Gemeinden, der regionalen Wirtschafts- und Umweltverbände sowie des Tourismus und der Umweltverwaltung.
Eine 2. Sitzung des projektbegleitenden Arbeitskreises fand am 24. Oktober 2013 in Wittenberge statt.
Die 3. Sitzung des projektbegleitenden Arbeitskreises fand am 23. Juni 2014 in Wittenberge statt. Im Anschluss an die Arbeitskreissitzung wurde der aktuelle Planungsstand in einem Pressetermin vorgestellt. Die Pressemappe kann hier eingesehen werden. Zusätzlich wurden die Präsentation zur Sitzung des 3. projektbegleitenden Arbeitskreises und das mit den Teilnehmern abgestimmte Protokoll eingestellt.
Am 29. April 2015 fand die 4. Sitzung des projektbegleitenden Arbeitskreises in Wittenberge statt. Gast des Arbeitskreises und der anschließenden Bürgerversammlung war Verkehrsstaatssekretärin Katrin Lange, die sich vor Ort über den Stand der Planung der Autobahn A14
informierte.
Die Präsentation des 4. Arbeitskreises kann hier eingesehen werden.
Die Präsentation zur Bürgerversammlung finden Sie hier.
Das Protokoll können Sie hier einsehen.
Am 14. Juni 2016 fand die 5. Sitzung des projektbegleitenden Arbeitskreises in Wittenberge statt. DEGES stellte den aktuellen Stand der Planung im Arbeitskreis und anschließend in einer Bürgerinformation vor. Hauptthemen waren die Auswahl der dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur vorzulegenden Vorzugsvariante und deren Auswirkungen auf die Ortslagen Lindenberg und Bentwisch.
Die Kurzpräsentationen steht zum Download zur Verfügung.
Die 6. Sitzung des projektbegleitenden Arbeitskreises fand am 12. Juli 2017 in Wittenberge statt. Die Kurzpräsentation erhalten Sie hier.
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